Dieser Mann ist der 15. Ehrenbürger der Stadt Herford

Herford. Seit 1636 hat die Stadt nur 14 Herfordern die Ehrenbürgerschaft zuteil werden lassen. Ein 15. ist am Mittwoch hinzugekommen: Im Museum Marta verlieh Bürgermeister Tim Kähler dem Unternehmer Heiner (Heinrich) Wemhöner die Ehrenbürgerschaft für sein vielfältiges kulturelles, soziales und ökologisches Engagement, mit dem er gerade nicht den Vorteil für sich selbst suche. Kähler begründete zudem eine neue Tradition. Er steckte Wemhöner eine eigens entworfene Nadel mit Stadtwappen an, "aus purem Gold", wie er betonte. Außerdem wolle er eine Straße nach ihm benennen, und zwar noch zu seinen Lebzeiten, damit Wemhöner die Einweihung selbst vornehmen könne. Bereits als der Rat im Oktober beschloss, dem Unternehmer die Ehrenbürgerschaft zuteil werden zu lassen, hatte der von einer großen Ehre gesprochen. Sie ist noch einmal besonders, weil sie schon seinem Vater, dem 2006 verstorbenen Heinrich Wemhöner, zuteil wurde. Heiner Wemhöner war 1996 Mitinitiator und -begründer der Initiative Wirtschaftsstandort Kreis Herford (IWKH). Ihr Arbeitskreis Möbel mündete in das Branchenprojekt "Haus des Möbels" und in einen Prozess ein, der zum Bau des Marta führte. Wemhöner gehörte zu jenen, die es mit einer spektakulären Architektur verbinden wollten. Er habe erheblichen Anteil daran, dass ein Gehry-Bau mit weltweiter Reputation in der Kunstwelt in Herford stehe, sagte Kähler. In Goslar war die vielbeachtete China-Abteilung seiner Sammlung zu sehen Wemhöner fördere Anschaffungen für das Museum und den Ausstellungsbetrieb - und ziehe andere Unternehmer mit. Im Laufe des Lebens entdeckte er die Kunst für sich. Seine eigene Sammlung ist international bekannt. In Goslar wurde beispielsweise seine vielbeachtete China-Abteilung gezeigt. Und immer mit transportiert wird dabei "aus Herford": Wemhöner sei ein hervorragender Botschafter der Stadt. Initiiert hat Wemhöner auch das Projekt "Fünf Tore - fünf Orte". Dabei sollen Werke von Künstlerinnen und Künstler aus fünf Kontinenten auf die Standorte füherer Stadttore hinweisen. "Eine wunderbare Verknüpfung von Tradition und Moderne und eine weltoffene Botschaft", sagte Kähler. "Eine gute Symbiose zwischen unserer Geschichte und dem Neuen." Die markante Werbung für das Marta am Bergertor - die Safety Cones von Dennis Oppenheim - ist auf Dauer angelegt. So hat es kürzlich der Stadtrat entschieden. Einen Unterstützer haben das Musik-Kontor, die Nordwestdeutsche Philharmonie und viele andere Projekte in Wemhöner gefunden. Die Freundschaft zwischen der Stadt Changzhóu/dem Distrikt Xinbei und Herford gehen auf ihn zurück. Die Deutsch-Chinesische Gesellschaft Herford, die bereits zu mehreren Schüleraustauschen geführt hat, gäbe es ohne ihn nicht. Vorurteile zwischen den Nationen abzubauen ist dem 71-Jährigen ein Anliegen. "Lassen Sie uns gemeinsam die Herausforderungen der Zeit annehmen" Ein sehr emotionaler Heiner Wemhöner antwortete auf die Laudatio, dass dies ein großer Tag in seinem Leben sei, ein überwältigender und "sehr, sehr schöner Tag". Die Ehrung mache ihn demütig und nachdenklich. "Ich empfinde vor allem Dankbarkeit, gegenüber meiner Familie, meinen Mitarbeitern und den vielen Mitstreitern in den gemeinsamen Projekten." Viele davon waren unter den Gästen. Sie hätten Großartiges für die Stadt geleistet. Wemhöner rief sie dazu auf, weiter zu machen. Sie alle stünden für Vielfalt und machten einfach, weil sie der Gesellschaft etwas zurückgeben wollten von dem, was sie ihnen biete. Das Marta sei Ausdruck dessen. "Es gibt viele Gründe, die Herausforderungen, die die Zeit für uns bereit hält, anzunehmen. Lassen Sie uns das gemeinsam tun." Herford sei nicht groß, aber eine Stadt mit 1.200-jähriger reicher Geschichte. Alle sollten dazu beitragen, der Stadt Bestes zu suchen, sagte er. Und alle, die das täten, "die Alten, die Jungen, die Alteingesessenen, die Zugewanderten, die zu uns Geflüchteten und die Zurückgekehrten verdienen unseren Respekt". Heiner Wemhöner machte das Unternehmen zum Weltmarktführer Wemhöner stieg nach dem Studium der Wirtschaftswissenschaften in das Familienunternehmen ein und machte es zum Weltmarktführer im Bereich der Kurztaktpressen. Der erfolgreiche Reitsportler baute das Asiengeschäft auf und errichte zwei Werke in China. Er ist Ehrenbürger der Provinz Jiangsu mit rund 80 Millionen Einwohnern. Der Jahresumsatz der Wemhöner Surface Techologies GmbH & Co. KG liegt jenseits der 100-Millionen-Marke. Das Unternehmen sei in der Region verwurzelt und geerdet, sagte Kähler, mit klarem Blick auf die Bedürfnisse der weltweiten Kundschaft und unabhängig. Es komme aus dem Handwerk und verknüpfe dessen Stärken mit industrieller Exzellenz. Es sei sozial und engagiert, gesegnet mit den Tugenden hohe Ausbildungsquote, hohe Mitarbeiterbindung, hochwertiges Zulieferer-Netzwerk und stark in der eigenen Entwicklung.

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