Exklusiver Einblick hinter die Kulissen vom Herforder Erlebnisbad H2O

Herford. Die NW öffnete jetzt für einige Leserinnen und Leser die Tür für eine exklusive Besichtigung. Dieses Mal ging es ins Erlebnisbad H2O. Der Betriebsleiter der Herforder Freizeiteinrichtungen Markus Diering begrüßte die neun Teilnehmenden. &bdquo;1997 wurde das H2O eröffnet, und seitdem wird es ständig weiterentwickelt“, sagt Diering. Auf gut 3.500 Quadratmetern tummelten sich jedes Jahr rund 350.000 Besucher. &bdquo;Unsere Saunalandschaft nutzen etwa 160.000 Gäste im Jahr.“ Es gebe in Deutschland nur wenige Saunen, die solche Zahlen haben, ergänzt er nicht ohne Stolz. &bdquo;Mittlerweile sind wir räumlich an der Kapazitätsgrenze angekommen“, so Diering. &bdquo;Eine Erweiterung ist kaum möglich, deshalb werden wir eher einige Dinge austauschen.“ So sollen Bereiche mehr separiert und auch mehr Eingänge geschaffen werden. &bdquo;Der Erfolg hat uns eingeholt.“ Besonders in den Wintermonaten konzentriere sich alles auf das H2O, berichtet der Betriebsleiter. &bdquo;Die Freibäder sind geschlossen, und inzwischen haben wir mehr Nachfragen als Möglichkeiten.“ Schulen seien vormittags da, Vereine nachmittags. &bdquo;Inzwischen möchten viele Offene Ganztagsschulen aber auch in den Nachmittag.“ 1.000 Besucher können maximal ins Herforder Freizeitbad Zu bestimmten Zeiten - wie etwa in den Ferien oder an Wochenenden - werde schon mal die Kapazitätsgrenze im Badbereich erreicht. &bdquo;1.000 Besucher können maximal ins Bad, damit wir die Aufenthaltsqualität und die Sicherheit gewährleisten können“, sagt Diering. Weitere Besucher müssten dann schon mal vor den Kassen warten. Die Saunawelt ist die erste Station auf der Besichtigung. Maren Riemann führt die NW-Leserinnen und -Leser zu Beginn in das &bdquo;Herzstück“. In dem Raum stehen auf schmalen Wandregalen kleine und große braune Flaschen mit Etiketten, auf denen Salbei oder Zitrone, Fichtennadel und sogar Kaffee steht. &bdquo;Das ist unsere Hexenküche mit über 80 verschiedenen ätherischen Ölen“, erklärt die Abteilungsleiterin schmunzelnd. &bdquo;Jeden Tag denken wir uns für die Aufgüsse neue Duftkombinationen aus, deren Rezepturen wir in einem Computer erfassen.“ Besuchern stehen zwölf Schwitzräume mit verschiedenen Temperaturen zur Verfügung, drei Aufgusssaunen ergänzen das Angebot. Schneekabine mitten in der Saunalandschaft des H2O Staunen ruft bei den NW-Lesern die Schneekabine mit der beschneiten Winterlandschaft hervor, die mitten in der Saunalandschaft steht. &bdquo;Hier herrschen Temperaturen von bis zu minus 15 Grad“, informiert Maren Riemann. Es sei wie ein Tauchbecken oder ein kalter Guss, nur dass die Kälte auch eingeatmet werde. &bdquo;Der Schnee wird wie für eine Schneepiste produziert“, erklärt der technische Leiter Hans-Heinrich Kiesow. &bdquo;Die Luft wird runtergekühlt und mit starken Düsen fein zerstäubt, der Schnee entsteht.“ Das sei wie ein sehr starker Schneesturm. Deshalb finde die Schneeproduktion in der &bdquo;Tiefkühlzelle“ auch vor der Saunaöffnung statt. &bdquo;Die Innen- und Außensaunen werden alle acht bis zehn Stunden per Fernbedienung überprüft, ob etwa die Brenner richtig laufen“, erklärt Maren Riemann. Um Strom zu sparen, würden die Saunen über Nacht ganz oder auf 25 Grad heruntergefahren. Fernsehraum für die Fußball-EM im H2O Im idyllisch angelegten Außenbereich mit kleinen Teichen, Wasserläufen und üppigem Pflanzenbewuchs reihen sich verschiedene Saunen, ein Gastrobereich und ein Fernsehraum - &bdquo;für die EM“ - aneinander. Am Vesitorni-Turm dürfen die NW-Besucher auch einen Blick in den hochtechnischen Steuerungsraum werfen. &bdquo;Auf den beiden Monitoren stehen unsere Playlists“, erklärt Maren Riemann. Aus vielen verschiedenen Titeln wie &bdquo;Hochkönig Winter“, &bdquo;Dream Beach“, &bdquo;Spring Forest“ oder &bdquo;Klangreise Teutoburger Wald“ werden die Filme ausgesucht, die in der Sauna nebenan auf einem 320-Grad-Panorama gezeigt werden, ergänzt mit Licht- und Farbspielen. &bdquo;Die große Sauna Vaikutus gleicht mit ihrer Licht- und Tontechnik einer Großraumdiskothek“, sagt Betriebsleiter Markus Diering. Mit Musik, Lichtspielen, Bodennebel, Lasern und Schwarzlicht sei sie eine echte Show-Sauna, die gerade von jungen Gästen und auch Touristen gerne besucht werde. Der DJ sitze in einem kleinen Raum neben der Sauna, der mit der benötigten Technik ausgestattet sei. &bdquo;In dieser Sauna fanden vor zwei Jahren auch die Deutschen Aufguss-Meisterschaften statt und vor Kurzem die Qualifikationen