Kirchenkreise Vlotho, Minden und Lübbecke ziehen nach Herford

Kreis Herford. Ein neues Kapitel Kirchengeschichte im Norden Ostwestfalens wird aufgeschlagen: Die Verwaltungen der vier Kirchenkreise Herford, Lübbecke, Minden und Vlotho haben sich auf einen gemeinsamen Standort geeinigt. Künftig soll die Hauptverwaltung in Herford liegen – wenn alle Entscheidungsgremien zustimmen. Geplant ist der Start für den 1. Januar 2026. Bei der Kreissynode am Donnerstagabend in Herford stellte Meike Elmer, Verwaltungsleiterin in Herford und Vlotho, die neuen Pläne vor: Eine Steuerungsgruppe, bestehend aus den Leitungen der vier Kirchenkreise und ihrer Verwaltungen und die Vertretung der Mitarbeiter, hatte unterschiedliche Möglichkeiten geprüft, unter anderem das Modell Sauerland-Hellwig. Dort gibt es mittlerweile eine zentrale Verwaltung mit Teams vor Ort. Ein Modell, das auch im Norden von OWL umgesetzt werden soll. So fiel die Entscheidung für ein gemeinsames Kreiskirchenamt am Standort Herford, basierend auf diesem Konzept. &bdquo;Es muss nicht um- oder angebaut werden“, erläutert Elmer. Und: &bdquo;Wir haben uns bewusst gegen einen Neubau auf der sprichwörtlichen grünen Wiese entschieden.“ Der Standort des Kreiskirchenamtes in Herford sei gut erreichbar und gut für die neuen Kolleginnen und Kollegen ausgestattet. Weiterhin nah an den Gemeinden In den vier Kirchenkreisen sollen Ansprechpartner vor Ort für die Menschen in den Gemeinden erreichbar sein. &bdquo;Wenn jemand zu uns kommt, dann werden Lotsen da sein, die entweder direkt weiterhelfen können oder wissen, wo die richtigen Ansprechpartner sitzen.“ Wie viele &bdquo;Lotsen“ vor Ort bleiben, soll noch verhandelt werden. Genannt wurden Zahlen zwischen zwei und elf Personen. Lesen Sie auch: Fusion: Kirchenkreise Minden, Lübbecke und Herford beten bald zusammen Nicht alle der jetzigen Beschäftigten in den kreiskirchlichen Verwaltungen werden daher ihren Arbeitsplatz in das gemeinsame Kreiskirchenamt nach Herford verlegen. Alle werden jedoch beim Kirchenkreisverband angestellt sein und in der großen Mehrheit am Standort Herford arbeiten. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurden von den Verwaltungsleitungen über die Pläne informiert und konnten ihre Fragen und Sorgen aussprechen. Seit Beginn der Planungen waren die Vertretungen der Mitarbeiter aller vier Kirchenkreise in die Überlegungen eingebunden. Sie vertreten weiterhin ihre Kolleginnen und Kollegen im Vereinigungsprozess. Für die Mehrbelastung durch weitere Arbeitswege soll ein Interessenausgleich gefunden, die bestehenden Dienstvereinbarungen sollen mitarbeiterorientiert angeglichen werden. Kitas-Verwaltung bleibt vor Ort Das kirchliche Leben und die Gemeinden an Werre, Weser und Wiehen sind nicht direkt von der Vereinigung der Verwaltungen betroffen. Die Evangelischen Kirchengemeinden und die vier Kirchenkreise im Norden Ostwestfalens bleiben eigenständig. Auch die übergemeindlichen Angebote, wie die Evangelische Erwachsenenbildung, laufen weiter wie bisher. Diese werden entweder bereits vom Kirchenkreisverband getragen oder sind als sogenannte synodale Dienste nicht Teil der Verwaltung. Die Arbeitsbereiche der Kitas und der kirchlichen Friedhöfe bleiben ebenfalls vor Ort erhalten. &bdquo;Das, was vor Ort in unseren Gemeinden passiert, das bleibt auch so. Und das, was wir besser und effizienter zusammen erledigen können, machen wir gemeinsam in Herford.“ So erklärt der Lübbecker Verwaltungsleiter Carsten Schöneberg den Grundgedanken der Vereinigung. Bei der Synode des Kirchenkreises Herford waren die Anwesenden mit dieser Lösung so zufrieden, dass Pfarrer Gerald Wagner von der Mariengemeinde Herford aus der Versammlung den Antrag stellte, direkt über die aktuelle Entwicklung abzustimmen. Eigentlich hätte das in einer Sondersynode passieren sollen. Einstimmig ohne Enthaltungen votierten die Mitglieder dafür. Zeitgleich wurden die Pläne bei einer Versammlung in Lübbecke vorgestellt und erörtert. Dort muss die Synode noch zur Abstimmung zusammenkommen, genau wie in Minden.

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