Küchenmeile: Pronorm aus Vlotho hält den Umsatz stabil

Vlotho/Herford. Die Eröffnung des Bora-Flagship-Stores in Herford hat in der Küchenmöbelbranche Furore gemacht. Firmengründer Willi Bruckbauer hat seine innovative Erfindung eines Dunstabzugssystems durchs Kochfeld 2008 zum ersten Mal in einer Pronorm-Küche demonstriert, wie er sich in seiner Ansprache dankbar erinnerte. "Die Idee hat den kompletten Markt verändert", meinen Roger Klinkenberg und Thorsten Gösling, die seit 2019 die Geschäfte von Pronorm führen. Pronorm ist mit einer Koje auch im neuen Bora-Bau vertreten. Die ganze Bandbreite des mittelständischen Unternehmens ist aber auf der Hausmesse zur Küchenmeile in Vlotho-Uffeln zu sehen. Rund 2.000 Besucher erwartet Pronorm zur Küchenmeile. Dabei seien immer mehr "Entscheider" aus dem Fachhandel dabei. Die große Gruppe der bis zu 5.000 Verkäufer verteile sich über das Jahr. "Uns geht es gut", sagen Klinkenberg und Gösling in einer Zeit, in der die Branche schwächelt. "Viele haben jetzt Überkapazitäten. Wir haben auf Investitionen mit Augenmaß gesetzt und auf ein organisches Wachstum von 3 bis 5 Prozent im Jahr. Damit kommen wir gut zurecht." 2010 hat die Möbelhändler-Familie Mandemakers aus den Niederlanden das Unternehmen vom schwedischen Konzern Nobia gekauft. "Wir sind hier sehr frei in unseren Entscheidungen", freuen sich die Geschäftsführer. 75 Prozent der Produktion gehen in den Export "Im vergangenen Jahr war der Markt noch gut", sagen sie. "Dieses Jahr hat sich das geändert und die Nachfrage ist zurück gegangen. Nach den Sommerferien haben auch wir eine Umsatzdelle erlebt. Aber noch haben wir ein Umsatzplus zum Vorjahr." Pronorm ist zu 70 bis 75 Prozent exportabhängig. In Europa seien die Märkte ungefähr gleich: Es werden zu wenige Wohnungen gebaut und die Zinsen steigen. Das sei ein Nachteil für die Branche. Aber der Fachhandel, wie Pronorm ihn ausschließlich beliefere, könne sich mit hochwertigen Produkten noch gut behaupten. "Wir wollen nicht über den Preis verkaufen", sagen Gösling und Klinkenberg: "Es gibt genug Möglichkeiten, sich zu differenzieren." Selbst im britischen Markt mit seinen wirtschaftlichen Probleme verkauft Pronorm über das langfristige Objekt-Geschäft noch zufriedenstellend. Pronorm hat 2022 einen Umsatz von 115 Millionen Euro erzielt. Die versucht das Unternehmen mit 350 Mitarbeitern auch 2023 zu halten. Die Einkaufspreise für Material sind "minimal rückläufig", sagen die Geschäftsführer. "Die Energiepreise sind aber zu hoch und die politischen Rahmenbedingungen nicht optimal." So solle ab Dezember die Lkw-Maut verdoppelt werden. Das Unternehmen selbst produziert inzwischen klimaneutral. Endverbraucherpreise sollen 2024 nicht steigen Die Endverbraucherpreise sind 2023 noch einmal um 5,9 Prozent gestiegen, sollen 2024 aber stabil bleiben. Sprach man bei Pronorm im vergangenen Jahr noch von Lieferzeiten, die länger seien als wünschenswert, so haben sie sich jetzt auf vier bis sechs Wochen normalisiert. Besonders stolz sind die Geschäftsführer auf die 2021 vorgestellte Premium-Marke "i-luminate" mit patentierter Griffleistenbeleuchtung. Es gibt sie nur in 65 ausgewählten Gallery-Stores zu kaufen und soll Kunden ermöglichen, mehr Individualität zu zeigen. "Die Leute orientieren sich immer mehr in den Sozialen Medien", weiß man bei Pronorm. Die Marke ergänzt die vier Produktlinien und hält sich an deren Standardmaße. In diesem Jahr hat die Marke zwei Design-Auszeichnungen gewonnen darunter den "iF Industrie Forum Design Award". Organische Formen kommen zurück Pronorm setzt auf eine Auswahl von über 250 Frontvarianten, neue Farben, matte Oberflächenstrukturen, "elegante Metallic-Akzente" und "hochwertige Echtholz- und Holzdekore". "Wir hatten eine Schwarz-Welle, heute ist es mehr Beige und Goldanmutung mit Schwarz-Akzent. Weiße Küchen werden integrierbar in eine farbige Umgebung", beschreiben die Geschäftsführer. Die Übergänge von der Küche in andere Wohnbereiche werden immer fließender. So hat Pronorm klassische Vitrinen und Sideboards im Programm. Weinkühlschränke werden in die Küche integriert. Neu sind Designleuchten. Als Highlight bezeichnen Roger Klinkenberg und Thorsten Gösling die Vitrinenschränke für "i-luminate". Organische Formen kommen zurück. So gibt es Kochinseln mit geschwungenen Fronten. "Es gibt halt nicht den einen Geschmack", wissen die Geschäftsführer. Und: "Die Küche wird zum Herzstück des Wohnens." Alle Infos zur Küchenmeile in der großen Übersicht gibt es hier .

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