Ein Jahr in der Herforder Innenstadt: Erfahrungen und Zukunftspläne der 1575 Weinbar

Herford/Löhne. Wer von der Lübberstraße aus in Richtung Innenstadtzentrum spaziert, dem bietet sich ein trauriges Bild: Rechts und links prangen die Leerstände. Neben dem Kupferherz am Neuen Markt können Spaziergänger in leergefegte Räume schauen, gegenüber ist der langjährige Hensel-Leerstand, daneben ein weiteres unvermietetes Geschäft, wo vor einem halben Jahr der Modeladen Patches ausgezogen ist. Doch es öffnen auch immer wieder Geschäfte: Seit einem Jahr gibt es auf dem Platz ein neues Angebot: Am 6. Januar 2023 hat die 1575 Weinbar in dem schmalen Fachwerkhaus direkt gegenüber vom Kupferherz eröffnet. Zeit für eine erste Bilanz. &bdquo;Bisher sieht es ganz gut aus, wir werden gut angenommen“, sagt Inhaber Sören Hartendorf, der zusammen mit seiner Frau Gianna den Laden führt. Ihre Kunden kämen nicht nur aus Herford, sondern auch aus Bad Salzuflen, Bielefeld, Löhne oder Bad Oeynhausen. Einige Stammkunden kennen die früheren Löhner Restaurantfachleute noch aus ihrer Zeit im Becker Krug. Sie wollen bleiben und das nicht nur, weil sie einen Pachtvertrag über fünf Jahre abgeschlossen haben. Einzigartiges Konzept Das Konzept des neuen Ladens in Herfords fünf ältestem Fachwerkhaus sei in der Region einzigartig, betont der ausgebildete Sommelier. Denn in dem Lokal mit etwa 25 Plätzen im Inneren können Gäste den Wein nicht nur trinken, sondern ihn auch kaufen und mit nach Hause nehmen. Auch Speisen gibt es vor Ort, sind aber kein Muss. &bdquo;Ich denke schon, dass die Combo es einfacher hat, als der reine Einzelhandel“, so der Inhaber und fügt hinzu, &bdquo;wenn wir nur den Weinhandel hätten, würde das nicht funktionieren“. Sie hätten sich auch vor der Eröffnung für die Innenstadtförderung beworben. Zu dem Zeitpunkt sei das Geld in dem Fördertopf aber alle gewesen, so Hartendorf. Gewagt haben sie die Selbstständigkeit trotzdem. Haben die Leerstände Auswirkungen auf die Weinbar? Die Leerstände in der unmittelbaren Umgebung wirken sich aber auch auf ihre Kundenfrequenz aus: &bdquo;Man merkt schon, dass es weniger Menschen gibt, die in diese Richtung spazieren“, so der Inhaber. Dass sich Gastronomie auf dem Platz halten kann, beweist seit 2015 das Kupferherz gegenüber der Weinbar. &bdquo;Das ist der einzige Anker hier am Platz“, so Hartendorf. Sie verständen sich gut und würden im Sommer auch zusammenarbeiten. Hartendorf und seine Frau hatten sich schon zur Anfangszeit des Ladens darum gekümmert, eine Genehmigung für die Außengastronomie zu bekommen. Dort stehen im Sommer weitere 35 bis 40 Plätze zur Verfügung. Dort könnten Kunden, die ihren Wein auf dem Außengelände in der Weinbar verkosten, auch etwas zu Essen beim Kupferherz bestellen und andersherum. &bdquo;Es ist ein Miteinander, kein Gegeneinander“, sagt der Weinbar-Inhaber. Auch der Inhaber des Kupferherzes hatte gegenüber der NW bereits betont, wie sehr sich eine Gastromeile am Neuen Markt anbieten würde. Das sieht auch Sören Hartendorf so. Für ihn fehlt es noch an einem Café, in dem die Herforder Flaneure tagsüber verweilen können. Erst vergangenes Jahr hatte nicht unweit von der Weinbar das Traditionscafé Kettler nach 30 Jahren geschlossen und damit eine Lücke hinterlassen. Was die Weinbar noch plant Die Weinbar-Inhaber versuchen immer wieder, sich etwas einfallen zu lassen. Anlässlich der Weihnachtszeit hätten sie auf Wunsch der Kunden auch sonntags geöffnet, die Resonanz sei aber bislang noch durchwachsen. &bdquo;Das muss sich vielleicht erst noch herumsprechen“, sagt der Sommerlier. In Zukunft sei noch einiges geplant. Alles möchte Hartendorf noch nicht verraten, doch ein bisschen was gibt er bereits preis: Im Sommer sollen etwa vier oder fünf Weinabende und ein Champagnerabend mit Winzern veranstaltet werden. Bereits Ende Februar findet ein Blumen-Workshop in dem Laden statt. Alle Neuigkeiten sind auf dem gut gepflegten Instagram-Kanal des Inhaber-Paares zu finden. Mehr zum Thema: Löhner Experte verrät: So teuer muss ein guter Wein mindestens sein Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von 1575 Weinbar & Handel (@1575weinbar)

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