Herforder Disco X geschlossen: Nachfolger "Kulturwerk" öffnet schon bald

Herford. Damit hatte wohl niemand gerechnet: Nach der Schließung der Großraumdisco "X" an der Bünder Straße (die NW berichtete) und der damit verbundenen Insolvenz hat Verpächter Jens Lübbehusen neue Partner gefunden, die mit einem neuen Konzept unter dem Namen "Kulturwerk Herford" - oder kurz - KW - an den Start gehen werden. Im Gespräch erläutern die beiden Geschäftsführer ihre Pläne. "Ja, es stimmt - Anfang September eröffnen wir hier das Kulturwerk Herford", sagt Holger Kruse und blickt zu seinem Geschäftsführer-Kollegen herüber, der gerade das zukünftige Logo ausgedruckt hat. "Der Name ist passend, finde ich", sagt André Schmidt. Immerhin soll an alter Wirkungsstätte wieder Kultur Einzug halten. So, wie bereits in den letzten dreißig Jahren. Beide sind eng mit dem damaligen "X" verbunden, haben es 1993 mit geplant und bis 2008 mit aufgebaut. Danach wollten sie sich aus dem aktiven Nachtleben zugunsten der Familien herausziehen, blieben aber mit Jens Lübbehusen immer in lockerem Kontakt. Mehr zu Freizeit-Themen im Kreis Herford und Kreis Minden-Lübbecke finden Sie in unserem Spezial "Lifestyle, Gastro, Shopping" Klassischer Disco-Betrieb ist "out" "Irgendwann hat mich Jens dann angesprochen und gefragt, ob ich mir vorstellen könnte, wieder einzusteigen", sagt Holger Kruse. Der wiederum besprach sich mit seinem Freund André Schmidt - und gemeinsam entwickelten die beiden ein Konzept, wie das Ganze langfristig auch funktionieren könnte. Schnell war den beiden Männern klar: Der Betrieb einer klassischen Discothek, die an den Wochenenden geöffnet ist, ist für Beide heute nicht mehr denkbar. "Die Zeiten haben sich spätestens seit Corona geändert", findet Schmidt. Die typischen Discogänger, die jeden Freitag und Samstag unterwegs sind, sind mittlerweile in der Unterzahl. Vielmehr würde weniger häufig und dafür aber bewusster gefeiert. Und genau da setzt auch das Konzept der beiden frischgebackenen Geschäftsführer an. So soll es statt dem klassischen Disco-Betrieb besondere Events geben und das Kulturwerk auch von externen Veranstaltern gebucht werden können. Die Bandbreite der möglichen Veranstaltungen ist groß: Von Abipartys, Messen, Börsen und Flohmärkten bis hin zu Theaterveranstaltungen oder eigens organisierten Partys mit angesagten DJs oder erfolgversprechenden Newcomer-Bands sei alles möglich. Vom Live-Konzert bis zur Theaterveranstaltung Und auch Konzerte bekannter Bands soll es wieder geben - so wie seit 30 Jahren bereits an der Bünder Straße. "Interessierte können sich gerne bei uns melden, wir bieten Platz für einhundert bis zweitausend Feierwütige - nahezu für jeden Anlass", betont Holger Kruse, der zusammen mit André Schmidt dann das Rundum-Sorglos-Paket inklusive Personal, Security und Getränken bietet. Jeden ersten Freitag im Monat gibt es dann aber doch den Disco-Betrieb, jeden dritten Samstag im Monat die einst so beliebte Dark Society-Party. Hierzu haben die beiden Geschäftsführer DJ Denis Rabbe mit ins Boot genommen, der als stiller Gesellschafter zusammen mit Jens Lübbehusen die aktuell in Gründung befindliche Kulturwerk Herford GmbH mit den Beiden betreiben wird. "Die Umbaumaßnahmen werden Stück für Stück durchgeführt", so Kruse. So sollen unterschiedlich große Bereiche entstehen, die je nach Bedarf gemietet und für Veranstaltungen genutzt werden können. Die neue Konzession sei bereits beantragt und werde den Planungen zufolge auch rechtzeitig vorliegen. Insbesondere die Brandschutzauflagen seien hier ein Thema gewesen, die es im Rahmen des Umbaus zu beachten gilt. "Wir werden hier Nägel mit Köpfen machen", verspricht André Schmidt und rechnet mit Investitionen im mittleren sechsstelligen Bereich. Los geht's den Planungen zufolge am ersten September mit der Eröffnungsparty. Die weiteren Veranstaltungen, die für den September geplant sind, wollen die beiden Geschäftsführer aber noch nicht bekannt geben, hierzu laufen noch Gespräche. "Wir werden aber rechtzeitig darüber informieren", verspricht Holger Kruse.

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