"So ist das eben": Restauration von Denkmal in Herford wird deutlich teurer als gedacht

Kreis Herford. Aus den anfangs kalkulierten knapp 6 Millionen Euro wurden 8 Millionen. &bdquo;So ist das eben oft – gerade bei Denkmälern“, sagte Oliver Ohm vom Vorstand der Volksbank Herford-Mindener Land. &bdquo;Keine Leitung war da, wo sie in den Plänen eingezeichnet war.“ Zu einem Rundgang durch das Gebäude, das nun fit für die Zukunft ist, hatten Ohm und die beiden weiteren Vorstände nun Bürgermeister Tim Kähler und Landrat Jürgen Müller sowie Herfords Baudezernenten Peter Maria Böhm eingeladen. &bdquo;Von außen hat wohl kaum jemand mitbekommen, was wir im Inneren in den rund 14 Monaten Umbauzeit so gemacht haben“, sagte Vorstandssprecher Andreas Kämmerling. Das liege vor allem daran, dass es an der Werrestraße nicht so viel Kundenverkehr gebe. Der Standort sei keine klassische Filiale, untergebracht seien hier unter anderem Private Banking, Controlling, Rechnungswesen und Revision. Lediglich im Erdgeschoss befinden sich noch Selbstbedienungsterminals sowie eine 24-Stunden-Schließfachanlage. &bdquo;Unsere Haupt-Filiale für Kundenverkehr in Herford ist nach wie vor die Arndtstraße“, erklärte Kämmerling. 65 Kilometer Elektrokabel, 7.000 Quadratmeter Tapete, 350 Bewegungsmelder 2020 war die Volksbank, die zuvor Mieter des Gebäudes war, in die Kaufgespräche mit dem Vorbesitzer, einem Versorgungswerk für Zahnärzte, eingestiegen. &bdquo;Der Zustand war vor allem den Mitarbeitern nicht mehr zuzumuten – vor allem, was das Klima anging. Es gab zuvor keine Klima- und lediglich eine alte Lüftungsanlage.“ Der hohe Investitionsbedarf für das Gebäudeinnere lag auf der Hand und half bei den Kaufverhandlungen. Im Herbst 2021 konnten die Arbeiten beginnen. Dafür mussten alle 110 Mitarbeiter das Gebäude verlassen. &bdquo;Wir hatten erst gedacht, dass wir geschossweise nach und nach umbauen könnten. Doch schnell wurde klar: Das funktioniert bei dem großen Aufwand nicht“, so Ohm. Knapp 50 Prozent der Mitarbeiter seien aber sowieso meist im Homeoffice. Das habe alles einfacher gemacht. Nach den Plänen des Hannoveraner Architekten Matthias Knöchelmann legten Andreas Tiemann und sein Facility-Team los. 7.000 Quadratmeter Tapete, 18 Kilometer IT-Verkabelung, 65 Kilometer Elektrokabel und 350 Bewegungsmelder wurden verbaut. Eine neue Klimaanlage sowie eine moderne Lüftungsanlage waren ebenso Teil der Baumaßnahmen wie eine Photovoltaikanlage im innenliegenden Dachbereich – zum Atrium hin. &bdquo;Wichtig war hier, dass man sie von außen nicht sieht, so dass die Optik des Denkmals nicht beeinträchtigt wird“, so Tiemann. Eine Eigennutzung des selbst erzeigten Stroms von rund 80 Prozent werden übrigens erwartet. &bdquo;Nun ist hier energetisch wirklich alles auf dem neuesten Stand“, so Andreas Kämmerling. Die Sanierung ist ein Gewinn für die Stadt Herford, sagt der Bürgermeister Die Zusammenarbeit mit der Unteren Denkmalbehörde der Stadt Herford habe übrigens reibungslos funktioniert. Das sei nicht immer selbstverständlich, so Oliver Ohm. Bürgermeister Tim Kähler betonte, dass es ein Gewinn für die Stadt Herford sei, dass die Volksbank das wunderschöne Gebäude wieder auf Vordermann gebracht habe. &bdquo;Aus Sicht der Stadt können wir nur Danke sagen.“ Ein wahres Bekenntnis zum Standort Herford ist auch in der neuen Innenausstattung abzulesen: Im Eingangsbereich begrüßt die Besucher eine Glaswand, in die die prägnanten Gebäude Herfords – wie das Rathaus, die Münsterkirche oder das Marta eingeschliffen sind. Und auch in den drei Geschossen, von denen jedes rund 1.200 Quadratmeter Fläche hat, tauchen Zeugnisse aus der Gebäudegeschichte und bekannte Herforder Orte auf. So gibt es den Konferenzraum &bdquo;Schokoladenfabrik“, der an die Ursprünge des Gebäudes erinnert oder auch den etwas kleineren Besprechungsraum &bdquo;Gänsemarkt“.

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