Kreiskliniken Herford-Bünde

Neuartiger Schrittmacher in Deutschland: Herforder Patient hat ihn als erstes bekommen

Der Eingriff am Klinikum Herford fand ambulant statt.

Burkhard Krake und Oberärztin Valjbona Nelovic nach dem erfolgreichen Eingriff. | © Monika Vogel

20.04.2025 | 20.04.2025, 09:00

Kreis Herford. Burkhard Krake aus Bad Salzuflen lebt seit acht Jahren mit einem Herzschrittmacher mit Defibrillator. Bei ihm wurde eine Herzschwäche diagnostiziert, die zu schneller Erschöpfung und Ohnmachtsanfällen führte. Um sein Herz zu unterstützen, wurde ihm damals ein Herzschrittmacher mit Defibrillator implantiert.

„Das Gerät musste jedoch zum Glück nie aktiv eingreifen“, sagt Krake. Funktionalität und Einstellungen des Schrittmachers ließ er regelmäßig bei seinem Kardiologen überprüfen. Da die Batterie nun fast erschöpft war, entschieden sich die behandelnden Ärztinnen und Ärzte für den Einsatz der neuesten Generation der kardialen Resynchronisationstherapie (CRT-Therapie).

Nun erhielt der 78-Jährige in der Klinik für Kardiologie und konservative Intensivmedizin im Klinikum Herford ein neues Gerät, das eine optimierte Therapie für Patientinnen und Patienten mit Herzinsuffizienz bietet. Valjbona Nelovic, Oberärztin der Klinik für Kardiologie am Klinikum Herford, setzte Krake den deutschlandweit ersten „Entrant HF“ CRT-Defibrillator ein. Damit kann der Ausgleich einer Herzschwäche besser als mit den sonst üblichen Standardeinstellungen erfolgen, heißt es vom Klinikum.

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Studien, die international erhoben wurden, zeigten, dass Patientinnen und Patienten mit diesem Modell 22 Prozent weniger Krankenhausaufenthalte aufgrund von Herzinsuffizienz haben und sich die Synchronität des Herzschlags verbessert.

Der Eingriff fand ambulant statt, sodass Burkhard Krake sogar noch am selben Tag wieder nach Hause zurückkehren konnte. Er fühle sich gut und hat nur geringe Einschränkungen in seinem Alltag. „Ich versuche, mich körperlich nicht mehr zu überanstrengen, aber ansonsten führe ich ein ganz normales Leben“, sagt er. Lesen, Spazierengehen und das Reisen gehören weiterhin zu seinen Lieblingsbeschäftigungen.

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INFORMATION


Die Kreiskliniken Herford-Bünde

Das Bünder Lukas-Krankenhaus und das Klinikum Herford sind im Jahr 2023 zu den gemeinsamen Kreiskliniken Herford-Bünde fusioniert. Bereits im Jahr 2017 wurde ein Kooperationsvertrag zwischen den Krankenhäusern geschlossen. Schritt für Schritt sind das Lukas-Krankenhaus Bünde und das Klinikum Herford seitdem in einigen Bereichen enger zusammengewachsen.

In den Jahren 2020 und 2021 wurden stetig zielgerichtete Schritte für eine Zukunft in einen gemeinsamen Verbund gegangen. Viele Bereiche beider Kliniken sind seitdem bereits eng miteinander verbunden.

In den insgesamt 28 Kliniken, Fachabteilungen, Instituten mit zusammen mehr als 1.000 Planbetten werden in den Kreiskliniken Herford-Bünde jährlich etwa 40.000 Patienten stationär behandelt und rund 100.000 ambulant versorgt. Mit rund 3.000 Beschäftigten sind die Kreiskliniken Herford-Bünde der größte Arbeitgeber im Kreis Herford.