Fast 200 Notrufe nach Unwetter: Feuerwehren, THW und DRK im Kreis Herford im Dauereinsatz

Kreis Herford. Am Samstagabend, 14. Juni, ist ein schweres Unwetter über den Kreis Herford hinweggezogen und hat für zahlreiche Einsätze von Feuerwehr und Polizei gesorgt. Innerhalb kürzester Zeit entluden sich heftige Gewitter mit Starkregen, Hagel und stürmischen Böen. Bereits am Nachmittag hatte der Deutsche Wetterdienst vor möglichen Unwettern gewarnt – ab etwa 19 Uhr trafen die ersten Ausläufer ein. &bdquo;Wir laufen über vor Notrufen“, hieß es am Abend aus der Feuerwehrleitstelle. Im gesamten Kreisgebiet waren die Einsatzkräfte im Dauereinsatz. Besonders häufig wurde die Feuerwehr wegen vollgelaufener Keller alarmiert – der starke Regen überflutete zahlreiche Straßenzüge und sorgte stellenweise für Verkehrsbehinderungen. Auch umgestürzte Bäume blockierten Straßen und Radwege, sodass zusätzliche technische Hilfe erforderlich war. Vollalarm in Löhne und Herford Besonders stark betroffen vom Unwetter war Löhne. Etwa 90 Einsätze zählte Feuerwehrchef Christian Ehlert im ganzen Stadtgebiet. Die Feuerwehr löste Vollalarm aus und richtete eine örtliche Einsatzleitung ein, um die eingehenden Notrufe und die etwa 160 Einsatzkräfte zu koordinieren. Unterstützt wurden die Löhner von Feuerwehrleuten aus Bünde, Kirchlengern und Rödinghausen. &bdquo;Auch am Sonntag sind bei uns noch Meldungen eingegangen“, sagte Ehlert. Womöglich haben nicht alle Hausbesitzer das Wasser im Keller sofort bemerkt. Der Großteil der Einsätze kam nach dem zweiten Gewitter am Samstagabend. Starkregen flutete zahlreiche Keller, Sturm knickte viele Bäume um. Auf mehreren Straßen lagen Äste quer oder Bäume drohten auf Häuser zu stürzen. Die Feuerwehr eilte mit Pumpen und Kettensägen zur Hilfe. Stellenweise kamen auch Ackerböden durch den Platzregen ins Rutschen und ergossen sich auf Straßen und Wege. Die Feuerwehrleute spülten Abflüsse und Straßen frei. Schwerpunkte der Einsätze waren nach Angaben des Löhner Feuerwehrchefs die Ortsteile Löhne-Ort, Mennighüffen und Obernbeck. Im Werretalstadion am Gymnasium bildete sich nach Angaben des Sportvereins Löhne-Oberbeck (SVLO) durch den Starkregen zeitweise sogar eine geschlossene Wasserdecke. Mögliche Schäden an der Leichtathletikanlage waren am Sonntag noch nicht absehbar. Zahlreiche Straßen nicht passierbar Die Herforder Feuerwehr war am Samstagabend wie die meisten Wehren im Kreisgebiet für mehrere Stunden im Großeinsatz und rückte im Stadtgebiet zu insgesamt 61 Einsätzen aus. Ab kurz nach 21 Uhr seien die ersten Alarmierungen aufgelaufen. Aufgrund des schnell steigenden Einsatzaufkommens wurde der Ausnahmezustand &bdquo;Wetter“ ausgerufen, sodass die Einsätze der Feuerwehr Herford aus dem Stab der Feuer- und Rettungswache koordiniert wurden. Insgesamt waren 86 Kräfte der Feuerwehr, 27 Helfer des THW und 24 Einsatzkräfte des DRK Herford-Stadt in der Hansestadt im Einsatz. Lesen Sie auch: Unwetter über OWL: Vermutlich ein Tornado bei Altenbeken Dass das Unwetter Herford so heftig treffen würde, habe sich laut Karsten Buschmann erst recht kurzfristig abgezeichnet. &bdquo;Wir hatten zwar Vorwarnungen bekommen, die wurden am Nachmittag allerdings zunächst relativiert“, sagt der Herforder Feuerwehrchef. Eigentlich sollte die Gewitterzelle von Leopoldshöhe aus in Richtung Vlotho weiterziehen, habe dann aber die Richtung geändert, so dass es über Herford weiterzog. Die Mindener Straße musste am Abend zwischenzeitlich wegen Überflutung gesperrt werden. In den sozialen Medien kursierende Videos zeigen einen Wasserstand von fast einem Meter im Bereich der Aral-Tankstelle kurz vor der Kreuzung zur B61. Auch am nächsten Morgen sind die Spuren der Überflutungen vom Vorabend noch deutlich zu sehen. Wasser steht hoch auf den Straßen Auf der Vlothoer Straße lag ein Baum, der die Zufahrt zur A2 versperrte. An der Quedlinburger Straße waren zahlreiche Keller vollgelaufen. Am späten Abend wurde das DRK vollalarmiert, um die Verpflegung der Einsatzkräfte sicherzustellen. Ein Hinweis dafür, dass die Einsatzkräfte noch stundenlang gefordert sein werden. Erst gegen 4.30 Uhr am frühen Sonntagmorgen war der Einsatz für die Herforder Feuerwehrleute beendet. Insgesamt waren in Herford 86 Kräfte der Feuerwehr, 27 Helfer des THW und 24 Einsatzkräfte des DRK im Einsatz. Neben dem Vollalarm der Herforder Feuerwehren waren auch zwei Einheiten der Feuerwehr Vlotho, des DRK Herford-Stadt, des THW Herford und Bünde angefordert. Einsatzschwerpunkte in Herford bildeten die Bereiche Alter Postweg, Lübberlindenweg, Mindener Straße, An der None und Schwarzenmoorstraße. Kleinere Orte weniger betroffen In Hiddenhausen war großflächig der Strom ausgefallen. Noch am Abend waren Techniker im Einsatz, um den Fehler zu finden und zu beheben. In Bünde und Kirchlengern rückten die Einsatzkräfte je 14 Mal zu Unwettereinätzen aus. &bdquo;Gemeinsam beseitigten wir die umgestürzten Bäume und pumpten Keller leer“, heißt es von der Löschgruppe Kirchlengern Mitte. Insbesondere im nördlichen Teil der Gemeinde sei es zu zahlreichen Unwettereinsätzen gekommen. In Rödinghausen wurde keine unwetterbedingte Alarmierung erfasst. Allerdings wurde das Konzert der &bdquo;Big Balls“ im Mehrgenerationenpark der Wiehengemeinde aufgrund der Unwetterwarnung, starkem Regen und Blitzen vorsorglich früher beendet als geplant. &bdquo;Bei solchen Unwetterlagen priorisieren wird die Alarmierungen, deshalb waren die Einsatzkräfte bis heute morgen, 4.30 Uhr, gut beschäftigt“, so ein Sprecher der Feuerwehr. Bereits am Sonntagmorgen ging es aber schon weiter – wenn auch weniger heftig. Einzig Vlotho und Spenge vermeldeten weniger Einsätze. Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von Feuerwehr Löhne (@feuerwehrloehne)

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