Igeldame in Bielefeld als Fußball benutzt: Joy erholt sich bei der Igelhilfe Herford

Herford/Bielefeld. Es gibt gute Nachrichten von der Igelhilfe Herford: Dem Igelmädchen Joy geht es wieder besser. Kinder hatten das Tier vor einer Grundschule in Bielefeld als Fußball missbraucht. Die Verletzungen durch die Tritte waren schwer, das Schlüsselbein gebrochen und verschoben. Joy musste am 24. April operiert werden. Seitdem macht das Igelmädchen große Fortschritte. &bdquo;Wir sind vorsichtig optimistisch, dass sie es schafft“, sagt die 1. Vorsitzende des Herforder Vereins, Verena Falk. Tanja Groundwater von der Igelhilfe Herford kümmert sich mitsamt Ehemann Mark seit mehr als zwei Monaten liebevoll um das Tier. Joy ist durch ihre erheblichen Verletzungen und Vorerkrankungen - sie wog zum Zeitpunkt der Rettung nur 278 Gramm, das Doppelte hätte es sein müssen, - ein Intensivpflegefall. Die Groundwaters haben Joy in Obhut genommen, das Paar hat sie wieder aufgepäppelt. &bdquo;Es ist ein großer Aufwand, aber das ist es Wert“, sagt Tanja Groundwater. Erst lebte der Igel in einer Box, jetzt ist er nach draußen umgezogen. &bdquo;Joy ist jetzt die vierte Nacht im Außen-Gehege, und wir sind alle sehr froh, dass sie bisher keinerlei Probleme hat“, sagt Groundwater. Das Außengehege sieht aus wie ein Kleintierstall für Kaninchen und ist mit Zeitung und Stroh ausgelegt. &bdquo;Daraus hat sie sich in der Hütte ein schönes Nest gebaut, ganz so wie es Igel in der freien Natur auch machen.“ Igel wird über eine Kamera beobachtet In der kommenden Nacht wird sie das erste Mal Rindenmulch unter die kleinen Füße kriegen. &bdquo;Anschließend legen wir Äste mit dazu, damit sie etwas zum Klettern hat. Das steigern wir langsam, damit sie sich an die unterschiedlichen Strukturen gewöhnt“, erklärt Angela Krieger vom Verein. Lesen Sie auch: Der Kommentar zum schockierenden Vorfall Denn der Bruch wird nicht wie beim Menschen geschient oder gegipst, sondern im Gewebe vernäht, so Krieger. Falk ergänzt: &bdquo;Wir hoffen, dass es stabil verwächst.“ Die Fortschritte des Igels, den der Verein auf Joy, Freude, getauft hat, stimmen die Helferinnen und Helfer aber positiv. &bdquo;Es sieht derzeit so aus, dass sie wieder ausgewildert werden kann“, sagt Falk. &bdquo;Der Tierarzt hat ganze Arbeit geleistet.“ Engmaschig wird Joy dennoch weiterhin überwacht. Auf das Gehege ist eine Kamera gerichtet. &bdquo;Wir beobachten sie damit und werden den Schwierigkeitsgrad in der Futtersuche weiter erhöhen“, sagt Tanja Groundwater. Mit dem Livestream können auch die anderen Helferinnen und Helfer des Vereins einen Blick auf Joy werfen. &bdquo;Es geht ihr super, sie läuft und gräbt sogar schon. Es sieht sehr gut aus“, freut sich Krieger. &bdquo;Wir kämpfen für jedes Tier“ Wenn der Zustand so bleibt, kann Joy wohl in wenigen Wochen ausgewildert werden. Allerdings lassen die Helferinnen den Igel nicht an der Stelle frei, wo er gefunden worden ist. Das war am 5. März, als eine Frau aus ihrem Fenster Kinder dabei beobachtet hat, wie sie das Igelmädchen als Ball hin und her kickten. Sie reagierte sofort und hat über das Notfalltelefon die Igelhilfe Herford informiert, die für weite Teile Ostwestfalens der erste Ansprechpartner bei verletzten Igeln ist. &bdquo;Die Fundstelle liegt direkt an einer großen Straße. Dorthin geben wir Joy nicht“, sagt Krieger. Stattdessen soll sie es ruhig haben. &bdquo;Wir suchen einen schönen Platz für sie“, verspricht Krieger. Lesen Sie auch: So reagiert die Tierschutzorganisation Peta Den Stimmen der Ehrenamtlichen ist die Erleichterung ob des Gesundheitszustandes deutlich anzuhören. &bdquo;Wir sind mehr als glücklich“, sagt Falk. Schließlich habe Joy ein besonderes Schicksal gehabt. Falk: &bdquo;Wir kämpfen für jedes Tier und leiden immer mit. Aber die Art und Weise, wie mit Joy umgegangen worden ist, ging uns alle an die Nieren. Es war einfach unnötig.“

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