Herford. Die Hansestadt Herford erklärt sich bereit, konkret zu helfen, indem sie aufgrund der akuten Bedrohungslage über den Königsteiner Schlüssel hinaus afghanische Ortskräfte und ihre Familie aufnimmt. Das hat Bürgermeister Tim Kähler jetzt der federführenden Landeshauptstadt Potsdam mitgeteilt. „Ich habe heute den Rat über meine Entscheidung informiert und werde im Falle der konkreten Anforderung um seine Zustimmung bitten."
Vor dem Hintergrund der aktuell dramatischen Entwicklungen in Afghanistan hat die Landeshauptstadt Potsdam als Bündnispartnerin der Sicheren Häfen gegenüber der Bundesregierung und dem Land Brandenburg bereits ihre Bereitschaft zur Aufnahme von Ortskräften angezeigt, die nach dem Abzug der Bundeswehr aus Afghanistan das Land verlassen müssen.
Kähler: "In Afghanistan haben wir kläglich versagt"
Zudem hat Potsdam eine Initiative gestartet, wonach die Bündnispartner – also auch die Hansestadt Herford – aufgerufen werden, gemeinsam gegenüber der Bundesregierung bzw. gegenüber ihrer jeweiligen Landesregierung die Bereitschaft der Kommunen, Landkreise und Gemeinden zur zusätzlichen Aufnahme von afghanischen Ortskräften zu signalisieren.
Herford gehört seit dem 8. Mai 2020 zum Bündnis „Städte Sicherer Häfen". Bereits im Vorfeld hat der Rat der Hansestadt Herford am 11. Oktober 2018 beschlossen, dem Appell „Seenotrettung im Mittelmeer" beizutreten.
„Es war und ist daher konsequent, die Intention des Ratsbeschlusses vom Oktober 2018 unter Berücksichtigung der aktuellen Entwicklung in der Form umzusetzen, dass neben reinen Solidaritätserklärungen auch konkrete Hilfsmaßnahmen für die bedrohten Menschen angeboten werden. Nachdem wir in Afghanistan kläglich versagt haben, ist dieser humanitäre Akt das Mindeste was wir für unsere dortigen Freunde machen müssen," so Tim Kähler.
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