Aloha Beachclub in Herford: Steigende Preise beeinflussen Speisekarte

Herford. Frank Berghaus freut sich, dass die Neue Westfälische schon jetzt über den Aufbau seines Aloha Beachclubs in den Werregärten berichtet. "Wenn die Sonne scheint, fragen die ersten Gäste, wann wir endlich aufmachen", sagt der Bünder Schausteller. So verrät er gern: "Wir starten am Mittwoch, 11. Mai um 11 Uhr." Die Gäste müssen sich also noch knapp sechs Wochen gedulden, bis eines der beliebtesten Herforder Ausflugsziele eröffnet. Warum dann jetzt die Eile? "Ich brauche mindestens 20 Leute""Ich habe nur einen Mann, der mir beim Aufbau hilft. Ich hoffe, in der nächsten Woche kommt noch einer dazu", sagt Berghaus. Personalprobleme haben die Schaustellerbranche ebenso wie die Gastronomie getroffen. Denn in den Lockdowns der Corona-Pandemie gab es für viele keine Arbeit und mancher hat sich anders orientiert. "Es ist eine Tragödie", sagt Berghaus. Er befürchtet, dass sich das auch bemerkbar macht, wenn er demnächst Personal für die 35 Meter lange Theke sucht: "Ich brauche mindestens 20 Leute." Immerhin können Ramona und Frank Berghaus noch auf die Unterstützung ihrer Töchter Anna und Lilly bauen. Beide studieren International Management, Anna will nach dem Bachelor jetzt den Master-Abschluss machen. Ob sie den elterlichen Betrieb einmal übernehmen werden, steht dahin. "Ich unterstütze sie auch, wenn sie etwas anderes machen wollen", sagt der stolze Vater. Neue Hochstühle mit eingebautem Bierhalter Im Großen und Ganzen wird der Beachclub aufgebaut wie immer. Hatte Familie Berghaus die Zahl der Loungen in den vergangenen Jahren immer mal wieder erhöht, ist in dieser Hinsicht auf der 2500 Quadratmeter großen Sandfläche Ende der Fahnenstange. Berghaus ist aber gespannt, wie die neuen, selbst gebauten 32 Hochstühle mit Arm- und Rückenlehne ankommen werden. Die Gäste werden so hoch sitzen wie auf einem Barhocker und eine eingebaute Halterung für Getränke nutzen können. Auch die Dekoration der Anlage im Stil der Südsee wird noch einmal aufgepeppt. Die 600 Tonnen Sand werden geharkt. Auch die Strompreise sind in die Höhe geschossen Kopfschmerzen bereitet Berghaus die Speisekarte. "Wir überlegen gerade, ob wir Pommes deutlich teurer anbieten oder auf Sandwiches wie bei Subway umsteigen." Das Problem: "Das Frittierfett ist als Folge des Ukraine-Krieges teurer geworden." Fett, das vorher knapp 20 Euro pro 10 Liter kostete, schlägt nun mit gut 30 Euro zu Buche. Die Ukraine ist ein Hauptlieferant für Öle und seine pflanzlichen Rohstoffe wie Sonnenblumenkerne. Auch in den Supermärkten sind die Regale leergekauft. Berghaus betreibt in seiner Gastronomie vier Fritteusen mit jeweils 10 Liter Inhalt, der alle drei Tage erneuert werden muss. Hat die Portion Pommes-Majo im vergangenen Jahr noch 3 Euro gekostet, müsste Berghaus jetzt eigentlich vier Euro verlangen. Denn auch die Strompreise sind bekanntlich in die Höhe geschossen. "Die Fritteusen mit drei bis vier Kilowatt Verbrauch pro Stunde laufen bei uns den ganzen Tag." Frittiert werden nicht nur die Pommes sondern auch Hähnchenteile, Fleischspieße und Kartoffelecken.Die Sache mit dem Bierpreis Im Einkauf teurer geworden ist für Berghaus auch das Fassbier. Neben Herforder Pils wird auch König-Ludwig-Weizenbier mit und ohne Alkohol im Beachclub frisch gezapft. Flaschenbier wäre für Berghaus deutlich günstiger, doch er weiß, dass seine Gäste das Gezapfte lieber mögen. Die Preiserhöhung will er beim Bier nicht weitergeben. Mit ihrem Stand "Bierfactory" sind Anna und Lilly Berghaus auch auf der Osterkirmes vertreten. Das "Volksfest auf der Freiheit" beginnt Ostersamstag. Frank Berghaus hofft auch für seine gebeutelten Schausteller-Kollegen, dass es ein so gelungenes Volksfest wird wie die City-Kirmes im Herbst. Mit Sorge sieht er, dass in Stadthagen der Frühjahrs-Krammarkt wegen Corona abgesagt wurde und das Frühlingsfest in München wegen des Krieges auf der Kippe steht. "Wir Schausteller existieren doch davon", sagt Berghaus. Der 12. Beachclub wird täglich von 11 bis 22 Uhr, Freitag und Samstag bis 23 Uhr geöffnet sein. Derzeit sieht es so aus, dass es im Mai für die Außengastronomie keine Corona-Auflagen mehr gibt, doch bis dahin fließt noch viel Wasser die Werre hinunter. Schluss ist am 4. September, selbst wenn das Wetter warm bleibt. Denn dann muss sich Familie Berghaus auf das Weihnachtslicht vorbereiten. Der vergangene Weihnachtsmarkt mit seinen Corona-Einschränkungen ist für sie nicht so katastrophal verlaufen, wie befürchtet. "Wir hatten knapp 30 Prozent weniger Umsatz, aber mit 50 Prozent Minus gerechnet", ist Frank Beghaus angesichts der Umstände zufrieden. Auch der neue Standplatz seines Glühwein-Geschäfts "unterm Glockenspiel" mit Rücken zum Glashaus auf dem Alten Markt hat ihm gut gefallen.

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