Wie sich Herforder Schüler, Lehrer und Eltern einen Realschul-Neubau wünschen

Herford. Als &bdquo;Riesen-Chance“ hatte Bürgermeister Tim Kähler vor gut einem Jahr die Bereitschaft der Eigentümer-Familien der Porta-Holding bezeichnet, an der Gaußstraße eine neue Schule zu bauen. Die eher ungewöhnliche Idee: Auf dem Gelände der ehemaligen Möbel-Boss-Filiale baut der Grundstückseigentümer einen seit Jahren dringend benötigten Neubau für die Geschwister-Scholl-Realschule (GSS) mit derzeitigem Sitz an der Wiesestraße. Die Stadt soll dann Mieter für das Gebäude werden. Nun konkretisiert sich die Idee: Auch wenn die Vertragsmodalitäten offenbar noch nicht in trockenen Tüchern sind, laufen die ersten Planungen für den Neubau an. Auftakt waren Workshops mit Schulleitung, Lehrern, Eltern und Schülern der GSS sowie Vertretern aus der Verwaltung. Welche Nutzungsanforderungen eben die Personen an einen Neubau stellen, die täglich in den derzeit sehr beengten Räumlichkeiten der Schule lernen oder arbeiten - diese Kernfrage stand in den Workshops auf dem Programm. Die Ergebnisse inklusive einer Programmstudie für den Neubau der Geschwister-Scholl-Realschule Herford samt Raum- und Funktionsprogramm wurden nun dem Schulausschuss vorgelegt. Die Raumsituation in der Geschwister-Scholl-Schule ist seit Jahren beengt Zunächst gibt es in der umfassenden Entwurfskonzeption eine Bestandsaufnahme für das derzeitige Gebäude an der Wiesestraße. Darin wird unter anderem noch einmal deutlich, welche Nachteile die seit Jahren beengte Raumsituation in der dreizügigen Realschule mit derzeit 545 Schülerinnen und Schülern in 18 Klassen mit sich bringt: &bdquo;Die Unterrichtsräume sind unterschiedlich groß und werden einerseits aufgrund der geringen Größe wenig bespielt oder sind dementsprechend andererseits überbelastet“, heißt es in den Erläuterungen. Zum Teil müssten sogar pädagogische und inhaltliche Angebote aufgrund des fehlenden Raumangebotes eingestellt werden, so zum Beispiel das Streitschlichterprogramm. Um eine zukunftsfähige Schule mit einer ausgeprägten Lernlandschaft zu formulieren, bedürfe es im Zusammenhang mit dem Bildungsangebot auf jeden Fall einer Erweiterung des Raumangebots, wird in der Konzeption für die neue Schule betont. Hierbei ist sowohl die Anpassung bereits vorhandener sowie die Einbeziehung neuer Flächen notwendig. Unterrichtsräume und Fachräume sollen neu strukturiert werden. Dabei liegen die Schwerpunkte auf Methodenvielfalt, Differenzierung und verschiedenen Sozialformen. Unterrichtsräume solle &bdquo;Heimat“ für Schülerinnen und Schülern werden Eine besondere Bedeutung kommt in der Konzeption auch dem Thema &bdquo;Unterrichtsraum als Heimat“ zu. Die Unterrichtsräume sind demnach als gruppenbezogene, multifunktional auszustattende Lernräume angedacht, die auch individuell gestaltet werden können und so zur Heimat der Schülerinnen und Schüler werden. Darauf muss aufgrund von häufigen Raumwechseln und zu wenig Platzangebot am aktuellen Standort weitgehend verzichtet werden. Für die neue Planung heißt es: &bdquo;Eine besondere Gewichtung erhalten die Zonen für persönliche Lern- und Arbeitsmaterialien sowie für Lehrmaterialien. Der Unterbringung, aber insbesondere dem flexiblen Zugriff auf die persönlichen Materialien, kommt im Schulalltag eine große Bedeutung zu.“ Deshalb sei darauf zu achten, genügend Fläche zum Verstauen von Unterrichtsmaterialien und persönlichen Dingen vorzusehen. Auch das vorliegende Raumprogramm für den Neubau ist übrigens für eine Realschule mit insgesamt 18 Klassen ausgelegt. Es wird auch am neuen Standort von einer Dreizügigkeit mit einer durchschnittlichen Klassengröße von 28 bis 32 Schülerinnen und Schülern ausgegangen, woraus auch hier eine Gesamtzahl von rund 545 Schülerinnen und Schülern resultiert. Konzept zur Mietvertragsgestaltung wird parallel verfolgt &bdquo;Wir sind sehr zufrieden mit den Workshops und den Ergebnissen daraus“, sagte Dirk Hansen, Schulleiter der GSS, in der Sitzung des Schulausschusses. Jetzt sei die gesamte Schule aber auch neugierig darauf, &bdquo;was bei den konkreten Planungen für den Neubau aus unseren Wünschen gemacht wird“. Neben der Objektplanung werde parallel ein Konzept zur Vertragsgestaltung der Mietkonditionen verfolgt. Der Prozess werde durch eine seitens des IAB beauftragte Fach-Anwaltskanzlei begleitet. Derzeit erfolge die Auswahl der Anwaltskanzlei, heißt es in der Vorlage der Verwaltung. Wann genau erste Architekten-Entwürfe, in die die Konzeption aus den Workshops einfließen soll, vorliegen, ist derzeit noch nicht genau zu sagen, wie es im Ausschuss auf eine Nachfrage hin hieß. Grundlage dafür seien auch die Ausgestaltungen der Verträge zwischen Stadt und Bauherr. Nach der Sitzung des Schulausschusses begrüßte die SPD Herford in einer Pressemitteilung ausdrücklich die Schritte in Richtung eines Realschul-Neubaus für die GSS. &bdquo;Die Möglichkeit eines Schulneubaus kann dank der Porta-Gruppe und der Gärtner-Stiftung in Herford bald realisiert werden. Die SPD begrüßt den Schritt in eine neue, moderne Schullandschaft.“

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