Betreuungsboom in Herforder Grundschulen - auch schon vor der ersten Stunde

Herford. Schülerinnen und Schüler ab der ersten Klasse haben ab August 2026 einen Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung. Wie der offene Ganztag in Herford bislang aufgestellt ist, was es für Herausforderung mit sich bringt und wie viele Kinder heute schon das Angebot nutzen, wollen die Mitglieder des Schulausschusses erfahren. Die Verantwortlichen an den Herforder Grundschulen geben daher im Gremium reihum einen Kurzvortrag über die Arbeit vor Ort. Jutta Schulz ist die Schulleiterin der Grundschule Altensenne und gleichzeitig Leiterin des Offenen Ganztags (OGS). Die Grundschule an der Elverdisser Straße ist die kleinste Schule im Stadtgebiet. 167 Kinder besuchen die Einrichtung. Davon gehen 116 nach dem Unterricht in die OGS Spatzennest, 11 Kinder nutzen die Randstundenbetreuung. Hier werden die Kinder von 7.15 bis 13.20 Uhr betreut. &bdquo;Nur 40 der Kinder gehen bei uns mittags nach Hause“, sagt Schulz. Der Offene Ganztag würde ganz bewusst bereits um 7.15 Uhr starten, sagt Schulz. Mit der frühen Anfangszeit reagiere die Schule auf die Arbeitszeiten- sowie Arbeitsfahrten der Eltern. Denn einige arbeiten in der Nachbarstadt und seien auf Betreuungszeiten vor der ersten Stunde angewiesen, weiß die Leiterin. Herausforderung ist, genug ausgebildete Erzieher zu finden Die OGS-Quote liegt in Altensenne bei 61,2 Prozent. &bdquo;Wir schauen dem Rechtsanspruch gelassen entgegen“, sagt Schulz, die glaubt, dass ihr Offener Ganztag nicht auf 100 Prozent kommen werde. &bdquo;Es wird immer Eltern geben, die Wert darauf legen, dass ihre Kinder mittags nach Hause kommen.“ Lesen Sie auch: Bis 1.500 Euro: Die großen Kostenunterschiede beim Offenen Ganztag in OWL Von einem &bdquo;nicht auskömmlichen finanziellen Rahmen“ seitens des Landes NRW sprechen hingegen Dana Kuntemeier-Wolff (SPD), Vorsitzende des Ausschusses, sowie der Beigeordnete Patrick Puls. &bdquo;Mit Blick auf 2026 müssen noch viele Stellschrauben gedreht werden“, so Kuntermeier-Wolff und spricht auch die Herausforderungen beim Personal an. Es sei auch heute schon schwierig gut ausgebildete Erzieherinnen und Erzieher zu finden. .responsive23-LDCD5SrDm9q7a7ni-bar-horizontal-ogs-quote-in-herforder { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-LDCD5SrDm9q7a7ni-bar-horizontal-ogs-quote-in-herforder { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-LDCD5SrDm9q7a7ni-bar-horizontal-ogs-quote-in-herforder { padding-top: 142.86%; } } Puls sagt deutlich, dass sie mit dem OGS-Erlass keineswegs einverstanden sind: &bdquo;Wir erwarten vom Land eine andere Finanzierung. Es bleibt daher bei unseren Forderungen.“ Die Stadt stellt für alle elf Standorte in den kommenden drei Jahren (Beginn war 2023) für den OGS-Bereich 16,2 Millionen Euro zur Verfügung. Die Summe steige jährlich um drei Prozent. Lesen Sie auch den Kommentar: Das ist ungerechtes Chaos OGS-Finanzierung ist eine freiwillige Leistung der Stadt Durch einen Ratsbeschluss im Frühjahr 2023 ist eine Erhöhung um zwei Prozentpunkte beschlossen worden. Das bedeutet 9.000 Euro je OGS im Jahr. Auch Bürgermeister Tim Kähler fand damals deutliche Worte in Richtung Land: &bdquo;Da wird regelmäßig bestellt und nicht bezahlt. Das Land finanziert unter, und wir müssen gucken, wo wir das Geld in einer Zeit der schwierigen Haushaltslage hernehmen.“ Er wünsche sich, dass das Land sich komplett für die Schulen zuständig erklärt. Der Anteil der Stadt an der OGS-Finanzierung sei eine freiwillige Leistung, die von der Stadt übernommen werde, um die Eltern nicht noch mehr zu belasten, so Kähler. Lesen Sie auch: Betreuungsboom in Herford: Offener Ganztag an Grundschulen stark gefragt Die Nachfrage an Ganztagsplätzen macht sich auch in der OGS-Quote der Hansestadt bemerkbar, die sich im Schuljahr 2023/2024 auf durchschnittlich 77 Prozent beläuft. Im Landesdurchschnitt besuchen im Vergleich 49 Prozent aller Grundschulkinder in NRW das ganztägige Schulangebot, heißt es in den Ausschussunterlagen. Spatzennest hat eine eigene Köchin Die OGS-Quote an der Grundschule Altensenne mit 61,2 Prozent ist die niedrigste Quote in Herford. Jutta Schulz zeigt sich generell äußerst zufrieden mit der Organisation vor Ort, ebenso mit dem finanziellen Rahmen: &bdquo;Das Geld ist für uns auskömmlich, wir haben keine Finanzierungsprobleme“, so die Leiterin, die betont, dass die Mitarbeiter angelehnt an den Tariflohn bezahlt werden. Die Schule legt den Fokus auf eine Verzahnung von Unterricht und Betreuung. Lehrer und OGS-Mitarbeiter haben einen festen Platz im Vor- und Nachmittagsbereich der Einrichtung und gestalten ihn aktiv mit. Eine eigene Köchin sorgt für das Mittagsessen der Spatzennest-Kinder, die nach der Lernzeit und der Bearbeitung der Hausaufgaben bei AGs wie Sport, Basteln, Lesen mitmachen können.

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