Statt OWL-Forum: CDU macht Vorschlag für ein neues Herforder Kulturzentrum am Janup

Herford. Nach vier Jahren Diskussion um eine neue Spielstätte für Theater, Konzerte und Kleinkunst, meldet sich der CDU-Stadtverband mit einem eigenen Diskussionsbeitrag zu Wort. Mit einer Machbarkeitsstudie will die CDU zeigen, dass ein Kulturzentrum als &bdquo;Janup-Kultur“-Zentrum in der Innenstadt möglich ist. Obendrein könnte es laut CDU am Janup als Gebäude mir drei Sälen für 68 Millionen Euro und damit deutlich günstiger als das OWL-Forum realisiert werden. Dafür waren zuletzt Baukosten von bis zu 147 Millionen Euro genannt worden. Erstellt hat den Entwurf ein Hamburger Architekturbüro auf Bitten der CDU nachdem sich abzeichnete, dass das von der Kultur gGmbh beauftragte Gutachten zum OWL-Forum nur die Varianten Bau einer &bdquo;großen Lösung“ am alten Güterbahnhof oder Sanierung von Theater und Schützenhof vergleichen würde. &bdquo;Aus vielen Gesprächen mit Bürgern und Politikern über die Fraktionsgrenzen hinweg wissen wir, dass eine Mehrheit so ein Kulturzentrum lieber in der Innenstadt sehen würde“, sagte der kulturpolitische Sprecher der CDU, Andreas Gorsler. &bdquo;Mit unserem Vorschlag wollen wir die Verengung der Diskussion auf eine Ja-Nein-Alternative aufbrechen“, sagte der CDU-Stadtverbandsvorsitzende Jörg Haferkorn: &bdquo;Wenn es der Wille der Bürger ist, ein Kulturzentrum zu errichten, müssen Größe und Ort angemessen und realistisch ausgewählt sein. Mit dem Janup-Kultur-Projekt wäre die Belastung der Stadt weitaus geringer. Nach Schätzung der Architekten kann das Projekt für 68 Millionen Euro errichtet werden, eventuelle Zuschüsse noch nicht eingerechnet. Wir halten die Idee für eine langfristige und zukunftsfähige Lösung angesichts des bestehenden Sanierungs- und Modernisierungsbedarfs von Theater und Schützenhof.“ Im Raumbuch gesammelte Anforderungen untergebracht Das Büro hatte die im Raumbuch gesammelten Anforderungen von Nordwestdeutscher Philharmonie (NWD), Theater und die Wünsche aus den Kulturdialogen aufgenommen. Der Entwurf sieht einen großen Konzertsaal mit 750 Plätzen, ein Theater und einen weiteren Veranstaltungssaal für die &bdquo;freie Szene“ mit jeweils 500 Plätzen, Verwaltungs-, Probe- und Technikräume für Theater und NWD und eine Tiefgarage mit 150 Parkplätzen vor. &bdquo;Auf eine Gastronomie haben wir nach den Erfahrungen im Marta und wegen der Gastronomen in der Nachbarschaft verzichtet“, sagte Haferkorn: &bdquo;Unser Vorschlag erreicht die mit dem OWL-Forum angestrebte Zusammenführung von Philharmonie, Theater und freier Kulturszene und setzt Impulse zur Belebung von Innenstadt und Radewig.“ &bdquo;Für die Innenstadtentwicklung wäre die Spielstätte eine echte Bereicherung und könnte die Attraktivität auch über die Grenzen der Stadt hinaus erheblich steigern”, ist sich Gorsler mit Verweis auf das Böll-Gutachten von 2019 sicher. Grundsätzlich hält die CDU das vom Bürgermeister Tim Kähler (SPD) am ehemaligen Güterbahnhof neben der Bahn favorisierte OWL-Forum, unter anderem mit einem Multifunktionssaal für 1.000 Zuschauer, für 147 Millionen Euro für zu groß und zu teuer. Zudem sei der geplante Standort unpassend und berge eine Reihe von Risiken und Problemen, etwa die Sanierungskosten für eventuell kontaminierte Böden, Lärmbelästigung durch den Bahnverkehr und die Frage, ob die Menschen den Standort &bdquo;hinter der Bahn“ überhaupt annehmen würden. Die CDU sieht ihren Beitrag ausdrücklich nicht als konkreten &bdquo;Entwurf“, sondern als Vorschlag, der noch variiert werden kann. Er soll zeigen, dass sich viele der Erwartungen an das OWL-Forum unter Einhaltungen von Vorgaben in Sachen Nachhaltigkeit oder Erhalt der denkmalgeschützten Fassade des Dohm-Hotels am Janup sehr wohl verwirklichen lassen. Vorschlag kann variiert werden &bdquo;Sollte die Politik sich für den Erhalt des Theaters aussprechen, könnte der Vorschlag variiert werden. Es würde dann eben ein Saal weniger gebaut werden, was die Kosten senken würde“, sagte Gorsler. Der kann mit dem von Kähler gesetzten Entscheidungstermin bis Ende des Jahres gut leben: &bdquo;Nach vier Jahren Diskussion muss endlich eine Entscheidung her – und wir glauben, einen wirklich guten und durchdachten Vorschlag zu haben.“ Seinen Vorschlag zum Thema OWL-Forum bringt der Bürgermeister in der Ratssitzung am heutigen Freitag, 27. Oktober, ein. Beginn ist um 17 Uhr im großen Sitzungssaal im Rathaus.

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