60-jährige Herforderin findet trotz täglicher Bemühungen keinen Job - wegen Behinderung

Herford. Eine 60-jährige Herforderin kämpft um Inklusion, möchte endlich wieder arbeiten. Doch allen Bestrebungen zum Trotz scheint es für die Behinderte einfach keinen Job zu geben. Doch Andrea Schüler gibt nicht auf und bewirbt sich nahezu täglich aufs Neue. &bdquo;Mit der gelebten Inklusion ist es in Herford nicht weit her“, sagt die Frau. Doch aufzugeben kommt für Andrea Schüler nicht in Betracht. Im Gespräch mit der NW schildert sie ihre Bemühungen, endlich wieder einen Job zu finden. &bdquo;Meine körperlichen Einschränkungen halten sich in Grenzen“, so die Herforderin, die als Kind Masern bekam. Im Jahr 1966 gab es noch keine Impfung gegen die Kinderkrankheit, die bei Andrea Schüler zu einer bleibenden Behinderung führte. So ist ihr Gang etwas eingeschränkt, die linke Hand nicht nutzbar. Doch der Geist ist wach - und der Wille, endlich wieder arbeiten zu können, ungebrochen. Ausbildung mit Schwerbehinderung: Junge Frau aus Hiddenhausen geht ihren Weg Absagen aufgrund der Behinderung? Andrea Schüler hat einst als Bürogehilfin gearbeitet, auch ein Praktikum in einer Rechtsanwaltskanzlei absolviert. Zur vollen Zufriedenheit ihrer damaligen Arbeitgeber, wie die 60-Jährige betont. Doch zu einer Festanstellung führte keine ihrer Bemühungen. &bdquo;Zugegeben, ich kann nicht über viele Stunden sitzen oder stehen“, so Schüler. Doch ihr Wille, einer abwechslungsreichen Arbeit nachzugehen, ist ungebrochen. An Kreativität mangelt es der Herforderin nicht. Seit vielen Jahren schon gestaltet sie abstrakte Bilder, die sie mit einer speziellen Wischtechnik herstellt. Wie genau, will sie nicht verraten. &bdquo;So ein Tag ist verdammt lang, wenn man nicht arbeitet“, sagt die Frau, die endlich wieder das Gefühl haben möchte, gebraucht zu werden. Täglich schaut Andrea Schüler in die Stellenangebote, greift mutig zum Telefon, um sich initiativ zu bewerben. Und täglich hagelt es Absagen. &bdquo;Das ist einfach frustrierend“, zeigt sie sich enttäuscht. Lesen Sie auch: Bad Oeynhausener mit Beeinträchtigung erfüllt sich Traum von &bdquo;richtigem“ Job .responsive23-lT1hFSyCmIy4h0Vd-bar-vertical-masern-fallzahl { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-lT1hFSyCmIy4h0Vd-bar-vertical-masern-fallzahl { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-lT1hFSyCmIy4h0Vd-bar-vertical-masern-fallzahl { padding-top: 142.86%; } } Für Arbeit bei der Lebenshilfe &bdquo;nicht behindert genug“ &bdquo;Bei der Lebenshilfe war ich kurzzeitig, habe dort Schrauben und Bedienungsanleitungen sortiert“, berichtet sie weiter. Das habe ihr Spaß gemacht - doch bereits nach kurzer Zeit war schon wieder Schluss. &bdquo;Meine Behinderung war nicht groß genug, um dort langfristig arbeiten zu können“, führt sie weiter aus. Der Bezug von Bürgergeld hält Andrea Schüler finanziell über Wasser. Doch eigentlich möchte sie viel lieber ihr eigenes Geld verdienen, sich mal wieder etwas gönnen können. Dabei ist sie in der Berufswahl nicht wählerisch, würde jeden Job annehmen, den sie mit ihrer Behinderung ausführen kann. Inklusion bedeutet, dass jeder Mensch ganz natürlich dazugehört. Oder anders: Inklusion ist, wenn alle mitmachen dürfen. Egal wie man aussieht, welche Sprache man spricht oder ob man eine Behinderung hat. Zum Beispiel: Kinder mit und ohne Behinderung lernen zusammen in der Schule. Wenn jeder Mensch überall dabei sein kann, am Arbeitsplatz, beim Wohnen oder in der Freizeit: Das wäre gelebte Inklusion. &bdquo;Das scheint für mich leider nicht zu gelten“, sagt Andrea Schüler frustriert. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford .responsive23-yVwgHeF05Etvc27w-ttc-linechart-erwerbsquote-schwerbehinderung { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-yVwgHeF05Etvc27w-ttc-linechart-erwerbsquote-schwerbehinderung { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-yVwgHeF05Etvc27w-ttc-linechart-erwerbsquote-schwerbehinderung { padding-top: 142.86%; } } &bdquo;Möchte das Gefühl haben, gebraucht zu werden“ Die Herforderin möchte gerne gebraucht werden, trotz ihrer Behinderung ein vollwertiger Teil der Gesellschaft sein. Unter Leute kommen, sich beweisen können. Doch das scheint trotz aller Bemühungen einfach nicht zu klappen. In dem Moment, wenn die 60-Jährige ihr Handicap im Erstgespräch schildert, sei bereits Schluss. Doch was sagt die Stadt Herford zu dem Fall? Zuständig für Andrea Schüler ist der Integrationsfachdienst (IFD), der allen Arbeitgebern, die Menschen mit Schwerbehinderungen beschäftigen würden, bei Fragen zu technischen und organisatorischen Anpassungsmöglichkeiten am Arbeitsplatz berät und informiert. Der IFD berät bei Neueinstellungen und bleibt auch nach Abschluss eines Arbeitsvertrages Ansprechpartner. Arbeitgeber, Vorgesetzte und Kollegen erhalten vom IFD Informationen zu den Auswirkungen unterschiedlicher Behinderungen, zum Beispiel in Verhalten, Kommunikation, Belastbarkeit und Arbeitsfähigkeit. Gleichzeitig berät der IFD die Menschen mit Behinderung. Von dort heißt es auf NW-Nachfrage, dass aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht explizit auf den Fall von Andrea Schüler eingegangen werden kann. Und so hofft die 60-Jährige auch weiterhin, dass sie früher oder später doch noch eine Chance bekommt, sich auf dem Arbeitsmarkt zu etablieren. Aufgeben kommt für Andrea Schüler nämlich nicht infrage. &bdquo;Herford hinkt hinterher“: Wirtschaft im Kreis schwächelt im Vergleich zu OWL Im Video: Warum Masern keine harmlose Kinderkrankheit sind

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