für den diesjährigen Wettbewerb“, berichtet Diering weiter. &bdquo;Um eine 14-minütige Aufguss-Show mit drei Liedern, Lichteffekten und Düften zu programmieren, braucht man sieben bis acht Stunden“, ergänzt Maren Riemann. Sie selbst hätte Spaß daran und auch andere Kolleginnen und Kollegen gestalteten diese Shows. &bdquo;Das ist schön, denn jeder hat eigene Themen und so gibt es viel Abwechslung“, sagt sie. Erlebnisbad Zweite Station ist die große Badelandschaft. Hier übernimmt Heidi Wagner die Führung. Zu Beginn des Rundgangs dürfen die Besucher einen Blick in die Großküche werfen, in der bis zu sechs Köche und Servicekräfte arbeiten. &bdquo;Hier gibt es alles, von veganen Gerichten bis zur schnellen Wurst“, erklärt Wagner, die die Bäderleitung hat. Angeboten werden auch die Klassiker. &bdquo;Ein Bad ohne Pommes und Eis würde nicht funktionieren“, ergänzt Betriebsleiter Diering schmunzelnd. Weiter geht es zum Nichtschwimmerbecken, in dem gerade eine Klasse Schwimmunterricht hat. &bdquo;Früher waren die Erst- und Zweitklässler hier zum Üben, danach wechselten sie in das Schwimmerbecken nebenan“, sagt Heidi Wagner. Heute sei die Verweildauer viel länger, weil immer mehr größere Kinder nicht schwimmen könnten. &bdquo;Ein Schwimmkurs, in dem das Seepferdchen gemacht wird, reicht nicht“, betont sie. Erst wer das Bronzeabzeichen habe, sei sicher. Immer mehr energetische Maßnahmen Am Wellenbad vorbei geht es zu den beiden Außenbecken, die von einem Innenbecken durch eine Schleuse erreichbar sind. &bdquo;Um Energie zu sparen, wird abends eine Abdeckung über die Wasseroberfläche gefahren“, erklärt Heidi Wagner. Auch im Bereich Licht und Lüftung gebe immer mehr energetische Maßnahmen. Im Aufsichtsraum der Bademeister hoch über den Schwimmbecken stehen zwei große Monitore. Darauf zeigen mehrere Kameras das Schwimmerbecken sowie das Wellenbad, Rutschen oder das Kinderbecken. &bdquo;Von hier aus haben die Aufsicht führenden Kollegen auch einen Einblick in alle versteckten Ecken“, erläutert die Bäderleiterin. Das Wellenbad lasse sich von hier ein- und ausschalten oder die Rutschfrequenz steuern. &bdquo;Im Schwimmerbecken sorgt das ,Angeleye’, eine Kamera, für zusätzliche Sicherheit“, sagt Heidi Wagner. Sollte jemand 15 Sekunden bewegungslos im Wasser sein, löse die Kamera und auch ein daran gekoppeltes Handy Alarm aus. Zwei Millionen Liter Wasser werden täglich gefiltert Über Treppen geht es in den Keller. Hier steht die große Filteranlage. &bdquo;Zwei Millionen Liter Wasser werden hier täglich mithilfe von Kompressoren durch Sandfilter gepumpt“, sagt Heidi Wagner, die die Technik wie aus der Westentasche kennt. Seit 27 Jahren ist sie im Bad tätig und hat in der Zeit ihren Meister für Bäderbetriebe gemacht. Falls es notwendig sein sollte, könnte sie die Anlage auch von Hand fahren. &bdquo;Alle 24 Stunden muss das Wasser umgewälzt werden“, erklärt sie weiter. Die Anlage sei knapp 30 Jahre alt, werde aber gut gepflegt und regelmäßig gewartet. &bdquo;Im Innenleben wurde im Laufe der Zeit einiges ausgetauscht.“ Etwas weiter steht die Wellenmaschine. Eine große Turbine erzeugt Druckluft, die das Wasser aus vier Kammern am rückwärtigen Ende des Wellenbades herauspresst und so Wellen von 80 Zentimetern bis drei Metern Höhe entstehen lassen kann. Strom vom Stadiondach Vorbei an der Chlorgasanlage &bdquo;hier wird jedes Becken einzeln kontrolliert und gesteuert“, geht es zu weiteren Räumen mit der Wärme- und Energieversorgung. &bdquo;Eine große Menge Strom beziehen wir aus einer Flusswärmepumpe“, erklärt der technische Leiter Hans-Heinrich Kiesow. Eine weitere Stromquelle sei die PV-Anlage auf dem Stadiondach. &bdquo;Der Strom, der dort erzeugt wird, wird komplett von uns verbraucht.“ Eine eigene PV-Anlage auf dem H2O selbst sei aufgrund der hohen Dachlast nicht möglich. &bdquo;Die Grundversorgung mit Wärme deckt ein Blockheizkraftwerk für uns ab“, so Kiesow. Sollte die Wärmemenge mal nicht reichen, würden drei Kessel im eigenen Heizungsraum den Wärmebedarf ergänzen. Und sollte es mal einen Stromausfall geben, würde das Notstromsystem im Batterieraum starten. Die NW-Leserinnen und -Leser zeigten sich nach der Führung beeindruckt. &bdquo;Das waren Einblicke, die man sonst nie gehabt hätte“, oder &bdquo;Die Technik im Keller der Schwimmhalle war hochinteressant, so groß habe ich mir das nicht vorgestellt“ bis zu &bdquo;Es ist enorm, was heute alles in den Saunen - von Filmen über Musik - geboten wird.“

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