Endlich wieder Fußball im Biergarten

Herford. Im Bootshaus an der Werre war die Stimmung beim 4:2-Sieg der Deutschen Fußball Nationalmannschaft gegen Portugal ganz hervorragend. Gut 50 Menschen saßen in der Sonne, gönnten sich kühle Getränke und sahen sich das Spiel an. Im Pfennigskrug an der Engerstraße war der Biergarten größer, das Publikum etwas übersichtlicher, aber auch hier wurde viel applaudiert. Die Herforder wagen sich wieder in die Biergärten und die Nationalmannschaft liefert bei der Europameisterschaft den ersten Sieg ab. Bei Mark Weiß am Bootshaus an der Werre ist alles vorbereitet. Auf der großen Leinwand soll das zweite Spiel der Deutschen Mannschaft bei der Fußball-Europameisterschaft gezeigt werden. Es ist aber viel zu hell, Weiß hat also auch einen großen Fernseher aufgebaut, unter einem Sonnenschirm. Rund 50 Menschen sind zu Gast, genießen das Spiel und frisch gezapftes Pils. Etwas abseits sitzen zwei Familien und picknicken, im Hintergrund sind noch Sportler vom Kanuklub und räumen in Ruhe ihre Boote weg. Immerhin zwei Fans sind im Trikot da, drei weitere Gäste haben schwarz-rot-gelbe-Ketten mitgebracht. Zwei Jungs haben sich schnell noch die deutschen Farben auf die Wangen gemalt. Schon um 17 Uhr, eine Stunde vor Spielbeginn, haben sich Andreas, Tanja, Ralf und Gabi an der Werre getroffen. "Es ist einfach schön hier, die Stimmung ist gut und gemeinsam Fußball gucken macht immer Spaß", sagt Andreas. Mit der Aufstellung ist er auch ganz zufrieden. Am anderen Tisch sitzt Christian mit einigen Kumpels und meckert: "Schade, dass wir ohne Goretzka spielen, den hätte ich gerne in der Startelf gesehen." Ein gutes Gefühl zur Halbzeit Schon in der 5. Minute wird gejubelt. Der Torschrei verstummt aber schnell wieder, als der Video-Schiedsrichter sich einmischt. Abseits! Die Entscheidung sorgt natürlich für Diskussionen, ein Grummeln ist deutlich vernehmbar. In der 15. Minute folgt der nächste Dämpfer, das Gegentor zum 0:1 sorgt für Enttäuschung. Eine Gruppe von Kindern zieht es vor, ein Bad in der Werre zu nehmen, statt Fußball zu gucken, sie kühlen sich vergnügt ab. Ronny, ein Fan, der im Deutschland-Trikot gekommen ist, gönnt sich noch ein Bier. "Dabei bin ich halber Holländer, aber vielleicht hilft mein Trikot ja doch." Der Treffer zum 1:1 wird bejubelt, die Abseitsrufe einen Einzelnen werden schnell überstimmt. Nur vier Minute später wird gleich wieder gejubelt, auch hier hat einer Abseits sehen wollen, doch der verstummt schnell. Ein Portugiese war am Bootshaus nicht erkennbar. Mit jeder guten Aktion der Deutschen Mannschaft wurde auch die Stimmung an der Werre besser. Das Tackling von Antonio Rüdiger in der 44. Minute wurde mit Applaus bedacht. "Jetzt hab ich ein gutes Gefühl, ich bin total optimistisch, dass wir das Spiel gewinnen", sagt Stefan in der Halbzeit. Die Atmosphäre ist entspannt Im Pfennigskrug an der Engerstraße ist der Biergarten etwa zu einem Drittel belegt. Zehn Tische sind besetzt, vier Fans haben ein Trikot an, viele andere sind mit Fahne oder Deutschland-Farben ausgestattet. Inhaber Henry Althoff hat einen großen Fernseher aufgebaut, diesen gegen das Sonnenlicht geschützt. Die Gäste genießn im Schatten ein kühles Pils. "Ich bin zufrieden, wenn meine Gäste zufrieden sind", meint Althoff. Die Atmosphäre ist entspannt. Und die Gäste sind zufrieden. "Hier zu schauen ist besser als zu Hause, im Schatten ist es angenehm und endlich kann man mit Freunden wieder ein frisch gezapftes Pils genießen", sagt Mark noch in der Halbzeitpause. "Ich hatte auf ein 2:1 getippt, das wird noch interessant und eine Herausforderung", meint er. In der 51. Minute jubeln alle über den Treffer zum 3:1. Beim 4:1 In der 60. Minute stimmen die Gäste lauthals ein: "Einer geht noch, einer geht noch rein...". Sie sollen Recht behalten, das Tor fällt allerdings für die Gegner aus Portugal und verursachte Stille im Biergarten. Doch schnell gibt es Erklärungen, wie das Tor hätte verteidigt werden müssen. Zwei Frauen schauen bei jedem Treffer auf ihr Smartphone. "Wir haben Freunde in Portugal, da ist der Kontakt heute sehr intensiv", erklären sie mit einem breiten Grinsen. Beim 4:2 bleibt es - dank des Sieges der deutschen Mannschaft sind die Herforder natürlich obenauf.

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