So sieht es im ehemaligen X jetzt aus: Neue Disco in Herford eröffnet

Herford. Das riesige rote X von der Vorgänger-Disco prangt am Mittwoch immer noch vorne am Gebäude. Bis zur Eröffnung des neuen Kulturwerks (KW) am Freitag, 15. September, wird auch kein neues Logo an die Stelle kommen, das dauert noch. Im Inneren laufen die Umbaumaßnahmen. UPDATE: Volles Haus zur Eröffnung im Kulturwerk Herford: Rund 2000 Feierwütige lassen es krachen "Um 22 Uhr wird am Freitag der letzte Handwerker aus dem Gebäude gehen und direkt danach der erste Gast hereinkommen", prophezeit Holger Kruse, der zusammen mit André Schmidt das KW betreibt. Die beiden hatten einen straffen Zeitplan: Innerhalb von zehn Wochen haben sie nach eigener Aussage das frühere X umgebaut und für den Neustart fertig gemacht. "Licht, Ton, WC, Türen - wir haben fast alles erneuert und auf links gedreht", sagt Holger Kruse. Immer wieder werden er oder André Schmidt vom Handy oder von Handwerkern beim Gespräch mit der NW unterbrochen. Zahlreiche Entscheidungen müssen sie in den letzten Tagen vor dem Neustart fällen. Es klopft, bohrt und klappert in der Diskothek. Ab und zu wird auch mal die Musik laut gedreht. Hier ist alles im Wandel und das wird auch nach dem Neustart so weitergehen: In der großen Halle ist die komplette Lichtanlage erneuert worden. Ein größerer Umbau steht diesem Raum mit dem neuen Namen "Werkshalle" aber noch bevor. Wie genau der aussehen soll, wollen die Betreiber noch nicht verraten. Was alles im Kulturwerk umgestaltet wurde Andere Veränderungen sind schon zu sehen. Die Gestaltung des KWs hatte vor allem Ivica Mandic übernommen, der kreative Kopf im Freundeskreis von Kruse und Schmidt. "Ich bin hier einfach reingeschubst worden", sagt er und schmunzelt. Er hat auch die bunten Bilder an den Wänden ausgesucht und angeordnet. Für die giftgrünen Wände im Durchgangsbereich sei er aber nicht verantwortlich. Vieles soll noch im laufenden Betrieb umgebaut und umgestaltet werden. "In meinem Kopf sprudelt es nur so, ich habe tausend Ideen", sagt Mandic begeistert. Beim ehemaligen Atomix ist alles erneuert worden, die Wände erstrahlen im frischen Lila, von der Decke baumeln weiße Leucht-Quader. Dieser Bereich wird ab sofort Werk 1 genannt. Die ehemalige Church wird zum Werk 2, dort sind die Wände und die Steine mit grauer Farbe überstrichen worden. Eigentlich hätten sie rausgeschlagen werden sollen. Aber das habe bis zur Eröffnung zu lange gedauert, erklärt Mandic. Nachtleben in Bielefeld und Co.: In diesen Clubs und Bars in OWL lässt sich besonders gut feiern Auch die Ton- und Lichtanlage ist instand gesetzt worden, wie Kruse berichtet. Den Biergarten und Raucherbereich haben die Betreiber nach vorne verlegt und mit großen Schirmen bestückt, hier sollen noch schwarze Bierzeltgarnituren hinzukommen. Der Kneipenbereich wurde komplett umgebaut und mit bunten Stühlen, Bildern und Beleuchtung ausgestattet, von der alten Theke im hintersten Zimmer ist nichts mehr zu sehen. Neuer Bierpartner Bei der Eröffnungsparty am Freitag sollen in der Main Hall Chartssongs und Party-Hits gespielt werden, in den kleineren Räume können die Gäste zu Tech House oder Black Music tanzen. "Ansonsten lassen wir einfach die neue Licht- und Tonanlage wirken", sagt Kruse. Auch seitens der Stadt kann die Disco-Nacht am Freitag stattfinden, wie Stadtsprecherin Susanne Körner mitteilt. Am Samstag folgt dann das Dark-Society-Event, eines der Aushängeschilder des früheren X. Das KW schenkt nicht heimisches Bier aus, sondern Becks und andere nationale und internationale Biere. "Wir hatten mit mehreren Brauereien gesprochen – auch mit der 'schräg gegenüber'", sagt Schmidt und spielt damit auf die Herforder Brauerei ab. Letztlich habe Becks die größte Auswahl und das umfangreichste Konzept gehabt. "Wir wollen uns neu erfinden, da schadet ein neuer Bierpartner nicht", betont Kruse. Nur am ersten Wochenende im Monat wollen die Betreiber selbst die Disco-Pforten öffnen. Am Freitag soll es ein Angebot für das jüngere Klientel geben, am Samstag für die etwas älteren Gäste, die Rockparty "Rebellion 2.0". Alle anderen Events sollen von außenstehenden Veranstaltern organisiert werden. Bis Anfang November sind schon einige geplant, wie etwa die Technoveranstaltung "Klangtrauma", "Electronic Wonderland" oder das "Sound of the Sun" an Halloween. Wie bereits berichtet, ist geplant, das Kulturwerk vor allem als Veranstaltungshalle zu nutzen. Es soll für Firmenveranstaltungen oder größere Geburtstage gebucht werden können, aber auch für Kulturveranstaltungen. Dafür sei man im regen Austausch mit der Stadt. Bürgermeister Tim Kähler soll sich die Räume schon angesehen haben. Auch das Musik Kontor habe Interesse bekundet, da sie eine Location für Events mit DJ Mr. Brown suchten. Dienstags werden im KW künftig die Tänzerinnen und Tänzer der Herforder Dance-Company-Inhaberin Maren Wortmann proben. Großes X-Schild versteigert Grundsätzlich wolle man auch junge Bands fördern, betont Kruse. Dafür sei ein Bandcontest in Planung, genaue Daten dazu gebe es aber auch nicht. In dieses Projekt soll auch das Geld für das große X-Schild fließen, das in dieser Woche für mehr als 3.000 Euro versteigert wurde. Geblieben ist die riesige Discokugel in der großen Halle. "Da haben wir mit der Heißklebepistole noch neue Spiegelfliegen angebracht", sagt Stephie Schmidt, die Frau von André. Diese Kugel habe es bereits zu Kick-Zeiten gegeben und sie werde auch bleiben – als eines der wenigen Dinge in der neuen Diskothek.

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