Größter Weihnachtsbaum-Anbieter im Kreis macht sich bereit für den Verkauf

Herford. Auf dem Hof und den Plantagen der Familie Moerkerk herrscht in diesen Tagen Hochbetrieb. &bdquo;Weihnachtsbäume haben eine sehr kurze Saison“, sagt Till Moerkerk. Das seien – zusammengenommen mit dem Grünschnitt, den die Menschen zur Abdeckung von Gartenbeeten oder Grabstellen brauchen – vielleicht sechs Wochen. &bdquo;Da haben Spargel- oder Erdbeerbauern noch einen längeren Zeitraum zur Verfügung.“ Ähnlich wie bei diesen sind auch bei Moerkers jetzt Saisonarbeiter im Einsatz – aus Polen und Rumänien. &bdquo;Einige von ihnen kommen schon seit 35 Jahren zu uns und gehören sozusagen zur Familie.“ Ob auf dem Hof an der Löhner Straße in diesem Jahr die beliebte weihnachtlich geschmückte Deele geöffnet werden darf, damit die Menschen hier beim Kauf des Baumes einen Glühwein genießen können, ist nach Meinung von Till Moerkerk eher unwahrscheinlich. &bdquo;Wir haben zwar schon alles vorbereitet, aber in Anbetracht der immer weiter steigenden Infektionszahlen glaube ich eher nicht, dass das klappt.“ Ob die gemütliche Deele geöffnet werden kann, steht noch in den Sternen Wie im vergangenen Jahr. Auch da musste die Deele pandemiebedingt geschlossen bleiben. Auf das Geschäft habe sich das aber nicht negativ ausgewirkt, sagt Moerkerk – eher im Gegenteil. &bdquo;Wir haben einige Bäume mehr verkauft als in 2019.“ Vielleicht hätten sich einige junge Familien, die sonst zu Großeltern gefahren wären und aufgrund der Kontaktbeschränkungen verzichtet hätten, deshalb für einen eigenen Baum entschieden. Auf ihren Glühwein müssen Weihnachtsbaum-Käufer übrigens auch in diesem Jahr nicht verzichten. &bdquo;Wir werden eine Hütte anschaffen, so dass man seinen Punsch draußen mit dem nötigen Abstand trinken kann.“ Und es gibt auch etwas Neues zu sehen auf dem Hof Moerkerk: Seit dem Sommer gibt es fünf Shropshire-Schafe, die derzeit neben dem Verkaufsplatz auf einer Koppel grasen. &bdquo;Wir haben das mit den Schafen einmal ausprobiert“, erklärt Till Moerkerk. Die alte Hausrasse, die aus dem Gebiet Shropshire in England stammt, ist dafür bekannt, dass sie keine jungen Triebe von Tannen frisst. &bdquo;Das hat den Vorteil, dass die Tiere, wenn sie zwischen den Baumreihen herumlaufen, nur das Unkraut wegfressen und die Bäumchen in Ruhe lassen“, so Moerkerk. So kann auf chemische Mittel verzichtet werden. Es gibt umweltverträgliche Alternativen zu Plastiknetzen für Weihnachtsbäume - die sind allerdings überteuert Allerdings brauche man ungefähr sieben Schafe für einen Hektar Tannenbäume. &bdquo;Da müsste über kurz oder lang für unsere 30 bis 35 Hektar schon eine ganze Herde her“, so Moerkerk, der allerdings bereits plant, dass die Tiere im Frühjahr auch lammen sollen und sich die kleine Herde so langsam vergrößert. Wichtig sei hier, dass die Schafe reinrassig blieben. Ansonsten sei es vorbei mit der Abneigung gegen die jungen Tannen-Triebe. &bdquo;Wir müssen alle irgendwas für die Natur machen“, meint Moerkerk. Allerdings sei das manchmal nicht so einfach: Er habe sich zum Beispiel informiert über Alternativen zu den Plastik-Netzen, in die die Weihnachtsbäume zum Transport eingewickelt werden. &bdquo;Da gibt es Alternativen wie zum Beispiel ein kompostierbares Netz – allerdings kostet das drei bis vier Mal so viel wie das herkömmliche. Das ist wirtschaftlich leider nicht darstellbar.“ Kunden müssen sich auf eine leichte Preiserhöhung einstellen In dieser Woche geht es bei Moerkerks los mit der Auslieferung der großen Bäume bis zehn Meter. In Kirchen oder Firmengebäuden werden die Weihnachtsbäume aufgestellt. Oftmals wird der Baum gleich mit Baumschmuck gebucht. &bdquo;Das ist mit der anstrengendste Teil der Saison“, sagt Till Moerkerk. Die großen Bäume, die jetzt ausgeliefert werden, sind um das Jahr 2000 gepflanzt worden. &bdquo;Wenn eine Tanne heute acht Meter hoch ist, stammt sie ungefähr aus dem Jahr 2001 – da sieht man mal, wie viel Arbeit da so drin steckt.“ Beobachtet hat er, dass die Menschen ihren Baum von Jahr zu Jahr früher haben wollen. &bdquo;Das geht jetzt immer schon weit vorm ersten Advent los.“ Deshalb ist auch ab dieser Woche immer schon jemand vor Ort an der Löhner Straße 135. Offiziell geht es aber erst in der Woche vor dem ersten Advent los. Beim Kauf müssen sich die Kunden allerdings auf eine leichte Preiserhöhung einstellen. &bdquo;Ich habe schweren Herzens um einen Euro auf 20 Euro pro Meter erhöht“, so Moerkerk. Die Kosten – vor allem für Personal – seien ihm einfach davongelaufen. &bdquo;Wir sind auch bei den Saisonarbeitern darauf angewiesen, dass es sich für sie lohnt, herzukommen. Und im kommenden Jahr wird dann auch noch der Mindestlohn auf 12 Euro angehoben.“

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