SPD-Stadtverband hat neuen Vorsitzenden

Herford. Thomas Bischoff ist der neue Vorsitzende des SPD-Stadtverbands. Er löst Thomas Besler ab, der zwischenzeitlich Fraktionsvorsitzender der SPD im Stadtrat wurde. Besler hatte immer gesagt, dass für ihn beide Ämter nicht miteinander vereinbar seien und er den Stadtverbandsvorsitz niederlegen werde. Bischoff ist Elektroinstallateur, zweifacher Vater, seit rund 25 Jahren Parteimitglied und wohne zur Miete, wie er betonte. Seine Stellvertreter im SPD-Stadtverband sind Sarah Heitkemper und Michael Meier. Zum Kassierer wählten die Delegierten Reinhard Kuntemeier, dessen Stellvertreter Ursel Rahn und Jens Wiebrock sind. Schriftführer ist Jörg Depenbrock, für den Frauke Grosser bei Bedarf als Stellvertreterin einspringt. "Wir sind diejenigen, die für die Bürgerinnen und Bürger durchs Feuer gehen" Mit einer kurzen, launigen Rede dankte Bischoff den Delegierten für seine Wahl, schlug aber auch ernste Töne an. Der neue Vorstand habe sich aus tiefer Verbundenheit zu sozialdemokratischem Denken und Handeln zur Kandidatur entschieden, sagte er. Sie hätten sich im Laufe der Jahre eine Vielzahl an Werkzeugen angeeignet und alle eine klar definierte Aufgabe. Den anstehenden Veränderungen wollten sie ihren sozialdemokratischen Stempel aufdrücken. Sie müssten Position beziehen und klare Kante zeigen. Dies sei zudem der Schlüssel zu den Unsicheren und Unentschlossenen, so Bischoffs Einschätzung. "Wir sind die SPD. Wir sind die Macht. Wir sind diejenigen, die für die Bürgerinnen und Bürger durchs Feuer gehen, die sich nicht zu schade sind, ein besseres Leben für alle zu ermöglichen." Bischoff räumte ein, dass nicht jeder gut könne mit seiner frotzeligen Art. Er sei sich jedoch sicher, dass er sich darin nicht ändern werde, ergänzte er und löste damit Lachen unter den Delegierten aus. Rummeckern an seiner Arbeit im Nachhinein werde nicht mit überschwänglicher Liebe goutiert, kündigte er an. Sein Dank ging an diejenigen, die sich aktiv engagieren - und auch an die "Torpedo-Schützen, die uns geholfen haben, ein wenig besser zu werden". Zwischenzeitlich war der gesamte Vorstand zurückgetreten Zuvor hatte Besler daran erinnert, dass die vergangenen Jahre besonders gewesen seien, nicht allein wegen Corona oder der Kommunalwahl. Schon seine Wahl 2016 sei für ihn überraschend gewesen. Besler erinnerte auch an den geschlossenen Rücktritt des Stadtverbandsvorstandes Mitte Oktober 2017. Er hatte damit ein Zeichen setzen wollen, nachdem das damalige Ratsmitglied Martin Wolf (SPD) den Bürgermeister, CDU-Wahlhelferinnen und Jusos verbal angegangen war. Im Januar 2018 war Besler erneut zum Vorsitzenden gewählt worden. Bei der Stadtverbandsversammlung wies Bundestagsabgeordneter Stefan Schwartze auf die "Riesenchance" hin, die ein Umbau des Gaskraftwerks in Kirchlengern biete, wenn dadurch regenerativ erzeugte Energie nutzbar werde. Die SPD gebe gerade eine sehr gute Antwort darauf, wie sie die Energiewende für ganz Ostwestfalen-Lippe gestalten könne, ergänzte Kähler. "Wir Sozialdemokraten können Daseinsvorsorge, und das stellen wir momentan eindeutig unter Beweis." Landtagsabgeordneter Christian Dahm kündigte an, dass sich Armin Laschet im Oktober werde erklären müssen: "Die Bundestagswahl wird Auswirkungen auf NRW haben." Denn ein Amt im Land sei mit einem Bundestagsmandat nicht vereinbar. Das könne den Sozialdemokraten aber egal sein. "Unsere Personalfragen sind geklärt." In allen Redebeiträgen schwang Optimismus hinsichtlich der Bundestagswahl am Sonntag mit - und Vertrauen in die Kompetenz der SPD-Akteure aus und in OWL.

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