Einsätze am Go Parc Gewalt an Herforder Disco: Schlägereien und Polizeieinsätze am Go Parc im Überblick

Herford. In der Nähe der Herforder Diskothek Go Parc kommt es an den Wochenenden immer wieder zu Auseinandersetzungen, zum Teil mit schweren Verletzungen und massiven Polizeiaufgeboten. Mehrmals musste die Polizei dieses Jahr schon dort eingreifen. Aktuell In der Nacht zu Samstag, 3. September, kam es gleich zu mehreren zum Teil schweren Körperverletzungen. Als ein 18-jähriger Mindener und ein unbekannter Mann gegen 2.45 Uhr versehentlich zusammenstießen, schlug der Unbekannte sofort mit der Faust zu. Auch einen Zeugen, der versuchte zu schlichten, verletzte der Schläger und verließ mit einem männlichen Begleiter den Tatort. Nur wenige Minuten später griffen zwei Unbekannte einen 28-jährigen Herforder im Eingangsbereich der Diskothek an. Ob es sich dabei um dieselben Personen handelt, steht noch nicht fest. In der selben Nacht wurden später noch zwei weitere Personen vermutlich durch Reizgas verletzt. Eines der Opfer, ein 19-jähriger Meller, war zuvor mit einer Gruppe von Männern in streit geraten. Discogäste fanden ihn im Eingangsbereich der Disco mit Atembeschwerden und tränenden Augen vor. Die Verdächtigen werden von der Polizei gesucht. Dies war bei weitem nicht der erste Fall in diesem Jahr. Eine Übersicht. März In der Samstagnacht vom 12. März kam es gegen 3.15 Uhr im Ausgangsbereich der Diskothek zu einer Schlägerei zwischen zwei Besuchern. Als die Türsteher schlichtend eingreifen wollten, wendeten sich die Streitenden gemeinsam gegen die Mitarbeiter. Die Randalierer wurden schließlich der Disco verwiesen und bekamen ein Hausverbot erteilt. In der selben Nacht gab es vor dem Klub eine weitere Auseinandersetzung mit einer größeren Personengruppe. Dabei wurde auch ein Sicherheitsmitarbeiter der Diskothek verletzt. Der 25-jährige Mann aus Minden musste ärztlich behandelt werden. April Am Samstag, 2. April, wurde gegen 6 Uhr ein 19-jähriger Löhner vor dem Go Parc von einer fünfköpfigen Gruppe angegriffen, geschlagen und ausgeraubt. Sie nahmen ihm Bargeld und Kontokarte ab. Offenbar hatte sich das Opfer bereits in der Diskothek mit den unbekannten Personen gestritten. Juni Im Juni wurde die Mordkommission &bdquo;Hermann“ einberufen, nachdem am Sonntagmorgen, 5. Juni, zwischen 4.30 Uhr und 5.15 Uhr Schüsse auf einen Geländewagen abgegeben wurden. Der 36-jährige Besitzer des Fahrzeugs gab an, dass es im Go Parc zu einem Streit gekommen war. Er selber war zu der Tatzeit stark alkoholisiert und saß nicht selbst am Steuer, ein Bekannter fuhr den mit drei Personen besetzten Wagen. Als der Wagen später an der Diskothek vorbei fuhr, wurde auf das Auto geschossen. Im Laufe der Ermittlungen wurde ein Türsteher in U-Haft genommen, die Ermittlungen laufen noch. August Die Rückkehr aus der Sommerpause wurde am 5. August mit einem Konzert von DJ Robin eingeläutet, der an diesem Abend auch seinen Party-Hit &bdquo;Layla“ spielte. Im Laufe der Nacht eskalierte eine Auseinandersetzung unter einigen Gästen. Gegen 2.45 Uhr warf ein Unbekannter mit Glasflaschen auf eine Gruppe aus Hamm und verletzte dabei vier Personen im Alter von 16 bis 21 Jahren im Gesicht und an den Händen. Zwei der Verletzten mussten ins Krankenhaus, zwei wurden vor Ort versorgt. Im weiteren Verlauf zeigten sich die Geschädigten aus Hamm gegenüber Rettungskräften, Sicherheitspersonal und Polizeibeamten unkooperativ und hoch aggressiv. Vor der Disco wuchs die Gruppe auf 15 junge Männer an, die sich schließlich mit Glasflaschen und Steinen bewaffnet haben. Die Polizei erteilte mehrere Platzverweise und nahm einen 17-jährigen Wortführer zur Verhinderung von Straftaten in Gewahrsam, so die Polizei. Der Rest der Gruppe, der sich weiterhin aggressiv verhielt, wurde in Richtung Bahnhof abgedrängt. Auf dem Bahnhofsvorplatz warf die Gruppe dann mit Steinen und Flaschen auf die Einsatzkräfte, die die Situation erst mit Verstärkung und Pfefferspray unter Kontrolle bringen konnten. In der Nacht auf den 13. August kam es am Go Parc zu einer Schlägerei zwischen zwei Personengruppen. Was mit einer verbalen Auseinandersetzung begann, entwickelte sich schnell zu Handgreiflichkeiten. Bei der blutigen Auseinandersetzung zwischen drei Männern und zehn Jugendlichen wurden vier Personen verletzt und mussten ins Krankenhaus gebracht werden. Ein 16-Jähriger aus Rinteln wurde als Hauptverdächtiger vorläufig festgenommen. Mehr Gewalt als früher? Als die Discos in der Corona-Pandemie geschlossen waren, war es ruhiger. Trotzdem kam es auch 2021 zu Zwischenfällen, bei denen die Polizei eingreifen musste. "In den zwei Jahren unter Corona waren kaum Partyleben oder Vergnügungsveranstaltungen möglich. Discos und Volksfeste erleben jetzt wieder guten Zulauf", sagt Polizeisprecher Uwe Maser. Gerade wenn Alkohol im Spiel sei, entwickele sich dabei eine gewisse Dynamik. Dass die Einsatzkräfte nun wieder vermehrt ausrücken müssen, sei schon bemerkbar. Der Polizeisprecher betont, dass differenziert werden müsse, ob sich etwas in oder vor der Diskothek abspiele oder in einer Seitenstraße in der Nähe. Nicht immer gebe es da einen direkten Zusammenhang. Bei der Bewertung der Gegend müsse man auch bedenken, dass im Bahnhofsviertel mehr Menschen aufeinander treffen würden als in einer ruhigen Seitenstraße. Dass es in den Bereichen der beiden Großdiskotheken Go Parc und X sowie im Bahnhofsviertel besonders am Wochenende problematisch werden könne, sei der Polizei bewusst. Darum zeige sie hier auch verstärkt Präsenz, erklärt Maser. Schlimmer als vor Corona sei es allerdings nicht, so die Einschätzung des Polizeisprechers.

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