Herford. Wie sieht die Zukunft der deutschen Innenstädte aus und was wünschen sich die Menschen in ihren Stadtzentren? Diese Fragen versucht die bundesweite Untersuchung „Vitale Innenstädte“ zu beantworten, die das Institut für Handelsforschung Köln im Herbst 2022 bereits zum fünften Mal durchgeführt hat.
Die Studie befragt in 111 deutschen Städten aller Größen und Regionen die Besucher der Innenstadt zu ihren Einkaufsgewohnheiten und der Attraktivität der Innenstädte. Seit 2016 erhält Herford in seiner Gesamtattraktivität immer die Schulnote „befriedigend“. Im Vergleich zu den Vorjahren konnte sich Herford in 2022 aber leicht verbessern. Diesmal also eine 3 plus. Insgesamt wurden in Herford 596 Menschen interviewt.
Positiv schnitt Herford bei der Bewertung der Einzelhandelsangebote, Fahrradfreundlichkeit, Fußgängerfreundlichkeit, Veranstaltungen sowie Gastronomie- und Dienstleistungsangebote ab. Verbesserungswürdig werden die Themen Autofreundlichkeit, Mobilität sowie das Freizeit- und Kulturangebot eingeschätzt.
Aufenthaltsqualität mit "gut" bewertet
Die Aufenthaltsqualität bewerten die Besucher mit der Note 2 als lebendig und vital. In Sachen Sauberkeit und Sicherheit herrscht relative Zufriedenheit, gewünscht werden mehr Grünflächen und Begrünung.
Hauptgründe für den Aufenthalt in der Herforder Innenstadt sind unverändert der Einkaufsbummel, ein Besuch der Gastronomie und das Sightseeing. Die meisten Besucher sagen, dass sie zwar online einkaufen, aber die Innenstadt dennoch unverändert häufig zum Einkauf besuchen.
Erstmals in 2022 aufgelistet ist der „Net Promoter Score“, der die Wahrscheinlichkeit abbildet, dass die Befragten Freunden oder Bekannten einen Besuch in Herford weiterempfehlen würden. 15 Prozent sind begeisterte Herford-Fans und würden den Besuch der Innenstadt sicher weiterempfehlen. 27 Prozent der Befragten sind Kritiker und sagen, dass Sie den Besuch nicht weiterempfehlen können. Der Rest ist unentschlossen.
Besucher werden älter
Die Untersuchung ergab außerdem, dass Besucher entsprechend dem demographischen Wandel in Herford älter werden. Durchschnittlich sind sie 48 Jahre alt, was vergleichbar mit anderen Städten ist. Rund 84 Prozent stammen direkt aus Herford – ähnliche Städte haben dagegen mehr Besucher aus dem Umland. Die Datenerhebung erfolgte in der Herforder Innenstadt zwischen September und November 2022 an insgesamt 14 verschiedenen Donnerstagen und Samstagen anhand eines einheitlichen Fragebogens.
Die Ergebnisse der Untersuchung helfen dem Handel, aber auch der Verwaltung dabei, Maßnahmen zu planen, um die Attraktivität zu erhöhen. Herford befindet sich in der Größenklasse 50.000 bis 100.000 Einwohner und vergleicht sich in dieser Studie mit Städten wie Aschaffenburg oder Greifswald.
Die Untersuchung liefert sowohl allgemeine Ergebnisse zur Attraktivität von Innenstädten und den Ansprüchen der Besucher, als auch spezifische Erkenntnisse zu einzelnen deutschen Städten.
Wirtschaftsförderin: "Eines der wichtigsten Themen der kommenden Jahre"
Wirtschaftsförderin Lisa Kunert sieht eine große Deckung in der Studie und den aktuellen Planungsmaßnahmen der Stadt Herford. „Das Thema Innenstadt ist eines der wichtigsten Themen der kommenden Jahre deutschlandweit“, so Kunert. „Wir setzen alles daran, dass Herford sich den Veränderungen anpasst und somit weiterhin attraktiv für alle hier Lebenden, aber auch den Tourismus ist. Dass rund 84 Prozent der Befragten aus Herford stammen, zeigt, dass hier Maßnahmen ergriffen werden sollten, mehr Besuchende aus dem Umland von Herford zu begeistern.“
Die aktuellen Ergebnisse der Studie können Interessierte von der Wirtschaftsförderung der Hansestadt Herford anfordern, unter der E-Mail-Adresse: Citymanagement@Herford.de.
Unterstützt wurde die Untersuchung von der Bundesvereinigung City- und Stadtmarketing Deutschland, dem Deutschen Industrie- und Handelskammertag, dem Handelsverband Deutschland und dem Deutsche Städte- und Gemeindebund.