Tarifkonflikt

Warnstreik am Klinikum Herford: Welche Bereiche betroffen sind

Verdi ruft Beschäftigte bestimmter Tätigkeitsfelder zu einem Warnstreik auf. Die Gewerkschaft fordert 10,5 Prozent mehr Gehalt.

Die Gewerkschaft Verdi ruft für Dienstag Beschäftigte des Klinikums zu einem ganztägigen Warnstreik auf. | © Frank-Michael Kiel-Steinkamp

14.02.2023 | 14.02.2023, 09:34

Kreis Herford. Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi ruft für Dienstag, 14. Februar, alle Beschäftigten der OP-Pflege, der Anästhesiepflege und der IT-Abteilung am Standort des Klinikum Herford zu einem ganztägigen Warnstreik auf. Die Streikenden treffen sich am Haupteingang am Klinikum Herford um 12 Uhr und werden von Teilen der arbeitenden Kollegen während deren Mittagspause solidarisch unterstützt.

Die Klinikbeschäftigten wurden in den letzten Jahren viel beklatscht. Nun sei es Zeit, die Beschäftigten neben dem Zuspruch im öffentlichem Raum, in Zeiten von Inflation nicht im Regen stehen zu lassen, meint Martina Schu von Verdi. Insbesondere diese Tätigkeitsfelder seien immer wieder sehr hohen Belastungen ausgesetzt.

Die Krisen der letzten Jahre stellten die Beschäftigten vor belastende Herausforderungen. Gerade die Beschäftigten der unteren Lohngruppen litten massiv unter den gestiegenen Lebenshaltungskosten. Deshalb sei es wichtig, das mit zumindest konkurrenzfähigen Einkommen der Fachkräftemangel angegangen wird.

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Erste Runde der Tarifverhandlungen vertagt

Die erste Runde in den Tarifverhandlungen für die rund 2,5 Millionen Beschäftigten des öffentlichen Dienstes von Bund und Kommunen ist am 24. Januar ohne Ergebnis auf den 22./23. Februar vertagt worden. "Zum Auftakt haben die Arbeitgeber keine Farbe bekannt und auch kein Angebot auf den Tisch gelegt. Statt eines verhandlungsfähigen Angebots hatten sie nur fadenscheinige Argumente und Absagen im Gepäck", so Martina Schu.

Das würden die Kollegen schon aus den vergangenen Tarifrunden kennen. "Auch die Aussagen, dass die Forderungen finanziell nicht zu stemmen wären, hören die Beschäftigten als Argument seit vielen Jahren. Letztendlich ist auch der Klinikbereich nicht durch Lohnverzicht der Beschäftigten zu Finanzieren. Hier ist wohl die Politik in der Verantwortung" meint Schu.

Verdi fordert 10,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat bei einer Laufzeit von zwölf Monaten.

Seit dem 1. Januar sind die drei Krankenhausstandorte im Kreis Herford – also Herford, Bünde und Enger – nach einer Fusion eins. Allerdings sind sowohl das Lukas-Krankenhaus in Bünde wie die Geriatrie in Enger nicht von dem Streik betroffen.