Das ist die neue Schulrätin für die Grundschulen im Kreis Herford

Kreis Herford. Die Herforder Schulrätin Iris Hohberg ist im November 2021 zur Bezirksregierung in Detmold gewechselt. Nun hat sie zusammen mit dem Abteilungsleiter Schule bei der Bezirksregierung, Michael Uhlich, ihre Nachfolgerin ins Amt eingeführt. Der Kreis Herford hat mit Kathrin Clausen damit wieder eine vierte Schulrätin. Sie nimmt gemeinsam mit Gabriele Ortner die Aufsicht über die Grundschulen wahr und bildet zusammen auch mit Annette Mühlenmeier (Förderschulen) und Eduard Rammert (Hauptschulen) die Schulaufsicht des Kreises Herford. Landrat Jürgen Müller ist froh, dass Clausen eine gemeinsame Zeit zur Einarbeitung mit Gabriele Ortner hat, die im Sommer in den Ruhestand geht. Ortner hatte während der Vakanz alle 43 Grundschulen im Kreis betreut. Ihre Nachfolge wird ab Herbst zunächst vertretungsweise geregelt. Das Kreisschulamt hat die Aufsicht über die Grundschulen Das Schulamt für den Kreis Herford übernimmt als staatliche Schulaufsichtsbehörde die Fachaufsicht über die Grund– und Förderschulen im Kreisgebiet, heißt es in einer Erläuterung des Kreises. Sie beaufsichtigt die Unterrichtsfächer- und -inhalte, berät bei schul- und schulformbezogenen Angelegenheiten, ermittelt den Unterrichtsbedarf, koordiniert pädagogische Fördermaßnahmen und ist für die Qualität von Schule und Unterricht zuständig. Für die Grundschulen hat die Schulaufsicht zusätzlich die Dienstaufsicht über Lehrerinnen und Lehrer. Clausen hat in Bielefeld studiert und seit 2016 den Grundschulverband am Wiehengebirge in Hüllhorst geleitet. "Wir haben dort im gemeinsamen Lernen Inklusion sehr gut gelebt", betont die 48-Jährige. Sie war auch Moderatorin in der Lehrerfortbildung. Das Thema Grundschule sei so wichtig, weil es viele Menschen von den Kindern bis zu den Großeltern betrifft, weiß Michael Uhlich. Und es sei wie beim Fußball: "Es gibt viele Trainer." Gerade bei Grundschulen sei Kommunikation sehr wichtig. "Es gibt gerade viele Herausforderungen wie Digitalisierung, Lehrerfortbildung und Versorgung mit Lehrern", sagt Uhlich. "Die Lehrerversorgung in Ostwestfalen-Lippe geht noch." Viele Menschen glauben zu wissen, wie Schule funktioniert "Das Wichtigste ist Spaß bei der Arbeit mit verschiedensten Menschen, die glauben zu wissen, wie Grundschule funktioniert", weiß Gabriele Ortner. Dabei müsse immer im Blick bleiben, dass es um ein Kind und seine Förderung gehe. Die Grundschulen im Kreis seien im Schnitt zweieinhalbzügig, maximal viereinhalbzügig. Von Halbzügigkeit spricht man, wenn es an einer Schule verschieden zügige Jahrgänge gibt. Im Kreis Herford können die weitaus meisten Kinder zu der Schule gehen, die ihrem Elternhaus am nächsten sind, sagt Ortner: "Das ist gut gelöst in den Kommunen. Wenn eine Schule nicht alle Kinder aufnehmen kann, die angemeldet werden, gibt es Beratungen, die zu einem guten Weg für alle Beteiligten führen." Es gebe nur wenige Fälle und es sei nicht jedes Jahr gleich. In diesem Jahr sehe es recht gut aus. Die meisten Kinder können in die nächstgelegene Schule gehen In immer mehr Grundschulen gebe es auch durch den Offenen Ganztag multiprofessionelle Teams aus Lehrern, Erziehern und sozialpädagogischen Fachkräften. Es sei eine weitere Herausforderung für Schulleitungen, durch hohe kommunikative Kompetenz inhaltlich "alle auf eine Schiene" zu bekommen. Sie betonte, dass der Kreis auch immer mehr in die Nachwuchsarbeit gehe und mit Kita&Co. etwa in den Berufskollegs größere Nähe von Kitas und Grundschule herstelle. Das Thema Pandemie und seine Folgen ist nach Meinung der Experten an den Grundschulen längst nicht ausgestanden. So wurden die jetzigen dritten Jahrgänge unter Pandemiebedingungen ohne Feier eingeschult und waren als I-Dötze "weit weg von einem normalen ersten Schuljahr" mit Schwierigkeiten, ein Klassengefühl aufzubauen. Es gilt fachlich und sozial viel aufzuarbeiten. "Aber Kinder sind wunderbare Wesen, die damit umgehen können", meint Ortner. Kinder haben Probleme, zuzuhören Landrat Müller weiß aus aktuellen Studien, dass Kinder betroffener Jahrgänge große Probleme haben, zuzuhören: "Die Defizite aus dieser Zeit ziehen sich weiter über die Schullaufbahn." Nach Angaben von Gabriele Ortner machen viele Schulen Angebote wie Vorleseabende in einer Bibliothek. Nach Müllers Kenntnis ist für Jahrgänge weiterführender Schulen auch die Berufsorientierung ein Problem, weil über lange zeit Praktika nicht möglich waren.

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