Dieses bekannte Herforder Geschäft schließt und startet mit neuem Konzept

Herford. Viele Gedanken habe sie sich gemacht, was sie machen könnte, um nicht ganz weg zu sein. Denn eines war für Daniela Walter klar: Ihren Blumenladen &bdquo;Fräulein Wunderblume“ an der Radewiger Straße 19 will sie schließen. Aufgrund der wirtschaftlichen Lage, die sich immer weiter zuspitzt und des zunehmenden Leerstands - nicht nur in Herford, wie sie sagt. &bdquo;Die Kaufkraft geht durch die Inflation, die allgemeine Lage in der Welt und die Angst und Verunsicherung vor dem, was noch alles - auch finanziell - auf uns alle zukommt, zurück“, hat Walter beobachtet. Dazu komme, dass sowohl die Kundinnen und Kunden als auch die Einzelhändler aus der Corona-Pandemie gelernt hätten. &bdquo;80 Prozent meiner Umsätze mache ich mittlerweile unabhängig vom Laden - speziell während der Lockdowns habe ich mir andere Möglichkeiten überlegt, meine Kundschaft zu erreichen - und die hat gemerkt, dass das funktioniert.“ Ob Blumenstrauß-Abos für Privat- oder Geschäftskunden oder die beliebte Blumenkiste, mit der sich Kundinnen und Kunden einmal wöchentlich, 14-tägig oder einmal pro Monat überraschen lassen können und die sich auch als Geschenk anbieten - die neuen Konzepte würden nachgefragt. Der Laden dagegen verwaise mehr und mehr. Spagat zwischen Selbstständigkeit und Mutterschaft Ab 1. Februar werde sie sich deshalb nun auf ihr neues Konzept fokussieren, was ihr als junger Mutter auch ermögliche, den Spagat zwischen Selbstständigkeit und Mutterschaft flexibler zu meistern. &bdquo;Ich möchte weiter für meine Kundinnen und Kunden da sein, aber auch möglichst viel Zeit mit meiner kleinen Tochter verbringen“, sagt Daniela Walter, die kleine Emma (1/2 Jahr) auf dem Arm. Und dieses Konzept sieht wie folgt aus: &bdquo;Mein Hauptgeschäft sind schon immer Hochzeiten, Events, Familien- und Firmenfeiern sowie mein Workshop-Angebot. Das alles kann ich jetzt noch weiter ausbauen, da ich an keine Ladenöffnungszeiten mehr gebunden bin und meine Zeit deshalb flexibel und kundenorientiert einteilen kann“, erklärt Walter. Auch im Trauerfall sei sie als Floristin weiter für die Kunden da. Außerdem werde es eine Abholstation geben, an der zu jeder Tages- und Nachtzeit vorbestellte Ware abgeholt werden kann. &bdquo;Das funktioniert dann - ähnlich wie bei einer Packstation - mit einem Code, den die Kunden im Vorfeld bekommen und mit dem sich eine Tür öffnen lässt, hinter der die Bestellung wartet.“ Die Abholstation wird in Bielefeld-Brake, Neuwerkstraße 48, eingerichtet. Auch spontane Käufe sollen in kleinem Umfang dort möglich sein, verspricht Daniela Walter. Kooperationspartner bietet Sträuße von &bdquo;Fräulein Wunderblume“ an Zusätzlich habe sie mit &bdquo;Kuhlmann’s grüner Hof“ an der Bünder Straße 49 in Herford einen Kooperationspartner gefunden, der zum Wochenende Blumensträuße von &bdquo;Fräulein Wunderblume“ ins Sortiment aufnehme. &bdquo;Dort wird es darüber hinaus möglich sein, Bestellungen aufzugeben.“ Zusätzliche Kooperationen seien für die Zukunft denkbar. Darüber hinaus werden die Abo-Angebote - wie Sträuße und Blumenkisten - bleiben und auch künftig immer samstags nach Herford, Bielefeld und Bad Salzuflen ausgeliefert. &bdquo;Und mein Onlineshop wird weiter ausgebaut, dort wird es eine noch größere Auswahl geben.“ Dabei setzt Daniela Walter übrigens weiterhin auf Frische und - wenn möglich - weitgehend regionale Ware. &bdquo;Ich werde nicht viel lagern, sondern auf Bestellung einkaufen“, sagt die junge Mutter. Noch zwei Tage großer Ausverkauf, dann wird der Laden geschlossen Am Freitag, 26., und Samstag, 27. Januar, wird Daniela Walter nun zum letzten Mal ihren Laden an der Radewiger Straße aufschließen. Dort wird &bdquo;mit bis zu 80 Prozent Rabatt“, wie die Floristin verspricht, alles verkauft, was noch da ist - das sind in erster Linie Dekoartikel zu Weihnachten oder auch zu Ostern und Trockenblumen. Ab 1. Februar startet &bdquo;Fräulein Wunderblume“ dann mit ihrem ganz anderen Blumenladen - eben ganz ohne klassisches Ladenlokal. Und im Quartier Radewig bleibt an der Radewiger Straße 19 gegenüber der Jakobikirche ein weiterer Leerstand in der Herforder Innenstadt zurück.

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