Sicher einkaufen So schützen sich Bürger vor Betrug: Tipps der Verbraucherzentrale Herford

Kreis Herford. Kunden werfen einem Herforder Betten-Unternehmen Betrug vor. Gleich mehrere Geschädigte haben sich mit ähnlichen Erlebnisse an die &bdquo;Neue Westfälische“ gewandt. Sie haben Boxspringbetten erworben, dafür tausende Euro angezahlt, doch die Ware nie erhalten. Der Polizei Herford liegen Anzeigen gegen Haskins Betten GmbH & Co. KG vor. Per E-Mail hat das Unternehmen seinen Kunden abgekündigt, insolvent zu sein. Das Schreiben mit der Insolvenzbenachrichtigung, das der NW vorliegt, stammt vom 23. September. Das zuständige Amtsgericht Bielefeld kann nach Angaben des Pressesprechers noch keine Angaben zu einer Insolvenz geben. Es ist noch kein Insolvenzverfahren eröffnet worden. Bevor dies passiert, prüfe die Staatsanwaltschaft eingegangene Anträge. Die Geschädigten fühlen sich betrogen. Doch wie lässt sich solch eine Situation vermeiden. &bdquo;Um gar nicht erst in derartige Situationen zu gelangen, sollte bei Kaufverträgen mit unbekannten Unternehmen die Vorkasse vermieden werden“, gibt Maik Böhme, der Leiter der Verbraucherzentrale Herford einen Tipp. Am verbraucherfreundlichsten ist der Kauf auf Rechnung. Hier wird erst gezahlt, wenn der Kunde die Ware erhalten hat Oder aber die Bezahlung vor Ort, aber nur, wenn die Ware auf Lager ist und direkt mitgenommen werden kann. Im Onlinehandel ist die Bezahlung über den Zahlungsanbieter Paypal, hier gibt es einen Käuferschutz, sowie das Lastschriftverfahren denkbar, da Abbuchungen acht Wochen lang zurückgebucht werden können. Bietet ein Anbieter diese Art der Zahlungsweisen nicht an, sollte zur Sicherheit auf den Kauf verzichtet werden. Je mehr Beschwerden, desto eher fallen &bdquo;schwarze Schafe“ auf Böhme: &bdquo;Bei derartigen Problemen können sich Betroffene gerne bei uns melden.“ Die Verbraucherzentrale bietet zudem rechtliche Beratung zu Kaufverträgen an und &bdquo;wir können prüfen, was Verbraucherinnen und Verbraucher für Handlungsoptionen haben“. Wer solch eine Situation erlebt hat, sollte sich auf jeden Fall melden. &bdquo;Wir haben eine Sensorfunktion. Je mehr Beschwerden uns zu einem Anbieter erreichen, desto eher können wir schwarze Schafe lokalisieren und früh- und rechtzeitig warnen“, sagt Böhme. Wenn es bereits zu spät ist, bleibe bei einer Insolvenz häufig nur noch die Anmeldung der Forderung beim Insolvenzverwalter. Böhme: &bdquo;Mit etwas Glück erhält man dann noch einen kleinen Teil seines Geldes zurück.“ Allerdings zeigen Erfahrungen der Verbraucherzentrale, dass dabei nur ein sehr bescheidener Anteil zu erwarten ist. Mehr Informationen dazu gibt es unter https://www.verbraucherzentrale.nrw/wissen/vertraege-reklamation/kundenrechte/wenn-eine-firma-insolvent-wird-das-sind-ihre-rechte-10630 Bei Betrug – wie es die Kunden dem Herforder Unternehmen vorwerfen – sei es schwierig, an das bereits gezahlte Geld zu kommen. Die Polizei kann zwar strafrechtlich ermitteln, man muss die Täter jedoch auf dem zivilrechtlichen Weg auf Rückzahlung des Geldes verklagen. Und das ist, so Böhme, je nach Streitwert mit hohen Anwalts- und Gerichtskosten verbunden.

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