Riesige Nachfrage nach Ferienschwimmkursen, doch Trainer fehlen

Herford. Nassspritzen, untertauchen, Luft anhalten und das Einüben der für das Schwimmen notwendigen koordinierten Bewegungen nach der Frosch-, Vogel- oder Fisch-Methode sind einige Inhalte der kurzfristig vom Stadtsportverband (SSV) Herford angebotenen Ferienschwimmkurse. Die 48 Plätze des kostenlosen Angebotes im Freibad Im Kleinen Felde waren nach der Ausschreibung Anfang Juni innerhalb kürzester Zeit vergeben. &bdquo;Angesprochen haben wir Kinder im Kita- und Grundschulalter von etwa vier bis elf Jahren“, sagt der beim SSV angestellte Fitnesstrainer und Rettungsschwimmer Verhad Jakuposki, der das Angebot binnen vier Wochen organisierte und auch neben Schwimmtrainerin Christine Terholsen vom SC Herford einige Kurse selbst gibt. Mehr als die Hälfte aller Zehnjährigen kann nicht sicher schwimmen Die Kurse sind Teil des städtischen Konzepts &bdquo;Oben bleiben“. Dessen Ziel ist es, dass möglichst alle Kinder am Ende der Grundschulzeit mindestens das Seepferdchen oder sogar das Jugendschwimmabzeichen in Bronze erreichen. Dazu setzt die Stadt auf die Zusammenarbeit mit Kitas, Schulen, SSV und Badbetreibern. Hintergrund sind die Mahnungen der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG), dass mehr als die Hälfte aller Zehnjährigen nicht sicher schwimmen kann. Bei allem Spaß, den die Kinder beim Kurs haben, ist Jakuposki aber ein Hinweis ganz wichtig: &bdquo;Das Seepferdchen-Abzeichen heißt nicht, dass die Kinder sicher schwimmen können, sondern nur, dass sie die nötigen Bewegungen kennen. Es sollte also regelmäßig weiter geübt werden.“ Das liege jedoch in der Verantwortung der Eltern, die darauf immer wieder nachdrücklich hingewiesen werden. &bdquo;Auch Kinder mit dem Seepferdchen sollten nie ohne Aufsicht der Eltern und am besten sogar mit Schwimmflügeln ins Wasser“, sagt Jakuposki, &bdquo;denn Ertrinken ist ein stiller Tod. Gelangt Wasser in die Atemwege, kann sich die Stimmritze im Kehlkopf verkrampfen. Das soll verhindern, dass Wasser in die Lunge kommt, verhindert aber auch das Atmen und die Möglichkeit, um Hilfe zu rufen. Da sich der Körper allein auf das Atmen konzentriert, können sich Ertrinkende auch nicht mehr bewegen und etwa durch Winken auf sich aufmerksam machen.“ Angebot an Schwimmkursen in Herford soll für Eltern übersichtlicher werden Bei der Werbung für die Schwimmkurse griff Jakuposki auf seine Kontakte im Netzwerk mit Kitas und Grundschulen zurück. &bdquo;Die Resonanz war umwerfend“, sagt er. &bdquo;Wir hätten locker noch einige Kurse mehr anbieten können.“ Dass es bei den 48 Plätzen blieb, hat einen wenig erfreulichen Grund: &bdquo;Es fehlen Schwimmtrainer. Es wurden in den vergangenen Jahren einfach zu wenige ausgebildet.“ Das ist eines der Probleme, an deren Lösung Jakuposki gemeinsam mit der DLRG und den Herforder Wassersportvereinen gerade arbeitet. Ein anderes sind die oft nur schwer auffindbaren Angebote. &bdquo;Viele Herforder Sportvereine bieten Schwimmkurse an, aber oft sind diese auf den Homepages kaum zu finden oder die Wartelisten dafür sind endlos lang“, sagt er. Hier soll eine neue Homepage mit allen Informationen, auf der Eltern auch alle Angebote der Vereine gesammlet finden können, Abhilfe schaffen. Das Konzept und große Teile seien so gut wie fertig. Es fehlten nur noch die Informationen der Vereine. Am Sonntag, 7. August, findet von 12 bis 18 Uhr eine öffentliche Schwimmabzeichen-Abnahme für die Seepferdchen- und Bronze-Abzeichen im Freibad Im Kleinen Felde, Westring 108, statt. Angesprochen sind nicht nur die Kursteilnehmer, sondern alle Kinder der Stadt.

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