Herford. Die Stadt Herford hebt ihre im Rat bereits beschlossenen Energiesparmaßnahmen teilweise wieder auf: In den Herforder Schulen werden während der Heizperiode die Klassenräume nun auf 20 statt 19 Grad geheizt. Auch das Warmwasser in den Sporthallen für die Duschen wird wieder angestellt. „Ich hatte in der vergangenen Ratssitzung angekündigt, dass wir die Rechtslage aufgrund der Verordnung in den Herbstferien juristisch prüfen lassen. Das Ergebnis liegt uns nun vor und entsprechend handeln wir jetzt“, so Bürgermeister Tim Kähler.
Im August 2022 waren die Maßnahmen zur Einsparung von Gas und Strom in öffentlichen Gebäuden und Einrichtungen von der Politik beschlossen worden. Nun hat die Stadt diese aufgrund der am 1. September 2022 in Kraft getretenen Bundesverordnung zur Sicherung der Energieversorgung angepasst. In Bezug auf die Temperatur in den Klassenräumen und das Warmwasser in den Sporthallen orientiere sich nun auch das Land NRW an dieser Verordnung, informiert Susanne Körner, Pressesprecherin der Stadt. Das bedeute, dass die Klassenräume auf 20 Grad geheizt werden und das Warmwasser für die Duschen in den Sporthallen wieder angestellt werden müssen.
Auch in den übrigen Sportanlagen wird das warme Wasser wieder angestellt
Auch in den übrigen Sportanlagen, die nicht durch Bildungseinrichtungen genutzt werden, sondern von Vereinen, wird das warme Wasser zum Duschen wieder angestellt. In Bezug auf die Temperatur in den Sporthallen gibt es keine konkreten Vorgaben in der oben genannten Bundesverordnung, sondern nur eine Empfehlung der Landesregierung. Diese sieht 17 Grad vor.
Die Aktivierung aller Heizungen und Warmwassersysteme in Schulen, Sporthallen und Sportanlagen werde ab sofort erfolgen, es könne allerdings aus technischen Gründen 2-3 Wochen dauern, bis dies überall wiederhergestellt ist, so Körner.
Die städtischen Kindertagesstätten seien von keinerlei Einschränkungen betroffen. Diese waren auch zu keinem Zeitpunkt vorgesehen.
Stadt will prüfen wie das 20-Prozent-Einsparziel noch erreicht werden kann
„Der Rat der Stadt Herford hatte im August 2022 umfangreiche Maßnahmen beschlossen, um in diesem Herbst und Winter 20 Prozent Energie einzusparen“, sagt Bürgermeister Tim Kähler. „Wir als Verwaltung müssen jetzt prüfen, wie wir dieses Ziel, trotz der Rücknahme einiger Schritte, doch noch erreichen können." Der Energieverbrauch an den Schulen sei insbesondere durch die Warmwasseraufbereitung sehr hoch. "Auch der Städtetag NRW bezweifelt, dass das 20 Prozent Ziel noch zu schaffen ist, wenn wir die Schulen herausnehmen. Er hat deshalb Ministerpräsident Wüst um Prüfung gebeten, ein Ergebnis liegt aber noch nicht vor", sagt Kähler. "Meiner Meinung nach können wir uns nicht in Sicherheit wiegen. Eine Gasmangellage kann jederzeit entstehen und dann wird es eng.“
Alle weiteren beschlossenen Maßnahmen der Stadt werden umgesetzt. Für Fragen der Bürgerinnen und Bürger in Bezug auf die Energieeinsparungen hat die Stadt Herford eine E-Mail-Adresse freigeschaltet: 20prozent@herford.de