Raserei auf der Salzufler Straße führt zu ersten Konsequenzen

Herford. Regelrecht verzweifelt berichtete jetzt ein Anwohner der Salzufler Straße von Autofahrern, die an den Wochenenden und in den Abendstunden über die Straße rasen, sich Wettrennen liefern und dabei Herforder Radfahrer und Fußgänger gefährden. Insgesamt 77 Unterschriften hat Patrick Hitz gesammelt, um die Verwaltung und die Politiker aufzurütteln. Und just an einem dieser Sammelabende, passierte es. Direkt vor seiner Haustür stoppten fünf oder sechs Streifenwagen einen 21-Jährigen, der die Straße hinunter gejagt war. Ein einziges Blaulichtmeer umgab den Fahrer. Aber der Gefasste sei nicht der einzige. "Muss erst etwas passieren? Muss erst jemand sterben?", fragte Hitz. "Die fahren jenseits der 100, und die fahren im Kreis." Die Verkehrspolitiker müssten jetzt endlich ein Zeichen setzen. Zuvor hatten die Grünen schon nach dem Unfallgeschehen auf der Straße gefragt. Das ist eher unauffällig, wie Petra Stender, die Leiterin der Ordnungsabteilung, sagte. Nach Angaben der Kreispolizeibehörde habe es zwischen dem 24. April, als die Straße freigegeben wurde, und dem 3. November elf Verkehrsunfälle gegeben. Einmal sei der Grund nicht angepasste Geschwindigkeit gewesen. An der Straße ist es schwer, einen Standort für das Blitzerfahrzeug zu finden Ein schwerwiegender Unfall sei passiert, als ein Linksabbieger nicht auf den entgegenkommenden Verkehr geachtet hatte. Ansonsten habe es sich um kleinere Auffahrunfälle, Zusammenstöße bei einem Spurwechsel oder ähnliches gehandelt. Die Lage sei angesichts des hohen Verkehrsaufkommens unauffällig. Die Handlungsmöglichkeiten der Stadt: Die dreimonatige Mietzeit für den mobile Blitzer Danijel ist inzwischen abgelaufen. Mobile Blitzer würden sie einsetzen, wenn entsprechende Daten zeigten, dass dies notwendig sei, also dann, wenn eine Verkehrszählung vorab ergeben habe, dass viele Autofahrer zu schnell fahren. An der Salzufler Straße sei es aber schwierig, das Blitzerfahrzeug zu platzieren, erklärte sie: Es können weder auf dem Fahrradstreifen noch auf dem Gehweg stehen, brauchten also eine Parklücke. An der Salzufler Straße sei der Parkdruck aber hoch. Stender hält eine Verkehrszählung zu Anfang für den richtigen Weg. Das könnten mobile Displays leisten. Dafür gebe es allerdings eine lange Warteliste durch Anfragen von Anwohnern anderer Straßen.Zunächst soll ermittelt werden, wie viele Fahrer zu schnell unterwegs sind Es könne kein Grund sein, nicht zu blitzen, weil die Platzverhältnisse an der Salzufler Straße schwierig sind, betonte Hans-Henning Warnecke (CDU). "Wir haben mehrere neuralgische Punkte in der Stadt, an denen Fahrer nicht aus Versehen zu schnell fahren, sondern die ohne Rücksicht auf die Bürger wie die Bescheuerten durch die Stadt heizen und Rennen fahren." Gegen sie müsse die Stadt gezielt und konzentriert vorgehen. Leider gebe es immer Poser, die sich in den späten Abendstunden Rennen lieferten, sagte Manfred Mohning (SPD). Traute Lakemeier (Grüne) hatte das vor allem im Übergang vom zweispurigen Bergertor zur einspurigen Salzufler Straße festgestellt. Dort versuchten viele noch schnell vor anderen Pkw auf die einspurige Landesstraße zu gelangen. Lakemeier erinnerte sich auch noch gut an eine "umgemähte Bushaltestelle" vor rund einem Monat: "Man stelle sich vor, dort hätte jemand gestanden." Die Verwaltung nahm die Anregungen von Politikern und Anliegern auf. Sie will nun zunächst stichprobenartig kontrollieren und eine Verkehrszählung veranlassen.

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