So hat sich die Zahl der Straftaten im Kreis Herford entwickelt

Herford. &bdquo;Wir sind gut“, fasst Landrat Jürgen Müller die Daten der neuen Kriminalitätsstatistik für das Jahr 2022 schon zu Beginn zusammen. Tatsächlich stellt sich die Situation im Kreis Herford deutlich besser dar als im Landes- oder aber im ostwestfälischen Schnitt. Und dass, obwohl die Zahlen in der Nach-Corona-Zeit erwartungsgemäß gestiegen sind. 12.272 Taten – von der einfachen Sachbeschädigung bis hin zum Mord – erfassten die Beamten im Wittekindland. Das ist ein Plus von rund 9 Prozent. Der Wert liegt aber noch immer weit unter dem Landesschnitt von fast 14 Prozent. Die meisten Taten wurden in Herford (4.995) gezählt. Dann folgen Bünde (2.049), Löhne (1.898), Hiddenhausen (758), Vlotho (687), Kirchlengern (641), Enger (588), Spenge (412) und als Schlusslicht Rödinghausen (244). Mehr als die Hälfte der Taten – 54,3 Prozent – wurden aufgeklärt, ein leichter Rückgang gegenüber 2021. Damit bleibt Herford aber nach wie vor einer der sichersten Kreise in Ostwestfalen-Lippe. Die meisten Täter sind männlich Die weitaus meisten Menschen, die die Polizei in Zusammenhang mit Straftaten als mutmaßliche Täter erfasst hat, sind männlich. Insgesamt wurden 5.619 Tatverdächtige ermittelt, rund 76 Prozent (4.239) sind männlich. Dreiviertel sind Erwachsene über 21 Jahre, 1.300 waren Jugendliche oder Heranwachsende. Rund 70 Prozent oder 3.910 von ihnen hatten die deutsche Staatsbürgerschaft, rund 30 Prozent oder 1.709 Menschen hatten eine andere Nationalität. Jugendliche aber auch Kinder machen rund 23 Prozent aller Tatverdächtigen aus. Sie sind damit überproportional oft auffällig. Ihr Anteil an der Bevölkerung liegt nur bei 13 Prozent. Täter scheitern an gesicherten Fenstern oder Türen Gute Zahlen kann die Kreispolizei bei den Wohnungseinbrüchen melden. Die Zahl der Taten ist von 169 auf 165 zurückgegangen. Und in rund der Hälfte der Fälle blieb es beim Versuch, weil die Täter an den gesicherten Fenstern oder Türen scheiterten. Wie Kriminaloberrat Peter Lehmann erklärt, liege das auch an der polizeilichen Beratung, die Hausbesitzer nutzen können. Die meisten Einbrüche (89) entfallen auf Herford. Die weitaus meisten Straftaten im Wittekindsland sind Diebstahlsdelikte (3.913). 2021 waren noch 3.605 Fälle gezählt worden, ihre Zahl ist gestiegen. Danach folgen Vermögens- und Fälschungsdelikte mit 22 Prozent der Fälle. Dazu zählt etwa Betrug beim Onlinehandel – hier können einzelne Täter, die viele Artikel auf Verkaufsplattformen einstellen, das Geld kassieren, aber nicht zahlen – für zwei- und dreistellige Fallzahlen sorgen. Rohheitsdelikte wie Körperverletzungen, Raub bis hin zu Verbrechen gegen das Leben machen 17 Prozent der erfassten 2.142 Taten aus. Besonders die Zahl der Körperverletzungen ist dabei um rund 150 auf 1.416 gestiegen. Hoffnungen, davon zu kommen, muss keiner der Täter haben. Die Aufklärungsquote liegt hier bei fast 90 Prozent. Sexualdelikte machen rund drei Prozent der Verfahren aus. Gesunken sind auch die Fälle von Kinderpornografie: 107 wurden insgesamt registriert – 53 wegen Verbreitung der Bilder und 54 wegen Besitz der Aufnahmen. Kokain und Cannabis liegen vorn bei den Drogenverfahren Im Bereich Drogenkriminalität zählt die Polizei 421 Fälle. Cannabis und Kokain machen dabei den größten Teil der Drogenverfahren aus – wobei die Zahlen insgesamt gegenüber 2021 gesunken sind. Gemessen an der Vorjahreszahl gab es 2022 auch vergleichsweise viele Mordkommissionen, die die Herforder Polizei zusammen mit den Bielefelder Kollegen bilden musste. Insgesamt zehn Mordkommissionen wurden nach Tötungsdelikten oder versuchten Tötungsdelikten eingesetzt.

Meistgelesen