11.000Euro-Schock: Wie die Verbraucherzentrale Herford bei diesen und weiteren Fällen helfen konnte

Kreis Herford. Es war ein Schock, als der Brief vom Gasanbieter im Briefkasten lag. 11.190 Euro sollte eine Frau aus Löhne für ein Jahr nachzahlen. Der Verbrauch sei vom Unternehmen auf fast 77.000 Kilowattstunden geschätzt worden, erinnert sich Maik Böhme an den besonders gravierenden Fall zurück. Hilfe suchte sich die Frau bei der Verbraucherzentrale Herford. Die Experten rechneten nach und entdeckten einen Fehler beim Zählerstand. Nachzahlen musste die Frau zwar immer noch, berichtet der Leiter der Beratungsstelle, aber die Kosten betrugen nur einen Bruchteil der eigentlichen Forderung. Solche und ähnliche Anfragen erreichen die Verbraucherzentrale mit Sitz in Herford fast täglich. Ob Verträge, Preise oder Nachzahlungen: &bdquo;Energie bleibt das Thema Nummer 1“, sagt Maik Böhme. 2024 haben sich 42 Prozent der Anliegen mit den Folgen der Energiekrise beschäftigt. Aber auch die Auswirkungen der Inflation seien im Alltag der Beratungsstelle deutlich spürbar und bereiteten mittlerweile auch den klassischen Mittelschichthaushalten Sorge. Ein Klick und die Ware ist gekauft: Online-Shopping wird immer verführerischer 3.507 Anfragen haben die Berater aus dem ganzen Kreisgebiet im Jahr 2024 erreicht. Darunter waren 1.200 Rechtsberatungen- und vertretungen. 2023 war der Dauerbrenner bei den Anfragen noch das Thema Heizen. Die Verunsicherung sei nicht mehr ganz so hoch, berichtet Böhme heute. &bdquo;Aber die Menschen beschäftigen sich weiterhin damit.“ Wann und ob sich Wärmepumpen oder Photovoltaikanlagen lohnen, werde ebenso nachgefragt wie die Planung und Installation dieser Anlagen. Dabei spiele auch die Wärmeplanung der jeweiligen Kommune eine Rolle. Lesen Sie auch: Ab wann die Wärmepumpe günstiger ist als die Gasheizung – mit Beispielen In Herford hat die Stadt etwa im März 2024 mit dem Hamburg-Institut begonnen, einen Wärmeplan für das Stadtgebiet zu erstellen. Hintergrund ist, dass die Wärmeversorgung in Deutschland bis 2045 klimaneutral sein soll. Deshalb sind Kommunen dazu verpflichtet, bis 2028 einen Wärmeplan vorzulegen. Dieser soll der Bevölkerung als Hilfestellung dienen. Darin wird zu sehen sein, in welchem Teil der Stadt welche Art der Wärmeversorgung am sinnvollsten ist. Böhme: &bdquo;Das Thema wird nachgefragt und gut angenommen.“ .responsive23-LR3AqKBCqZsegEhl-pie-beratungsinhalte-der-herforder { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-LR3AqKBCqZsegEhl-pie-beratungsinhalte-der-herforder { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-LR3AqKBCqZsegEhl-pie-beratungsinhalte-der-herforder { padding-top: 142.86%; } } Lesen Sie auch: Schock bei der Stromrechnung - Löhner Rentner soll 12.000 Euro nachzahlen Online-Shopping treibt die Menschen im Kreis Herford mittlerweile vermehrt um. Ein Klick, und das neue Oberteil landet nicht nur im Warenkorb, sondern ist sofort gekauft. Immer schneller geht das Einkaufen im World Wide Web und immer verführerischer ist die Auswahl. Soziale Medien befeuern das Kaufverhalten zusätzlich, weiß der Chef der Beratungsstelle. Eine Weiterleitung auf den Artikel der Wahl gehe heutzutage rasant. &bdquo;Das ist verführerisch.“ Beim Online-Shopping gilt es daher auf Details zu achten, rät Böhme. Einen Hinweis gibt das Impressum. Ist bei einem Anbieter aus Deutschland auch eine deutsche Adresse hinterlegt? Falls nicht, könne es eventuell schwierig werden. Und auch bis zu den Rückgabemöglichkeiten sollten sich Verbraucher vor dem ersten Kauf durchklicken. Meinung: Machen Apps süchtig? Weg von der Wegwerfmode Verbraucherzentrale hat kostenlosen Fake-Shop-Finder entwickelt Ob Fake-Shops oder Betrug-Shops, falsche Ware oder keine Rückgabemöglichkeit: Die Anfragen bei der Beratungsstelle sind vielfältig. Mal tappen Kunden in die Kostenfalle, mal bestellen sie bei unseriösen Unternehmen. Aufzupassen gilt es auch bei der Bezahlvariante. &bdquo;Mit der ’Später-zahlen-Funktion’ rutschen Verbraucher schnell in einen Kredit rein“, warnt er. Paypal biete einen Käuferschutz und sei besser als Vorkasse. &bdquo;Denn dann ist das Geld erst mal weg.“ Für eine erste Orientierung hat die Verbraucherzentrale einen Fake-Shop-Finder entwickelt. Dies sei ein Mittel zur Prävention, die immer wichtiger werde. Böhme: &bdquo;Der Fake-Shop-Finder gibt eine erste Einschätzung zum Online-Shop.“ Das geht ganz einfach: Unter www.verbraucherzentrale.de/fakeshopfinder die Homepage eingeben, per Ampellicht - rot, gelb oder grün - wird angezeigt, wie vertrauenswürdig ein Kauf nach Einschätzung der Verbraucherschützer ist.

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