Sturm deckt Blechdach einer Wittekindshofer Wohneinrichtung ab

Herford. Orkantief "Ylenia" hat in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag ein Drittel des Trapezblechdachs der Wittekindshofer Wohneinrichtung für Menschen mit Behinderung an der Salzufler Straße 3 abgedeckt. Verletzt wurde niemand. So löste der Sturm offenbar eine geschätzt 10 mal 14 Meter große Blechbahn vom Dach des vorderen Gebäudeteils. Die blieb an einer Kante hängen, muss kurz senkrecht gestanden haben und fiel dann kopfüber auf einen anderen Teil des Gebäudes. Sie legte sich dabei auch über einen sonst offenen Innenhof. Eine weitere ebenso lange Bahn machte sich ganz selbstständig, wehte auf ein Nachbargrundstück und blieb dort auf dem Dach eines Nebengebäudes liegen.Die Leute der Hauptamtlichen Feuerwehr hatte angesichts der Größe der Blechbahnen und anhaltender Sturmböen Mühe, die Sicherheit wieder herzustellen, ohne sich selbst zu gefährden. Einsatzleiter war Feuerwehrchef Karsten Buschmann. Sturmschaden blieb zunächst unbemerkt Der Sturmschaden muss gegen 3 Uhr am Donnerstagmorgen entstanden sein. Um diese Zeit hat man im Haus etwas gehört, ohne es dem eigenen Gebäude zuordnen zu können. Die eigentliche Dachkonstruktion unter dem Blech blieb weitgehend unbeschadet, so dass das Dach nicht offen war und die Räume nicht Sturm und Wetter ausgesetzt waren. Erst später erkannte ein Mitarbeiter des Nachtdienstes den Schaden. Umgehend seien der Hausmeister, die Wittekindshofer Dachdeckerei sowie die Bau- und Immobilienabteilung und das Team Sicherheit und Brandschutz der Diakonischen Stiftung Wittekindshof eingeschaltet worden, berichtet der Wittekindshof auf Anfrage.Wohnheim für Menschen mit körperlichen und geistigen Einschränkungen Die Diakonische Stiftung Wittekindshof hat seine seinerzeit neu gebaute Außenstelle vor 13 Jahren an der Salzufler Straße eröffnet. Es ist ein Wohnheim für 24 Menschen, die rund um die Uhr betreut werden.Die Feuerwehr wurde gegen 10 Uhr alarmiert, als dass die Wittekindshofer Handwerker das ganze Ausmaß des Schadens erkannten und klar wurde, dass sie allein die Gefahr nicht beseitigen konnten.Die Feuerwehrleute kletterten mit Hilfe von Leitern auf das Dach. Man entschied sich, das Blech leicht zu verschieben und mit Hilfe einer akkubetrieben "Tigersäge" zu durchtrennen, damit der Teil, der den Innenhof abdeckte, nach unten fallen konnte. Das ist auch gegen 11.45 Uhr gelungen. Ein Baum bremste den Fall. Der Mann an der Säge war mit einem Seil gesichert. "Wir halten im Haus die Stimmung hoch" Ein externes Unternehmen wurde mit der ersten Absicherung und mit der Instandsetzung beauftragt wurde. Alle Räume bleiben nutzbar. Der finanzielle Schaden wird beträchtlich sein.Im Wittekindshofer Wohnhaus hat der Sturmschaden zwar für etwas Aufregung gesorgt, den Alltag jedoch nicht weiter eingeschränkt, heißt es aus der Pressestelle. &bdquo;Alle Frauen und Männer, die arbeiten gehen, sind auch heute wie gewohnt arbeiten gegangen. Rentnerinnen und Rentner haben unsere Tagesstrukturierenden Angebote besucht. Die Kolleginnen und Kollegen haben für viel Programm und Abwechslung gesorgt und beruhigende Worte gefunden“, lobt der stellvertretende