Die ehemalige britische Kita ist jetzt ein Start-up-Center

Herford. Ein weiterer Meilenstein beim Umbau der ehemaligen Wentworth-Kaserne zum Bildungscampus ist erreicht: Gebäude F am Mary-Somerville-Boulevard neben dem Kongresszentrum/DCC, ist umgebaut und saniert. In dem Haus, in dem sich früher die Kita der Briten befand, werden Start-ups Räume finden. Außerdem ist eine Nutzung von Besprechungs- und Gemeinschaftsräumen auch durch andere Unternehmen auf dem Bildungscampus sowie durch Externe möglich. Auch die Stadtentwicklungsgesellschaft (SEH) ist mit ihren Büros vom DCC dorthin umgezogen: Die Räume im Kongresszentrum werden in Kürze für den Studiengang "Digital Management Solutions" der Technischen Hochschule OWL benötigt. Die TH-Verwaltung ist hingegen ebenfalls im Gebäude F zu finden, außerdem die AKS-Consult GmbH sowie die Momente GmbH, die für die Verpflegung in der Mensa auf dem Campus sorgt. Am 1. Oktober zieht die PTA, Praxis für teamorientierte Arbeitsgestaltung GmbH, dort ebenfalls ein. Die Beteiligten am Umbau kamen nun in dem Gebäude zusammen, um den Abschluss der Sanierungsarbeiten zu feiern. Das Haus wurde Mitte der 1930er Jahre als Kasernengebäude errichtet, nach 1945 von den britischen Streitkräften genutzt und jetzt zur Campus-Mitte umgebaut. Ihm gegenüber befindet sich zwischen den Gebäuden B und C das Campus-Forum, der zentrale Platz auf dem Bildungscampus. Er steht kurz vor der Fertigstellung. Ein modernes Gebäude mit multifunktional nutzbaren Räumen ist entstanden Das Gebäude F ist nun ein modernes Bürogebäude mit Mikro- und Makrobüros, die jeweils passend mit dem beweglichen Mobiliar und Technik für die jeweiligen Zwecke ausgestattet werden können. Zentraler Raum ist die Start-up-Lounge. Besucher laufen vom Haupteingang aus über eine Treppe darauf zu. Mieter im Haus und auf dem gesamten Campus können die Lounge nutzen, so die SEH-Interimsgeschäftsführerin, Sabine Ganser. In der Gestaltung spiegelt sich die Zeit der Briten mit viel Grün und Blau wider, Farben, die bei genauem Hinsehen nicht zusammenzupassen scheinen und doch ein harmonisches und modernes Ganzes ergeben. Ebenfalls an die Briten erinnert ein Nashorn, das in die Glaselemente, etwa die Türen, eingearbeitet ist. Es war das Symbol der auf dem Wentworth-Gelände stationierten 1. Britischen Panzerdivision (1st Armoured Division). Gestaltet hat die Lounge die Moysig Retail Design GmbH des Herforders Dirk Moysig, die auch schon in den Gebäude A und B sowie der Drei Geschwister auf dem Hammersmith-Areal kreativ war. Bürgermeister Tim Kähler sagte, dass er sich bei aller Fantasie nicht hätte vorstellen können, dass es im Haus einmal so aussehen werde. Sein Dank ging an die SEH, bei der nach dem Weggang beider Geschäftsführer nicht immer alles rund lief, an den Rat und den SEH-Aufsichtsrat, die trotz aller Hürden das Ziel am Ende gesehen hätten, sowie an den Architekten Ralf Cziesla, der schon andernorts in Herford seine Handschrift hinterlassen habe, etwa im Restaurant "Wohnzimmer" an der Schillerstraße. Braille-Schrift ermöglicht Sehbehinderten die Orientierung im Gebäude Das Haus F wurde statisch ertüchtigt und schadstoffsaniert. Räume wurden geteilt, alle Decken, Wände und Böden kernsaniert. Der Bund förderte die denkmalgerechte Sanierung mit Mitteln aus dem Topf "Nationale Projekte des Städtebaus". Zudem erfolgte der Umbau behindertengerecht: Ein Fahrstuhl bringt Gehbehinderte auf jede Etage, vom Keller bis ins Dachgeschoss. Auf den Geländern der Treppen finden Sehbehinderte Informationen in Braille-Schrift. SEH-Geschäftsführer Ernst Hermann hatte die Daten: Die vermietbare Fläche in dem Haus beträgt - derzeit noch ohne Dachgeschoss - 1.706 Quadratmeter, davon im Erdgeschoss 580 und im Obergeschoss 590 Quadratmeter. Die übrigen vermietbaren Quadratmeter befinden sich im Kellergeschoss. Im Erdgeschoss stehen acht Büros zur Verfügung, die Start-up-Lounge, eine Küche und Toiletten, im Obergeschoss zehn Büros, Besprechungsräume und öffentliche Flächen sowie ebenfalls eine Küche und Toiletten. Je 1.000 Quadratmeter Böden und Decken wurden bearbeitet, 10.000 Meter Elektro-, 11.000 Quadratmeter Kommunikations- und 280 Meter Trinkwasserleitungen verlegt sowie 80 neue Heizkörper eingebaut. Das Ergebnis sei sehr gelungen, meinte Herrmann, und eine gute Ergänzung zu den bereits sanierten Gebäuden. Die Herforder dürfen sich bereits auf den nächsten Meilenstein freuen: Der zentrale Platz zwischen den früheren Mannschaftsunterkünften B und C soll am Samstag, 17. September, offiziell eingeweiht werden.

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