Auf einem Sportplatz in Herford entsteht eine Kleintierpraxis

Herford. Ursprünglich hatte sich die Firma Heinze das Gelände des alten Sportplatzes an der Hochstraße gesichert. Doch im Dezember ging der Automobilzulieferer in die Insolvenz. Inzwischen ist die 12.000 Quadratmeter große Fläche in neuen Händen: Das Tierärztliche Zentrum für Kleintiere Herford wird dort bauen. Deren Geschäftsführer, die Tierärzte Christian Diekmann und Philipp Schledorn, haben vor gut zwei Jahren die Praxis von Wolfgang Holtmann an der Goebenstraße übernommen. Seither wächst und wächst sie. Sehr schnell war klar: Der Platz von 480 Quadratmetern reicht nicht mehr. Erweiterungsmöglichkeiten an der Goebenstraße gibt es nicht. Neun Behandlungs- und vier Operationsräume sind geplant Eineinhalb Jahre haben die Tiermediziner daher gesucht - auf allen Kanälen, wie Diekmann sagt. Schließlich sei er jeden Morgen und jeden Abend zwischen Zuhause und Praxis eine andere Strecke gefahren, um nach einer geeigneten Baufläche Ausschau zu halten, dabei auch ein paar Mal über die Hochstraße. Schließlich habe ein Nachbar ihn darauf aufmerksam gemacht, dass die Fläche wieder verfügbar sei, sagt der 36-Jährige. Seine Nachfrage sei genau zum richtigen Zeitpunkt gekommen, sagt Diekmann, nämlich dann, als die Tierärzte das Grundstück, das auch schon mal als möglicher Standort für den Neubau der Feuer- und Rettungswache im Gespräch war, erwerben konnten. Das von ihnen beauftragte Löhner Architekturbüro Podufal-Wiehofsky Generalplanung GmbH plant dort nun auf 6.000 Quadratmeter einen 49 mal 21 Meter großen Neubau. Im Innern wird es neun Behandlungs- und vier Operationsräume geben, außerdem das nötige technische Equipment wie MRT (Magnetresonanztomograph), CT (Computertomograph) und Röntgengerät. Die Fassade wird aus einer Kombination von Holz und Stahlbeton bestehen. In Betrieb gehen soll die Praxis im Mai 2025 Das Architekturbüro sieht auf dem Dach eine Photovoltaik-Anlage vor, zudem soll eine Wärmepumpe installiert werden. Dabei entsteht der Neubau mit Unternehmen aus der Region. Nur die medizinische Einrichtungsplanung kommt vom Vetshop Brandenburg. Die Fertigstellung des Neubaus ist für Mai 2025 geplant. Im gleichen Monat wollen Diekmann und Schledorn die neuen Praxisräume in Betrieb nehmen. Sobald der Boden etwas abgetrocknet ist, sollen die Arbeiten beginnen, sagt Diekmann, eigentlich schon am Montag, 22. April. Die Grasnarbe ist bereits abgezogen, die rote Asche und der darunter liegende Boden sind auf Schadstoffe geprüft - und demnach schadstofffrei. Wenn die Arbeiten beginnen, soll zunächst neben der Zufahrtstraße auch der Untergrund der 60 Parkplätze an der neuen Praxis befestigt werden. Zur großen Anzahl an Stellflächen sagt Patrick Groß von Podufal-Wiehofsky: &bdquo;Das ist komfortabel, aber nicht überdimensioniert.“ Denn die Praxis habe täglich bis zu 200 tierische Patienten, das größte davon sind Hunde. Schon jetzt sind 14 Tierärzte in der Praxis tätig Tendenziell würden es mehr werden, sagt Groß. Das erklärt auch das Wachstum der Praxis: Schon jetzt hat das Tierärztliche Zentrum für Kleintiere 44 Beschäftigte. Als Diekmann und der heute 39-Jährige Schledorn die Praxis 2022 übernahmen, waren es knapp die Hälfte. Allein 14 Tierärzte sind derzeit am jetzigen Domizil an der Goebenstraße beschäftigt, drei weitere fangen im Mai, August und September dort an. Auch vier weitere Azubis werden dieses Jahr ihre Ausbildung in der Praxis beginnen. &bdquo;Und weitere Tierarzthelfer werden auch noch nachkommen müssen“, sagt Diekmann, der übrigens nichts über das Investitionsvolumen verrät, außer - und das ist leicht nachvollziehbar - &bdquo;es wird siebenstellig“. Was er und sein Kollege Schledorn mit dem restlichen Grundstück machen, ist Diekmann zufolge noch nicht entschieden.

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