Gegen Einsamkeit: Neues Quatschbank-Projekt in Herford soll Menschen zusammenbringen

Herford. 2020 und 2023 fielen die Kulturnächte des Vereins Kulturbeutel, in diesem Jahr auch die offenen Ateliers, aus. Der Verein hat seit Ende vergangenen Jahres mit Bartosz Losik, Merwan Omar und Paul Lamprecht einen verjüngten Vorstand. Lamprecht kümmert sich um die Kulturnacht und hat auch gleich eine gute Nachricht: &bdquo;Die Kulturnacht findet am Samstag, 28. September, wieder statt. Anmeldungen sind noch möglich.“ Zum Fototermin vor einem Schaufenster im Haus Bäckerstraße 17 hat er eine E-Gitarre mitgebracht. &bdquo;Eigentlich spiele ich Schlagzeug bei der Band Reeborn, aber das war für den Termin schlecht zu transportieren“, sagt er. Mit seiner Band war er schon mehrfach bei den Kulturnächten dabei, und 2024 werde die Band im Extrablatt spielen. Mit Marta, Volkshochschule, Kunstverein, Elsbach-Haus oder verschiedenen Gaststätten sind bewährte Orte dabei, mit dem Alten Güterbahnhof aber auch ein neuer. Geboten werden Ausstellungen, Musik, Tanz und mehr. Auch das Tanz-Festival im Elsbach-Haus mit der Ballettschule Iris Witte werde es wieder geben. Bald auch Musik im Programm Die Gitarre deutet aber auch neue Aktivitäten an. Lamprecht denkt da auch an Konzerte. Wo die stattfinden könnten, sei offen. Es gebe aber Ideen und erste Gespräche. Hinter Losik und Lamprecht ist in den Schaufenstern Kunst von Marion Basse und Natalia Becker zu sehen. &bdquo;Das ist ein Projekt mit dem Citymanagement, das mit Schaufensterbespielungen auf attraktive leerstehende Ladenlokale aufmerksam machen möchte. Gleichzeitig ist das eine Möglichkeit, für die Künstlerinnen in unserem Verein, sich vorzustellen“, sagt Losik, der sich unter anderem um die Kontakte zur Stadt kümmert und gleich eine weitere Idee umsetzen möchte. Lesen Sie auch: Zwischen Pixel und Pigment: Marta Herford erkundet die Zukunft der Malerei &bdquo;Das Projekt nenne ich Quatschbank. Und die Idee ist ganz einfach. Wir stellen eine Bank in den öffentlichen Raum auf der jemand sitzt, mit dem die Menschen reden können oder der einfach nur zuhört“, sagt Losik. Der studiert noch Psychologie und kann sich vorstellen, ein oder zweimal in der Woche dieser Gesprächspartner zu sein. &bdquo;Das wäre ein Beitrag gegen die Vereinsamung der Menschen“, sagt er. Kleine, aber intensive Ateliers Weniger spektakulär, aber doch Teil der kontinuierlichen Aktivitäten des Vereins ist die Geschichtswerkstatt, die sich besonders um die Stadtteile Schwarzenmoor und Falkendiek kümmert. &bdquo;Hier sind wir inzwischen mit Archivarbeit und dem Sichten des zusammengetragenen Materials beschäftigt“, sagt Losik. Ziel ist eine Veröffentlichung. Möglicherweise gebe es schon bei der Kulturnacht etwas zu sehen. Omar ist Bildhauer und steht sozusagen für die Aktivitäten des Vereins im Bereich der bildenden Kunst. Auch wenn es inzwischen mit dem Künstlerforum Herford einen zweiten Verein gibt, der offene Ateliers im Kreis ausrichtet, möchte der Kulturanker an &bdquo;seinen“ offenen Ateliers festhalten. &bdquo;Wir wollen im kommenden Jahr auf jeden Fall wieder einladen. Unsere Ateliers sind zwar kleiner, aber dafür intensiver“, sagt der langjährige Vorsitzende Rainer Brinckmann, der sich inzwischen nur noch beratend im Beirat engagiert: &bdquo;Unsere offenen Ateliers bieten weiterhin allen Künstlerinnen und Künstlern, also nicht nur Vereinsmitgliedern, die Möglichkeit zur Beteiligung.“ Infos und Kontakt zum Verein Das sei eine Möglichkeit der Förderung von Künstlerinnen und Künstlern durch den Verein, eine andere ist die Unterstützung eines Malkurses für aus der Ukraine geflohene Kinder im DRK Mehrgenerationenhaus Alte Schule Ottelau. Den bietet der renommierte Künstler Mykola Sopilniak an, der selbst als Geflüchteter in Kirchlengern lebt. Entstanden war das Projekt aus einer vom DRK in der Alten Schule Ottelau eingerichteten Beratungsstelle für geflüchtete Personen. Kulturanker und die Lippische Kunststiftung Wolfgang Heinrich fördern das Projekt gemeinsam und folgen damit dem Wunsch des verstorbenen Kulturanker-Mitglieds Heinrich, dass die Stiftung junge Künstler fördern soll. Infos zum Verein gibt es auf www.kulturanker-herford.de und bei Facebook. Wer sich noch an der Kulturnacht beteiligen möchte, sollte sich möglichst bald bei paul.lamprecht@online.de melden.

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