Einrichtungsleiter Detlef Sieker. &bdquo;Wir halten hier die Stimmung hoch, auch wenn das eine Situation ist, die man nicht alle Tage erlebt."Herford ist ansonsten in der Sturmnacht von Mittwoch auf Donnerstag im Vergleich zu anderen Kommunen im Kreis mit einem blauen Auge davongekommen. "Es war ein ordentlicher Sturm aber kein Kyrill", sagt Feuerwehrchef Karsten Buschmann. Dennoch war die Herforder Feuerwehr von Mitternacht zunächst bis gegen 10 Uhr im wiederholten Einsatz wegen umgestürzter Bäume.Um Mitternacht ging es los für die Feuerwehr Die Feuerwehr ist immer dann gefragt, wenn Gefahr im Verzuge ist, etwa wenn Bäume in bedrohliche Schieflage geraten oder schon auf eine Straße gefallen sind. "Um 0.02 Uhr ging es los bei uns", sagt der Leiter der Hauptamtlichen Wache, Lutz Kölling. 21 Einsätze hat er bis gegen 9.30 Uhr registriert, die von Leuten der Hauptamtlichen Wache und des Löschzuges Mitte abgearbeitet wurden. Im Laufe des Morgens kam auch der Löschzug Schwarzenmoor zum Einsatz, als sich ein Baum auf die Einmündung Senderstraße / Alter Postweg gelegt hatte. "Es ist nichts besonderes gewesen", berichtet er aus der Nacht, auf die man mit großer Sorge geschaut hatte. Polizei: "Herford ist ganz gut davongekommen" Zwei Einsatzschwerpunkte in der Nacht waren die Senderstraße und die Salzufler Straße. Hier hat man sogar in Absprache mit den Salzufler Kameraden kurz die lippische Grenze überquert, um einen Baum zu entfernen. Gegen 4.30 Uhr musste an der Uhlandsstraße ein Baum zersägt werden, den der Sturm quer über die Fahrbahn gelegt hatte. Menschen oder Autos kamen nicht zu Schaden, doch mancher Anwohner wird vom Lärm der Sägen geweckt worden sein, so er nicht schon vorher den Aufprall der Baumes gehört hatte. Auch auf der B 239 in Höhe der Krankenhausbetten-Fabrik Stiegelmeyer musste ein Baum entfernt werden. Auf der Elverdisser Straße in Höhe Haus Nummer 64 soll Land unter gewesen sein, weil ein Gulli verstopft war.Die Einsätze im gesamten Kreis seien so verteilt gewesen, dass die Leitstelle keinen Ausnahmezustand ausrufen musste, sagte Kölling. Für die nächste erwartete Sturmnacht von Freitag auf Samstag müssen in Herford keine besonderen Vorbereitungen getroffen werden. "Wir stehen immer mit geschärften Sägeketten standby", sagt Kölling. Karsten Buschmann mahnt aber schon jetzt, weiter vorsichtig zu sein, weil Bäume und Bauten nun vorgeschädigt sein können. Berufsverkehr war ganz entspannt "Herford ist ganz gut davongekommen", sagt Polizeisprecher Uwe Maser. "Der Verkehr war am Morgen auch ganz entspannt, weil die Schulen ja geschlossen haben." Für die Herforder SWK gab es keine größeren Einsätze. Drei Bäume habe man von Straßen entfernt, sagt Geschäftsführer Daniel Kümper. Es gab Astbrüche und Bäume, die in Schieflage geraten sind, auf Friedhöfen. Am Morgen mussten die Wehre an Werre und Aa daraufhin kontrolliert werden, ob sich sich Treibgut angestaut hat. Nächtlichen Alarm gab es nicht, doch die Wasserstände sind nach heftigen Regenfällen erheblich. Auch die Müllabfuhr konnte trotz vereinzelt umgewehter Mülltonnen und verwehter Gelber Säcke weitgehend problemlos durchgeführt werden.

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