Neues Wohngebiet in Herford-Elverdissen: Planung wird konkreter

Herford. In Elverdissen soll, wie berichtet, ein neues Wohngebiet im Bereich Biemser Weg/Brandheidestraße auf dem Gelände der ehemaligen Hauptschule und auf der westlich angrenzenden Ackerfläche entstehen. Die Abbrucharbeiten im Schulgebäude haben bereits begonnen. Jetzt stellten Vertreter des Planungsbüros Bockermann und Fritze ihre Berechnungen zum Verkehr und zur Entwässerung des Gebietes vor. Die Folgen eines Schulneubaus In der Diskussion des Bau- und Umweltausschusses ging es aber auch um die Frage, was es bedeuten würde, wenn die Geschwister-Scholl-Realschule ebenfalls in dem Wohngebiet gebaut würde. SPD-Fraktionsvorsitzender Thomas Besler stellte sie. Wie berichtet, erwägen einige Politiker, den Schulneubau in Elverdissen prüfen zu lassen. Hintergrund ist eine generelle Kritik am Neubau der Schule an der Gaußstraße durch einen privaten Investor, alternativ um Kritik an dem Mietvertrag, den die Stadt mit den Investoren ausgehandelt hat. Lesen sie auch: Neubau der Herforder Geschwister-Scholl-Realschule: Noch keine Lösung für Standortfrage Baubeigeordnetem Peter Maria Böhm zufolge müssten in diesem Fall der Verkehr und die Entwässerung neu berechnet werden. Mit Blick auf den Verkehr sagte er, dass die geplante Wohnbebauung den Verkehr entzerre: Nicht alle Bewohner im neuen Quartier würden gleichzeitig das Haus verlassen. &bdquo;Das verteilt sich.“ Demgegenüber verursache ein durch eine Schule erzeugter Verkehr Spitzenlasten zu Schulbeginn und zu Schulende. Die Gutachter müssten dann neu berechnen, ob die Straßen dafür noch ausreichend seien. Im Vorfeld hatte ein Vertreter von Bockermann und Fritze dargelegt, dass die Verkehrsinfrastruktur auch mit dem neuen Wohngebiet und rund 300 Menschen nicht erweitert werden muss. Die Entwässerung sei vom Ausmaß der Versiegelung abhängig, sagte Böhm weiter. Erfahrungsgemäß versiegeln Schulen mehr Flächen als Wohnhäuser, schon durch die Größe ihrer Gebäude, aber auch durch Zuwegungen, Parkplätze und Schulhöfe. Gegenüber dem jetzigen Zustand hält Böhm die geplante Wohnbebauung daher sogar eher für eine Verbesserung gegenüber dem jetzigen Zustand. Die Entwässerung im Quartier Das Planungsbüro hatte zuvor erklärt, wie es die Entwässerung des Gebietes vorgesehen hat. Seine Grundlage war dabei der Vorentwurf des Bebauungsplans, der Ende 2023 beschlossen wurde und zu dem bereits die Öffentlichkeit frühzeitig beteiligt wurde. Demnach werden sich die Wohnhäuser um drei Innenhöfe gruppieren. Flachdächer sollen dabei begrünt sein, so dass sie viel Regenwasser zurückhalten. Die Straßen werden mit Pflaster hergestellt. In den Innenhöfen und an den Straßen sind Retentionsbeete geplant, also Beete, unter denen sich Auffangbecken befinden, die das Regenwasser von den Verkehrsflächen aufnehmen. Sie dienen als Zwischenspeicher. Zugleich wird das Neubaugebiet von Grünstreifen durchzogen, die auch der Naherholung dienen sollen. Im Norden des Grünzugs, der in Nord-Süd-Richtung verläuft, soll ein offenes Regenrückhaltebecken am lokalen Tiefpunkt des Gebietes angelegt werden. Dorthin fließt das Wasser von den drei Quartiersplätzen. Der gesetzlichen Vorgaben wegen muss es eingezäunt werden. Von dort soll das Wasser wiederum durch einen verrohrten Nebenarm des Fuchsbachs im Biemser Weg abgeleitet werden. Im jetzigen Zustand des Geländes verdunsten 54,8 Prozent des Niederschlagswassers, 17,1 Prozent dienen der Neubildung von Grundwasser, 28,1 Prozent fließen ab. Würde es auf der Fläche nur Wald und Wiesen geben, würden 56,8 Prozent des Niederschlagswassers verdunsten, 41,5 Prozent der Neubildung von Grundwasser dienen und 2 Prozent abfließen. Die Planer haben errechnet, dass nach der Neubebauung 49 Prozent des Wassers verdunsten, 35 Prozent der Neubildung von Grundwasser dienen und 17 Prozent abfließen. Damit würde sich der Wasserhaushalt gegenüber dem jetzigen Zustand verbessern, insbesondere würde mehr Grundwasser gebildet. Verkehrsinfrastruktur im neuen Gebiet Zur Überprüfung der Verkehrsinfrastruktur haben sich die Planer die vier Kreuzungen und Einmündungen in den Bereichen Elverdisser Straße/Biemser Weg, Biemser Weg/Herforder Heide, Biemser Weg/Brandheidestraße und Brandheidestraße/Werler Weg an einem normalen Wochentag Mitte März außerhalb der Ferien angesehen. Dabei hatten sie auch im Blick, in welche Richtungen der Verkehr abfloss. Am Grünen Weg haben die Planer nicht gemessen. Grund: Der Verkehr auf dem Biemser Weg in Richtung Grüne Straße nimmt stark ab, und die Knotenpunkte weisen eine gute Leistungsfähigkeit auf. Mit wesentlich mehr Verkehr ist daher auf der Grünen Straße nicht zu rechnen. Im Ergebnis kommen die Planer zu dem Schluss, dass im Hinblick auf den Auto-, Motorrad- und Busverkehr sowie hinsichtlich des Fußverkehrs keine Maßnahmen erforderlich sind. Für den Radverkehr empfehlen sie einen Schutzstreifen auf der Elverdisser Straße (L778) und Werler Straße (L804) einzurichten.

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