Erfolgreicher Herforder Unternehmer baut sich sein eigenes Denkmal

Herford. So stellt man sich eine königliche Schatzkammer vor. Golden und silbern glänzen Tausende fein gearbeitete Pokale im Licht der Strahler in Hunderten Vitrinen. Der Schatz - das sind die Auszeichnungen, die Friedrich-Wilhelm Schöneberg über die Jahrzehnte erworben hat. Längst kann er sich als erfolgreichster Hundezüchter der Welt bezeichnen, sagt der Herforder Unternehmer voller Stolz. Ungezählte Hundeschauen hat er mit seinen Tieren besucht und Preise eingeheimst. Zum 80. Geburtstag, den er am Mittwoch, 17. April, im kleinen Kreise begeht, gewährt Schöneberg der NW vorab einen Einblick in seinen &bdquo;Trophäentempel“, den er für seine Preise an der Mittelstraße 50 in Herringhausen geschaffen hat. Der Öffentlichkeit soll die Ausstellung Ende Mai oder Anfang Juni zugänglich gemacht werden. &bdquo;Damit habe ich mir ein Denkmal gesetzt“, sagt der Jubilar. 20.000 Pokale stehen in 250 Vitrinen Die Immobilie gehörte früher zu einem Unternehmen für Gebäudetechnik. Schöneberg hat sie im Dezember 2022 gekauft. Die Raumstruktur mit Büroräumen von insgesamt 600 Quadratmetern Nutzfläche ist weitgehend erhalten. Schöneberg hat am Bodensee über 250 Vitrinen mit Glasböden und verspiegelter Rückseite anfertigen lassen, in denen die weit über 20.000 Pokale, Schleifen und Rosetten in vielen Farben, Medaillen und Teller arrangiert sind. Wenn alles fertiggestellt ist, werden die Preise durchgezählt - schon für die Versicherung. Bisher waren sie in Schönebergs Büro am Firmensitz des Wellteams in Diebrock zu sehen - allerdings keiner breiten Öffentlichkeit zugänglich. Schöneberg rechnet mit Bussen voller Besucher Friedrich-Wilhelm Schöneberg ist sich sicher, dass die Fans der Rassehundezucht scharenweise anreisen und Eintritt bezahlen werden, um die Pracht zu bestaunen. Sogar Parkplätze für Omnibusse hat er anlegen lassen. &bdquo;Die Welt wird hierher kommen und nicht nur die Hundefreunde“, meint Schöneberg. &bdquo;Es sind Menschen, die so einen Idealisten wie mich kennenlernen wollen.“ Schönebergs Hundezucht gilt als Hobby, das er sich Geld kosten lässt. Nicht geschlagen geben möchte sich Schöneberg mit dem kürzlich im Bauausschuss abgelehnten Ansinnen, zwei Silberlinden fällen zu lassen, die ein Hindernis auf dem Bürgersteig darstellen. Sein Angebot war gewesen, Ersatzpflanzungen anzulegen. Dem steht nach Meinung der Politik die Baumschutzsatzung entgegen. &bdquo;Ich liebe Herford, ich liebe Grün“, meint Schöneberg, sieht aber an dieser Stelle die Sicherheit von Fußgängern in Gefahr. Zwinger hat 1.500 Champions hervor gebracht Am Empfang wird eine neue, gut geschulte Mitarbeiterin seines Zwingers &bdquo;Von den schönen Bergen“ sitzen und die Interessierten auch sachkundig durch die Ausstellung führen. Die Ausstellung ist raumweise gegliedert nach Ländern wie Kroatien, England, Ungarn, Tschechien, Argentinien, USA, Österreich und Deutschland, in denen die Hundeschauen stattgefunden haben. In den Räumen sind die Pokale chronologisch nach den Jahren der Ausstellungen angeordnet. Als Vierzehnjähriger hat der gebürtige Löhner von seiner Mutter einen Foxterrier geschenkt bekommen - der Grundstein für die Hundezucht. Der Zwinger hat im Laufe der Jahrzehnte 1.500 Champions hervorgebracht. Früher hat Schöneberg auch Kaninchen und Hühner gezüchtet. Den entsprechenden Auszeichnungen ist auch ein Raum gewidmet. Schöneberg verlegt Hundezucht ins Ausland Wenn sich Besucher wundern sollten, dass noch Platz in Vitrinen ist, wird er sagen: &bdquo;Ich lebe ja noch und es werden noch Pokale hinzukommen.“ Die Hundezucht selbst will Schöneberg immer mehr aus Herford nach Kroatien, England, Argentinien und in die USA verlegen, wo er Mitarbeiter beschäftigt. Zu seinem 80. Geburtstag verlegt der Wellteam-Seniorchef auch sein Büro von der Firmenzentrale an den Mittelweg. Das 1977 gegründete Familienunternehmen für Verpackungen aus Wellpappe hatte 2023 einen Umsatz von 115 Millionen Euro und beschäftigt heute über 600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Zu seinem Lebenswerk rechnet Schöneberg auch die Rettung des Herforder Tierparks zusammen mit seiner inzwischen verstorbenen Ehefrau Bärbel.

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