Altes Gefängnis an der Berliner Straße in Herford wird abgerissen

Herford. Wenn diese Steine reden könnten: Das alte Gefängnis am Amtsgericht Herford sieht erbärmlich aus. Bröckelnder Putz und marode Dächer haben seit vielen Jahren den Ruf laut werden lassen, den L-förmigen Bau abzureißen. Der Zeitpunkt, an dem dies geschieht, rückt nun mit Tempo näher, wie der Liegenschaftsbetrieb des Landes Nordrhein-Westfalen auf Anfrage der Neuen Westfälischen bestätigt. &bdquo;Das alte Jugendgefängnis wurde vor einigen Jahren stillgelegt und diente zuletzt nur noch als Lagerfläche“, sagt dazu Carsten Pilz, Sprecher der Bielefelder Niederlassung des Bau- und Liegenschaftsbetriebs (BLB) NRW. Der BLB &bdquo;plant den Abbruch dieser Liegenschaft“, fügt der Sprecher hinzu. &bdquo;Zunächst beginnen die Rückbauarbeiten im Inneren des Gebäudes.“ Man habe gerade mit der Einrichtung der Baustelle angefangen, sagt Pilz im Gespräch mit der Redaktion. Unter den Rückbauarbeiten verstehen die Experten unter anderem das Entfernen von Waschbecken, WC-Anlagen oder Heizkörpern. &bdquo;Hier und da steht auch noch ein einzelner Tisch rum.“ Wie lange die Abrissarbeiten insgesamt dauern sollen, dazu machte der BLB-Sprecher keine Angaben. Die Bausubstanz bestehe aus Ziegelmauern und nicht etwa aus Stahlbeton. Die Wände seien stellenweise etwas dicker. Auch interessant: Nach außen hin ist von dem bevorstehenden Abriss bislang nur wenig zu erkennen. Der Innenhof, über den das ehemalige Haftgebäude zu erreichen ist und der bisher auch als Parkplatz für Beschäftigte des Amtsgerichts genutzt wurde, wurde mit Bauzäunen abgesperrt. Die vergitterten Fenster des Hafttrakts sind an der Fassade mit Zahlen durchnummeriert – eine Erinnerung an alte Zeiten. Neue Möglichkeiten durch Abriss &bdquo;Nach den vielen Worten und der langen Unklarheit folgen endlich Taten“, sagt Christian Dahm (61), SPD-Landtagsabgeordneter aus Herford, zu den aktuellen Nachrichten. &bdquo;Jahrelang habe ich bei der Landesregierung nachgehakt, was mit dem seit über 20 Jahre leer stehenden Gebäude passieren soll.“ Vier kleine Anfragen habe die SPD-Fraktion eingebracht, bis klar gewesen sei, dass nun der Abriss erfolgen solle. &bdquo;Dass es nun so weit ist und der Schandfleck verschwindet, ist eine gute Nachricht für Herford“, betont Dahm. Dieser Abriss eröffne nun &bdquo;neue Möglichkeiten für die weitere Entwicklung der Stadt und entlang der Aa“. Auf keinen Fall, so der SPD-Landtagsabgeordnete, dürfe die Brachfläche nach dem Abriss zu einem neuen Schandfleck verkommen. &bdquo;Daher werde ich mich auch weiter für die positive Entwicklung dieser Potenzialfläche einsetzen.“ Als strategische Möglichkeiten könnte etwa die Ansiedlung eines Justizzentrums in Betracht kommen. Denkbar sei die Errichtung eines neuen Gebäudes an selber Stelle, in dem das Arbeitsgericht und Abteilungen der Polizei einziehen könnten. Lesen Sie auch: Altes Herforder Jugendgefängnis soll abgerissen werden Denn das Gebäude an der Elverdisser Straße 12, in dem diese Polizei-Abteilungen derzeit untergebracht sind, ist ebenfalls in einem baulich nicht mehr passablen Zustand. Die Immobilie dort ist ebenfalls im Besitz des Landes NRW. Auch Stadt- oder Kreisverwaltung könnten ein Interesse haben, wenn an dieser exponierten Stelle der Innenstadt neue, moderne Büroflächen entstünden. Verkauf des Grundstücks ist nicht geplant Die Option für eine solche Entwicklung ist offenbar gegeben. Denn dazu sagt der BLB-Sprecher: &bdquo;Ein Verkauf des Grundstückes ist nicht geplant. Der Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW prüft derzeit mögliche alternative Nutzungen durch das Land.“ Noch vor einiger Zeit hatte es geheißen, das Land prüfe den Verkauf des Gebäudes. Zwischenzeitlich hatte auch die Stadt Herford Interesse an dem Areal nach dem Abriss des Komplexes bekundet. Im Gespräch für eine Nachnutzung war etwa ein Parkhaus gewesen. &bdquo;Wir sind aber nie vertieft eingestiegen“, sagt Herfords Baudezernent Peter Maria Böhm. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford

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