Herforder Familie mit zwei Kindern tauscht Auto gegen Lastenrad, Bus und Zug

Herford. Ob die Fahrt zur Musikschule, zur Arbeitsstelle, die Tochter zur Freundin bringen oder sich selbst abends auf ein Essen in der Innenstadt treffen: Familie Stock lässt eine Woche lang ihre beiden Autos stehen. Ab Montag, 16. September, setzen Annika, Tobias und ihre beiden Kinder im Alter von zwei und sieben Jahren ausschließlich auf Fahrräder. Die Familie hat sich bei der Aktion &bdquo;Lappen los“ der Stadtverkehrsgesellschaft Herford (SVH) beworben. Die Aktion läuft im Rahmen der Europäischen Mobilitätswoche vom 16. bis 22. September und zielt darauf ab, den Alltag ohne Auto zu erproben und nachhaltige Mobilitätsalternativen kennenzulernen. Und da gehört alles drunter: Ob Einkäufe, Arbeitswege oder Freizeitaktivitäten – alles soll auf umweltfreundliche Weise erledigt werden. Für das Experiment hat die vierköpfige Familie von der SVH zwei E-Bikes und Deutschlandtickets gestellt bekommen. &bdquo;Wer die Kinder hat, nimmt das Lastenrad, der andere das normale E-Bike“, sagt Mutter Annika. Die Räder hat die Familie bereits am Dienstag erhalten, mitsamt Einführung und einem Starterset. Lesen Sie auch: Mehr Linien, längere Fahrtzeit: So stellt Herford den Busverkehr neu auf Bei der ersten Busfahrt direkt zu spät &bdquo;Im Rucksack ist die Herforder Rad-Rallye drin. Ich finde es cool, dass wir Herford jetzt mal ganz anders kennenlernen“, sagt Annika Stock. Vor drei Jahren sind sie von Hannover nach Herford gezogen. &bdquo;Mitten in der Corona-Zeit. Wir haben die Stadt anfangs so gar nicht mitbekommen.“ Den Alltag mit dem Rad zu erledigen, ist für die Stocks allerdings nicht fremd. &bdquo;In Hannover sind wir täglich mit dem Fahrrad unterwegs gewesen, aber hier in Herford ist es uns einfach zu anstrengend geworden“, beschreibt Annika Stock ihre Motivation zur Teilnahme. &bdquo;Vor allem der Einkauf“, schiebt sie hinterher. Sie selbst stammt aus dem flachen Münsterland und nutzt daher auch noch ihr Hollandrad, das für die Wege in Herford einfach nicht geeignet sei. Lesen Sie auch: Mit dem Rollstuhl in die Rikscha: Neues E-Bike für Seniorenzentrum Dass ein Alltag mit Öffentlichen Verkehrsmitteln funktioniert, kennen sie nicht nur aus Hannover, sondern auch aus Berlin. &bdquo;Da klappt es. Hier in Herford mussten wir erst einmal schauen, wo die nächste Bushaltestelle eigentlich liegt, und dann kam der Bus direkt zehn Minuten zu spät.“ Kurztrip mit zwei Kindern, Rad und Zug Davon lassen sich Annika und Tobias Stock aber nicht abschrecken. Sie freuen sich auf das einwöchige Experiment. &bdquo;Es wird sehr aufregend“, sagt Annika Stock und hat direkt zwei Herausforderungen im Kopf. &bdquo;Das Wetter“, sagt sie und ergänzt direkt: &bdquo;Wir sind dafür aber ausgestattet.“ Herausforderung Nummer 2 ist der anstehende Kurztrip. &bdquo;Ich fahre mit den Kindern in eine Jugendherberge. Mal sehen, wie ich mit dem Rad, Gepäck und zwei Kindern inklusive Zugfahrt zurechtkomme.“ Lesen Sie auch: Dieses Herforder Autohaus verkauft E-Bikes aus Holz Die Familie besitzt zwei Autos - eins davon ist elektrisch - sowie vier Fahrräder. Besonders der Weg vom Stiftberg zur Schule der siebenjährigen Tochter im Stadtzentrum und die anschließende Weiterfahrt zum Kindergarten stellt die Familie vor Herausforderungen. &bdquo;Mit dem E-Bike wäre es für mich einfacher, da ich viel Zeit einsparen und unseren Sohn sicher zum Kindergarten transportieren könnte“, sagt Annika Stock. Ihr liegt am Herzen, als Lehrerin ein Vorbild im Bereich nachhaltiger Mobilität zu sein und ihrer Tochter, die sich im Stadtverkehr noch unsicher fühlt, mehr Fahrpraxis zu geben.

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