Autotuning-Szene Autotuner- und Posingszene: Hat es einen elektrischen Carfreitag gegeben?

Kreis Minden-Lübbecke/Kreis Herford. Der sogenannte Carfreitag (am Karfreitag) ist inzwischen bekannt als der Tag, an dem sich die lokale Autotuner und -poserszene an typischen Treffpunkten versammelt. In diesem Jahr machte eine kleine Randnotiz der Polizei Minden-Lübbecke neugierig. In der Pressemitteilung zum Carfreitag hieß es: Eine Besonderheit stellte in Bad Oeynhausen eine Ansammlung von acht Tesla dar. Sie standen allerdings an den Ladesäulen des Werre-Parks. Die Fahrer aus Norwegen, Dänemark und den Niederlande waren auf dem Weg zu einem Treffen von E-Fahrzeugen und mussten ihre Autos nachladen. Auf Nachfrage teilt Thomas Bensch von der Polizei Minden-Lübbecke mit: "Das fiel uns auf, da sich früher auf dem Parkplatz die Tuningszene getroffen hat. Jetzt standen da E-Autos rum", so Bensch. Die gehörten allerdings nicht der Tuningszene an. Ob es denn generell E-Autos in der Tuningszene oder ob es eine eigene E-Tuningszene gebe, konnte Bensch nicht sagen. "Das ist mir nicht bekannt." Keine E-Tuningszene in der Region bekannt "Gar nicht", sagt die Pressesprecherin der Polizei Herford. "Uns ist gar keine eigenständige E-Auto-Tuningszene bekannt. Wir waren Carfreitag wieder an der Roentgenstraße im Einsatz. Dort trafen sich die üblichen Teilnehmer. Das war aber insgesamt recht unauffällig", sagt Simone Lah-Schnier und denkt laut weiter. "Aber wie sollte das auch gehen, also ein E-Auto tunen? Ganz ausschließen möchte ich das ja nicht. Technisch ist das sicherlich machbar. Aber welchen Sinn macht das? Am Motor kann man kaum was machen, Auspuff fällt aus - vielleicht andere Räder montieren? Besitzer von E-Autos ist doch zudem ein ganz anderes Klientel, als die klassischen Tuner." Ralf Collatz vom ADAC sagt ein bisschen verschmitzt: "Sagen wir mal so: Es scheint nicht so ganz abwegig zu sein, auch ein E-Auto zu tunen." Allerdings sei so ein Vorgang doch einigermaßen zweischneidig "Mit der direkten Kraftübertragung ist ein E-Auto für Beschleunigungsrennen ja fast optimal. Auf der anderen Seite kaufen sich die Leute ja so ein Auto, um eigentlich die Umwelt zu schonen. Das würde sich schon einigermaßen widersprechen." Tuning an Elektroautos möglich So ganz falsch liegen Collatz und Lah-Schnier allerdings nicht. Ein Blick in dieses Internet zeigt, dass es inzwischen sehr wohl eine Tuningszene für E-Autos gibt. Allerdings mit anderen Schwerpunkten. In den Blogs geht es eben genau darum, dass alle Elektroautos tunbar sind. Allerdings seien "emotionalen Impulse" wie Auspuff oder V8-Sound nicht im Spiel. Und die Frage kommt auf, ob ein E-Auto wegen der Batterie überhaupt tiefer gelegt werden kann.Mit speziellen Fahrwerkskomponenten soll es tatsächlich möglich sein, die Autos tiefer zu legen. Auch darüber hinaus geht es eher um visuelle Reize. So lässt sich die Aerodynamik verbessern, um zum Beispiel gleichzeitig die Reichweite zu erhöhen. Natürlich spielen auch Räder - also Felgen - und Sturz eine Rolle. Ein trendiges Thema ist das Chip-Tuning. Womit sich die bereits üppige Beschleunigung noch weiter steigern lassen kann. Allerdings weisen die Tuner darauf hin, dass die Software der Hersteller die externen Tuningversuche überschreiben und damit wirkungslos machen. Die Ziele des Chiptunings sollen sein, neben mehr Power auch mehr Reichweite zu erzielen.

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