Möbelhaus zieht von Bielefeld nach Herford

Herford. Ein Möbelhaus mit breitem Sortiment auf 10.000 Quadratmetern auf fünf Etagen, ein eigener Web-Shop und Angebote auf verschiedenen Online-Plattformen - das ist Möbel Akut, seit über zwei Jahrzehnten ansässig an der Eckendorfer Straße in Bielefeld. Doch zum Ende dieses Jahres ist dort Schluss. Der Mietvertrag für die Bielefelder Immobilie läuft aus. &bdquo;Wir werden unseren Hauptsitz nach Herford verlegen“, kündigt Geschäftsführer Michael Kappel an. Für rund 25 Mitarbeiter wird derzeit eine Immobilie vorbereitet, die schon seit 2011 im Besitz von Möbel Akut ist: das ehemalige Möbelhaus Zumbansen an der Eimterstraße 100. Nach dem Erwerb hatte Möbel Akut dort knapp zwei Jahre lang ein Küchenstudio betrieben unter dem Namen &bdquo;Maximal Küche“, zum Teil wurde das Gebäude auch als Lager genutzt. Seit 2013 steht die Gewerbeimmobilie mit rund 5.000 Quadratmetern Betriebsfläche und einem Grundstück von rund 10.000 Quadratmetern allerdings leer. &bdquo;Jetzt nehmen wir das Gebäude wieder in Betrieb“, sagt Patrick Welp, Hausleiter von Möbel Akut in Bielefeld. Dafür wird laut Kappel ein knapp siebenstelliger Betrag investiert - in den Brandschutz, den Innenausbau, einen neuen Fassadenanstrich und später noch in eine Photovoltaikanlage auf dem Dach. Ein Möbelhaus im klassischen Sinne wird an der Eimterstraße allerdings nicht eröffnet. &bdquo;Wir fokussieren uns verstärkt auf den Online-Handel. Hier werden unsere Mitarbeiter in den neuen Büros am Telefon sitzen, beraten, Einkauf und Logistik koordinieren“, so Welp. Zwei Immobilien in Herford, eine in Hiddenhausen gekauft Und was den Onlinehandel im Möbelbereich angeht, kann Möbel Akut auf viele Jahre Erfahrung zurückblicken. &bdquo;Wir haben vor 19 Jahren damit angefangen, als noch kaum ein anderer Möbelhändler online verkauft hat. Wir hatten damals eine überschaubare Anzahl an Wettbewerbern im Netz“, so Michael Kappel. Dadurch sei das Unternehmen schnell gewachsen und habe viel Lagerkapazitäten gebraucht, die damals größtenteils im Kreis Herford realisiert werden konnten. &bdquo;Im Jahr 2007 haben wir ein Lager an der Oststraße gekauft, 2011 kam die Eimterstraße hinzu und 2017 noch das ehemalige Teutonia-Kinderwagen-Werk in Hiddenhausen.“ Als die Corona-Pandemie kam und Geschäfte durch die Lockdowns schließen mussten, profitierte Möbel Akut einmal mehr von der Erfahrung im Online-Handel. &bdquo;Für uns war der Verkauf von Möbeln im Distanzgeschäft schon geübte Praxis“, erzählt Michael Kappel. Da die Menschen vorwiegend zu Hause bleiben mussten, habe es zusätzlich einen echten Boom im Möbelhandel gegeben. &bdquo;Jeder wollte sich sein Zuhause schöner machen, und Geld, das eigentlich für Urlaub ausgegeben worden wäre, war plötzlich für eine neue Küche oder eine Couchgarnitur übrig“, ergänzt Welp. Aus heutiger Sicht könne man von Vorzieh-Effekten sprechen, denn nach der Corona-Pandemie sei es mit der starken Nachfrage spontan vorbei gewesen, so Michael Kappel. &bdquo;Allerdings hat spätestens die Pandemie noch einen Riesenschub an Wettbewerbern ins Netz getrieben. Hinzu kamen Energiekrise, Inflation, das Auslaufen unseres Mietvertrages in Bielefeld und somit für uns die Frage nach unserer künftigen strategischen Ausrichtung.“ Gans &bdquo;Gerda“ hat sich an der Eimterstraße 100 einquartiert Diese ist nun vor allem geprägt von der Fokussierung auf den Online-Handel. &bdquo;Die Menschen sind heute vorinformierter und die nachrückenden, jüngeren Käuferschichten sind eher online unterwegs“, so Patrick Welp. Dennoch ist man bei Möbel Akut davon überzeugt, dass die Kunden Beratung möchten. &bdquo;Wir glauben daran, dass es sinnvoll ist, das Online-Geschäft mit dem stationären Geschäft eng zu verzahnen, deshalb gehen wir auch in Zukunft diesen Weg“, so Kappel. Deshalb habe das Unternehmen mit künftigem Hauptsitz in Herford zusätzlich großes Interesse an einem kleineren Standort in Bielefeld, an dem weiter stationär verkauft werden kann. In der zweiten Jahreshälfte soll der Umzug nach Herford vollzogen werden - übrigens ohne betriebliche Kündigungen, wie Welp betont. Und Möbel Akut wird auf dem Grundstück an der Eimterstraße schon von einer ganz besonderen Bewohnerin erwartet. Eine Wildgans hat sich in der Zeit, als das Gebäude größtenteils leer stand, auf dem Gelände einquartiert. An einem kleinen Teich in den Grünanlagen hat &bdquo;Gerda“, wie sie bereits genannt wurde, ein Zuhause gefunden. &bdquo;Eigentlich könnte die Gans gerne bleiben“, sagt Michael Kappel. Es gibt aber ein Problem: Gerda hinterllässt zurzeit auf dem gesamten Gelände ihre Kothaufen, und offenbar könne sie nicht richtig fliegen, vermutet der Geschäftsführer. &bdquo;Es wäre super, wenn sich jemand bei uns melden würde, der sich mit Wildgänsen auskennt.“

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