Zurück in die 1970er Jahre: Hellepark-Revival-Party im Herforder Kulturwerk

Herford. Der Hellepark, ehemals genau in der Mitte zwischen Bielefeld und Herford an der Elverdisser Straße 548 gelegen, repräsentierte in den späten 1970er bis Mitte der 80er Jahre das Lebensgefühl einer ganzen Generation. Nun stellen sich die damaligen DJs im Herforder Kulturwerk noch einmal hinter die Plattenteller. &bdquo;Zu besten Zeiten hatten wir 1.600 Besucher im Durchlauf“, erinnert sich DJ Martin. Von 1980 bis 1989 hat er in der Disco aufgelegt, spielte vorwiegend New Wave, Post Punk und Synthiepop. Im normalen Leben ist er Lehrer, erinnert sich aber gerne an die gute, alte Discozeit zurück. &bdquo;Wir hatten viele Briten zu Besuch, die versorgten mich immer mit den angesagten Platten, die sie aus England kommen ließen“, so der 63-Jährige. Zeit der musikalischen Aufbruchstimmung &bdquo;Das war damals eine richtige musikalische Aufbruchstimmung“, sagt DJ Thomas. Er stand von 1980 bis 1983 an den Plattentellern in der Disco, besorgte sich die angesagtesten Songs aus Amsterdam. &bdquo;Es sind in der Zeit völlig neue Musikrichtungen entstanden, mit denen wir experimentiert haben“, so der 62-jährige Musiker, der seine Passion längst zum Beruf gemacht hat. Lesen Sie auch: Bilanz und neue Ideen beim Herforder Kulturwerk Auch DJ GeeKay ist in der Branche geblieben, hat sich nun aber auf Veranstaltungstechnik spezialisiert. Seine Aufträge im Licht- und Sound-Design haben ihn bereits einmal nach Tokio geführt, das Geschäft läuft gut. &bdquo;Es war eine irre Zeit im Hellepark“, so der 62-Jährige, der von 1982 bis 1989 immer donnerstags in der Disco aufgelegt hat. Sein Herz schlägt, wie man auch optisch an seiner langen Mähne und dem langen Bart unschwer erkennen kann, für Rock-Musik. &bdquo;Es war eine irre Zeit“ &bdquo;Damals standen die Mofas fast schon kilometerweit an der Elverdisser Straße, wenn wir geöffnet hatten“, so DJ Martin. Und verrät mit einem Zwinkern: Autos standen zwar auch entlang der Hauptstraße, aber deutlich weniger. &bdquo;Das liegt ganz einfach daran, weil sich viele Gäste zu siebt oder acht ins Auto gequetscht haben“, lacht er. Am 6. Oktober 1978 öffneten sich die Türen des Helleparks erstmals. Ursprünglich als Rock-Club konzipiert wandelte sich die Disco schnell zu einem Musik-Club, musikalisch ausgerichtet auf die angesagte Musik, die aus den Sub-Kulturen in London und New York über die Welt schwappte. Auch interessant: Neueröffnung des ehemaligen X: Etwa 2.000 Gäste feiern in Herford im neuen Kulturwerk Der Eintritt kostete 99 Pfennig. Markenzeichen war ein durchgeschnittenes Gogo-Mobil, das an der Wand aufgehängt war. Gemeinsam mit der legendären &bdquo;Badewanne“, dem Flash und dem Forum in Enger mutierte die New Wave-Kultur in der Gegend zu einer wahren Keimzelle, etablierte diese Musikrichtung in der gesamten Region. Nostalgie der guten, alten Zeit Es ranken sich viele Gerüchte um den Hellepark, so berichtet ein ehemaliger Stammgast: &bdquo;Beim ersten Punk-Konzert gab es nur Plastikbecher, und Inhaber &bdquo;Slakki“ Wagner saß an der Kasse mit einem überdimensionierten Maulschlüssel“. Die Angst vor den Punks sei wohl doch sehr groß. Passiert sei aber nichts. &bdquo;Zu Weihnachten hing der Weihnachtsbaum immer umgekehrt unter der Decke“, schwärmt ein anderer Besucher der Location in Nostalgie. &bdquo;Der Laden war einfach Kult“, ergänzt er. 1989 war nach einem Brand Schluss - und der Hellepark Geschichte. 1990 hat schließlich Hans Lünse das Haus gekauft und betreibt an der Adresse seitdem sein Unternehmen für Gartenmöbel. &bdquo;Wir haben richtig Bock auf die Revival-Party“, sagt Holger Kruse. Der Inhaber des Kulturwerks, dem ehemaligen &bdquo;X“ an der Bünder Straße in Herford, freut sich schon auf die Sause, die am 8. Februar ab 22 Uhr in gleich zwei Locations seines Ladens stattfinden wird. Dann werden die Über-60-Jährigen wieder an den Plattentellern stehen und mit den Gästen ein Wiedersehen feiern. Der Eintritt kostet 8 Euro. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford

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