Straßenverkehrsamt verbietet Kriegssymbol "Z" und bekommt harsche Kritik

Kreis Herford. Überregionale Medien thematisieren die Geschehnisse im Kreis Herford eher selten. Nachdem die NW exklusiv berichtete, dass das Straßenverkehrsamt das russische Kriegssymbol "Z" auf Kennzeichen (HF-Z) verbietet, ist das nun anders. Auch RTL und WDR 2 informierten neben anderen Medien wie die Welt über dieses Verbot. In den Sozialen Medien bekommt der Kreis harsche Kritik. Sie reicht fast zum "Shitstorm". Ironisch und sarkastisch ist vor allem auf Twitter der Ton. Mehrere User kommentieren, dass der Kreis Herford mit dem Verbot den Krieg in der Ukraine beendet habe und sprechen von einem verspäteten Aprilscherz. Von Symbolpolitik und Aktionismus ist darüber hinaus die Rede. "Putin wird an Herford scheitern", meint Florian Flade, Reporter für die Süddeutsche Zeitung und den WDR. Stefan Niehoff fragt sich, was die Stadt Zwickau nun unternehmen müsse. Ihr Ortskennzeichen? Das Z. Nur wenige Twitternutzer können den Schritt des Kreises verstehen und verweisen auf die prorussischen Demos in Berlin, wo die Teilnehmer das Symbol "Z" verwendeten. Ben Krischke, Redakteur beim Magazin für politische Kultur Cicero, meint, dass der schmale Grat zwischen Moral und Wahnsinn ein sehr deutsches Phänomen sei. Der ehemalige Chefredakteur der Bild-Zeitung, Julian Reichelt, twittert außerdem: Die Zulassungsstelle sollte sich dementsprechend in Ulassungsstelle umbenennen. https://t.co/yUfCpXEpG1 Julian Reichelt (@jreichelt) April 9, 2022 Auch auf den Facebook-Seiten der NW kommentieren User mehr als 100 Mal die Nachricht. Nastassja Juel Stork findet es "unglaublich" und schreibt: "Vorgestern noch mein Nummernschild mit Z dran gehabt am alten Wagen, gestern einen neuen nach 24 Jahren bekommen und ich durfte mein Kennzeichen nicht übernehmen und musste mir auf die Schnelle ein neues aussuchen." Auch für die AfD in Sachsen ein Thema Ein User namens Ro Bu fordert, dass auch die Kombination IS verboten werden sollte: "Als dieser Islamistische Terror losbrach und Menschen durch eine "religiöse" Idiotie wahllos, sinnlos ermordet wurden, hat sich keiner darum bemüht. Also, greift mal richtig durch." Emanuel von Kienlin verweist darauf, dass "durch diese Aktion alle Herforder, die ein einsames "Z" im Kennzeichen haben, jetzt automatisch dem Verdacht der Putin-Befürwortung ausgesetzt werden. Selbst, wenn sie das unschuldige Z schon vor Jahren aus anderen Gründen bestellt oder einfach zufällig zugelost bekommen haben." Auch Jörg Dornau (AfD), Landtagsabgeordneter in Sachsen, griff das Thema auf Facebook auf. Er war Mitglied der rechtsextremen Gruppierung "Der Flügel" rund um Björn Höcke und gab einen Beitrag zum Kreis Heford ab. Nur am Rande wird thematisiert, dass der Kreis "HF-Z" nur für Neuzulassungen und Umkennzeichnungen verboten hat. Wer ein solches Kennzeichen bereits besitzt, muss es nicht ummelden. Der Kreis begründete den Schritt damit, dass es eine auffällige Anfrage nach dem Z von einem Autohändler gegeben habe. Andere Kreise wie der in Minden-Lübbecke haben, wie der WDR berichtet, nicht nachgezogen. Dort ist die Kombination noch erlaubt. Das "Z" ist ein Symbol der Angreifer im Ukraine-Krieg: Der mit weißer Farbe aufgemalte Buchstabe ist auf den russischen Panzern, anderen Militärfahrzeugen und den Uniformen der Streitkräfte zu sehen. Update: Mit seiner Entscheidung steht der Kreis nicht mehr alleine da und gilt für andere als Vorreiter. Auch die Stadt Düsseldorf hat entschieden, das Z-Kennzeichen nicht mehr zu vergeben. Ähnlich wie im Kreis Herford gab es dort eine Anfrage zu dieser Kombination. Die Landeshauptstadt möchte mit der Sperrung eine mögliche symbolische Unterstützung der Ukraine-Invasion über das amtliche Kennzeichen im Straßenbild verbinden, sagte der zuständige Beigeordnete zu den Gründen.

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