Krankheitswelle

Lange Wartezeiten und Terminverschiebungen: Klinikum Herford an der Kapazitätsgrenze

Infektionswellen und Personalausfälle belasten das Klinikum Herford. Durch die Engpässe müssen teilweise "für alle Betroffenen unbefriedigende" Entscheidungen getroffen werden.

Das Klinikum Herford stößt angesichts der Infektionswellen und Personalausfällen an seine Grenzen. Für Patienten bedeutet das unter anderem Wartezeiten und Terminverschiebungen. | © Frank-Michael Kiel-Steinkamp

13.12.2022 | 13.12.2022, 16:16

Kreis Herford. Deutschlandweit vermelden Krankenhäuser zunehmend, dass sie aufgrund von fehlendem Personal, hohen Inzidenzen und einer steigenden Anzahl von Infektionskrankheiten an ihre Kapazitätsgrenzen stoßen. Auch das Klinikum Herford ist von dieser Situation betroffen, heißt es in einer Pressemitteilung. Wartezeiten und Terminverschiebungen seien deshalb nicht immer vermeidbar, ebenso, dass stationäre Maßnahmen teilweise abgelehnt werden müssten.

Durch die angespannte Situation können Kliniken eine optimale stationäre und ambulante Patientenversorgung nicht mehr vollumfänglich leisten. Für das Personal sei es eine belastende Herausforderung, wenn stationäre Aufnahmen verschoben werden müssen oder wenn eine stationäre Aufnahme abgelehnt wird, weil es eine ambulante Behandlungsmöglichkeit gibt.

Der Anspruch auf Versorgungssicherheit hat höchste Priorität

Diese Situation sei für alle Betroffenen nachvollziehbar unbefriedigend. Solche Entscheidungen würden aber mit Augenmaß und entsprechend den notwendigen medizinischen Maßnahmen im Einzelfall bedarfsgerecht entschieden. Das sei leider nicht immer zur Zufriedenheit aller Beteiligten möglich, passiere aber immer im Interesse einer sachgerechten Gesundheitsversorgung, heißt es.

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Das Klinikum bittet um Verständnis, denn die Kapazitäten stünden aktuell einfach nur begrenzt zur Verfügung. Durch die hohe Beanspruchung durch Infektionswellen und gleichzeitige Personalausfälle seien solche Engpässe und damit verbundene Wartezeiten oder Terminverschiebungen leider nicht immer vermeidbar. Um die Belastung der Beschäftigten im Gesundheitswesen zu senken und die Lage des Gesundheitssystems zu stabilisieren, benötige es „die Mithilfe und das Verständnis von allen und für alle“.

Die höchste Priorität des Klinikums sei es nun, den Anspruch auf Versorgungssicherheit auch weiterhin sicherzustellen. Das stehe täglich auf der Tagesordnung. Denn um die Notfallversorgung, beispielsweise für Patienten mit einem Schlaganfall oder mit einem Herzinfarkt gewährleisten zu können, müssten für diese und andere Notfälle nach Möglichkeit stets genügend Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen und organisiert werden.

Damit das funktioniert, müssen die internen Abstimmungen über Belegungsplanungen, sowie die Personaleinsatzplanung bei Engpässen durch krankheitsbedingte Ausfälle täglich auf diese Bedürfnisse ausgerichtet werden.

Auch die Mühlenkreiskliniken kämpfen mit einer „dramatischen Krankheitswelle unter Mitarbeitenden“ und müssen in der kommenden Woche zahlreiche geplante operative Eingriffe und Behandlungen absagen.