So sollen mehr Kinderärzte in den Kreis Herford gelockt werden

Kreis Herford. Das Hausarzt-Programm &bdquo;Mit Praxis zur Praxis“ zur Ansiedlung neuer, niedergelassener Medizinerinnen und Mediziner dieser Fachrichtung in der Region hat bislang gut eingeschlagen. &bdquo;Seit Beginn des Hausarztprogramms im Jahr 2022 haben bereits 9 von 10 Praxismachern einen Versorgungsauftrag im Kreis Herford übernommen“, heißt es dazu. Der Erfolg gibt den Machern Mut, diesen Ansatz auch auf den Bereich der Kinderärztinnen und -ärzte auszuweiten. Denn auch hier gibt es Handlungsbedarf, auch wenn die Versorgung aktuell noch nicht dramatisch ist. &bdquo;Wir sind hier vor der Lage, wie man im Rettungsdienst sagt“, so Landrat Jürgen Müller. &bdquo;Wir sorgen vor, bevor wir überhaupt in eine mögliche Unterversorgung hineinlaufen“. 25 Kinder- und Jugendärztinnen und -ärzte mit 19 Kassensitzen (Vollzeitäquivalente) arbeiten aktuell im Kreisgebiet, wie der Kreis mitteilt. Laut Bedarfsplanung der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) gibt es im Kreis Herford damit eine gute Versorgung, der Versorgungsgrad liegt bei 122 Prozent. Lesen Sie auch: Neuer Kindernotdienst: Fälle im Kreisklinikum Herford an Wochenenden verdoppelt Kinderärzte können jederzeit mit dem Programm starten Doch der Knackpunkt liegt an einer anderen Stelle: Fast ein Drittel der Kinderärztinnen und Kinderärzte im Kreis Herford ist über 60 Jahre alt, ein weiteres Drittel über 55 Jahre. In naher Zukunft werden also einige Ärztinnen und Ärzte aus der ambulanten Versorgung ausscheiden, wie Müller und weitere Experten bei der Vorstellung des neuen, erweiterten Programms erläuterten. Das Programm läuft den Angaben zufolge vom 1. April 2025 bis zum 31. Dezember 2026. &bdquo;Der Trend geht zum kooperativen Arbeiten“, erläutert Constantin Rehers, bei der KVWL für die Nachwuchsförderung und Fördermaßnahmen zuständig. &bdquo;Eine komplette Neugründung ist aktuell sehr, sehr schwer“, bestätigt Dr. Hermann Lorenz, Leiter der KVWL-Bezirksstelle Minden. Es geht bei der angestrebten Neuansiedlung von niedergelassenen Kinderärztinnen und -ärzten vornehmlich um das Netzwerken und das Ausloten einer Praxis, von der der Interessent oder die Interessentin annimmt, dass sie über ein funktionierendes Team von Fachkräften verfügt, in die der neue Arzt gut hineinpasst und wo er sich aufgehoben fühlt. &bdquo;Man kann jederzeit starten, nicht nur zu Beginn eines Quartals“, betont Marius Tönsmann, der als Gesundheitswissenschaftler für die Abteilung Gesundheitsplanung arbeitet. Er kenne kein zweites, derartiges Kinderarztprogramm in Deutschland, unterstrich Tönsmann. Kurios: Kinderarztpraxis in Bielefelder Altstadt zu verschenken Nur drei Kinderärzte für Notdienst in Herford zur Verfügung .responsive23-pzciCsQBAkHQ6O8J-map-kinderaerztlicher-notdienst { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-pzciCsQBAkHQ6O8J-map-kinderaerztlicher-notdienst { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-pzciCsQBAkHQ6O8J-map-kinderaerztlicher-notdienst { padding-top: 142.86%; } } Wie der Handlungsdruck in diesem Bereich zunimmt, verdeutlicht Lorenz an einem konkreten Beispiel: &bdquo;Ich habe noch drei Kinderärzte, die ich in Herford zum Notdienst einteilen kann.“ Denn hierfür gebe es eine Altersgrenze von maximal 65 Jahren. Man habe das Glück, dass es sowohl in der Hansestadt als auch in Minden jeweils eine Kinderklinik gebe, so Lorenz. Wenn der Neubau der Kinderklinik in Herford fertiggestellt sei, sei es angestrebt, dass es dort im Eingangsbereich eine Art Theke geben werde, die die ambulanten von den stationären Fällen rechtzeitig trenne, so Landrat Müller. Auf jeden Fall brauche es für den notfallmedizinischen Bereich eine neue Steuerung, unterstreicht Lorenz. &bdquo;Wir werden aktuell von den Patienten gesteuert.“ Tönsmann betont, dass das neue Kinderarztprogramm nicht von heute auf morgen wirken könne. Dies habe man beim Hausarztprogramm gesehen. &bdquo;Nach zwei Jahren haben wir erste Anfragen von Hausärzten aus anderen Regionen bekommen.“ Einen ähnlich nachhaltigen Prozess stelle man sich auch für den Bereich der Kindermedizin vor. Auch interessant: Suche nach einem Kinderarzt: Diese Strategien sollten Eltern kennen Einzelne Kinderarztpraxen versorgen bis zu 9.000 Kinder Das Hausarztprogramm &bdquo;Mit Praxis zur Praxis“ ermöglicht es Fachärztinnen und Fachärzten für Allgemeinmedizin und Innere Medizin, innerhalb eines Jahres Erfahrungen in der ambulanten Versorgung zu sammeln und den Berufseinstieg in die vertragsärztliche Versorgung vorzubereiten. &bdquo;Das Gehalt der hausärztlichen Praxismacher übernimmt die KVWL, die Lohnnebenkosten dieser Praxen erstattet der Kreis Herford. Die Kosten für einen kinderärztlichen Praxismacher trägt der Kreis vollständig“, erläutert Patrick Albrecht, Sprecher des Kreises Herford. Lorenz: &bdquo;Wir freuen uns, dass das Programm jetzt mit bis zu drei weiteren hausärztlichen Praxismachern fortgesetzt und um einen kinderärztlichen Praxismacher ergänzt wird. Einer der Absolventen, Dr. Ivo Neumann, hat kürzlich meine Praxis übernommen. Ein solch erfolgreiches Programm zur Stärkung der ambulanten Versorgung verdient es einfach, in die Verlängerung zu gehen.“ Landrat Müller betont: &bdquo;Wir stehen mit den Kinderärztinnen und Kinderärzten im Kreis im Austausch. Einzelne Praxen versorgen teilweise bis zu 9.000 Kinder. Das stellt eine enorme Belastung dar – und diese darf auf keinen Fall noch höher werden. Deshalb begrüßen auch die Kinderärztinnen und -ärzte die Bemühungen von Kreis und KVWL.“ 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW im Kreis Herford Altersstruktur im Kreis Herford: So viele Kinder leben hier

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