Polizei erwartet 1.000 Menschen zur Demo gegen rechts in Herford

Herford. Für Samstag, 10. Februar, ruft das &bdquo;Bündnis gegen Rechts im Kreis Herford“ zu einer Demonstration mit dem Titel &bdquo;Schuler an Schulter gegen Faschismus!“ auf. Angekündigt sind zunächst 250 Teilnehmende. Die Polizei gehe aber von mehr Teilnehmenden aus, so Polizeisprecherin Simone Lah-Schnier auf Anfrage gegenüber der Neuen Westfälischen. Wie viele es letztlich sein werden, lasse sich schwer abschätzen. &bdquo;Die 250 Personen sind ja nur die, die von den Anmeldern aus ihren eigenen Reihen erwartet werden“, sagt Lah-Schnier: Die Polizei erwarte aber, dass sich weitere Personen anschließen. Sie gehe von weniger Teilnehmenden als bei der Kundgebung gegen rechts vom 26. Januar aus. Damals hatten rund 3.000 ihre Ablehnung der AfD und die kurz davor bekannt gewordenen Pläne zu Massenabschiebungen demonstriert: &bdquo;Aber 1.000 Menschen könnte es schon werden.“ Die Route des Demo-Zuges durch Herford Starten soll die Demonstration um 13 Uhr am Bahnhof und von dort über Steinstraße und Gänsemarkt zum Alten Markt ziehen. Dort ist eine Zwischenkundgebung geplant und danach der Rückmarsch zum Bahnhof. Da die Gruppe vermutlich durch die Unterführungen am Bahnhof direkt in die Steinstraße ziehen werde, rechnet Lah-Schnier für den Beginn der Demo nur mit wenigen Auswirkungen auf den Verkehr im Bahnhofsbereich. Da der Rückweg vom Alten Markt über die Straße Auf der Freiheit erfolgen soll, könnte es ab etwa 14 Uhr dort zu Beeinträchtigungen kommen. Stand die erste Kundgebung noch unter dem Eindruck der Enthüllungen des Recherchezentrums &bdquo;Correctiv“ über ein Treffen von Rechtsextremisten, AfD- und sogar CDU-Mitgliedern und deren Pläne zur &bdquo;Remigration“, also der millionenfachen Abschiebung von Menschen ausländischer Herkunft, auch solchen mit deutscher Staatsbürgerschaft, geht es dem Bündnis um mehr, nämlich um &bdquo;Solidarität statt Spaltung“ und &bdquo;Soziale Gerechtigkeit statt Hetze“. &bdquo;Wir warnen schon lange vor dem Rechtsruck“ &bdquo;Das Bündnis gegen Rechts hat mit Ausnahme der Kundgebung vom 26. Januar seit 2014 alle Aktionen gegen die AfD oder Pegida organisiert“, sagt Sprecherin Irmgard Pehle: &bdquo;Wir warnen schon lange vor dem Rechtsruck in der Gesellschaft. Die Pläne zur Remigration standen 2018 schon im Buch des AfD-Politikers Björn Höcke. Wer wollte, konnte also schon lange wissen, welche Agenda die Partei verfolgt. Die Correctiv-Recherche war aber ein Augenöffner für viele Menschen im Land.“ &bdquo;Frühere Forderungen der AfD nach mehr Abschiebungen oder schärferen Asylgesetzen sind längst salonfähig und bis in die Bundesregierung verbreitet“, sagt Hussien Khedr, dritter Sprecher der Initiative. Wer so klar wie Friedrich Merz (CDU) Forderungen von rechts übernehme, schwäche die AfD nicht, sondern mache sie stark: &bdquo;Am Ende wählen die Leute das Original.“ Anders als bei der ersten Kundgebung sollen die vorgesehenen sechs Redebeiträge vor allem Menschen aus der migrantischen Selbstorganisierung oder Menschen mit Flucht- oder Rassismuserfahrung vorbehalten bleiben. &bdquo;Wir wollen diesen Menschen bewusst eine Stimme geben“, sagt Cakar. AfD treibt Politik vor sich her Durch ihr populistisches Agitieren, das Verbreiten von Fake News und das strategische Auftreten in den sozialen Medien sei es Rechten und AfD gelungen, den Eindruck zu erwecken, dass ihre Positionen von einer überwältigenden Mehrheit der Gesellschaft geteilt werden und so die Politik vor sich herzutreiben, ergänzt Pehle. Zwar wachse der Anteil von Menschen mit einem geschlossen rechtsextremen Weltbild, doch die Demos könnten ein klares Signal dafür sein, dass die große Mehrheit der Menschen im Land eben doch für Demokratie, Freiheit und Vielfalt stehe. &bdquo;Eine an den Bedürfnissen der Menschen orientierte Politik würde unser Engagement sicher erleichtern“, so Cakar.

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