In der Elfer-Lotterie von Lotte eine Niete mit Folgen gezogen

Lotte/Rödinghausen. Was für ein Drama, was für ein Frust: der SV Rödinghausen hat das Halbfinale bei den Sportfreunden Lotte mit 4:6 nach Elfmeterschießen verloren und den Sprung ins Endspiel des Krombacher Westfalenpokals verpasst. Schlimmer noch: auch das Ticket für den DFB-Pokal ist futsch. Und das, obwohl der SC Preußen Münster im zweiten Halbfinale mit einem 3:0-Sieg beim SC Verl eine Steilvorlage lieferte. Wenn am 29. Mai in Verl das Finale im Westfalenpokal zwischen Lotte und Münster steigt, schaut der SV Rödinghausen in die Röhre. Wie schon im vergangenen Jahr, als der SVR gegen Meinerzhagen im Halbfinale und Wiedenbrück im Entscheidungsspiel zwei Chancen zur DFB-Pokal-Quali in den Sand setzte. Pechvogel Simakala: "Das tut weh" &bdquo;Das tut weh“, machte Ba-Muaka Simakala kurz nach dem Abpfiff und inmitten der feiernden Lotter keinen Hehl aus seiner Enttäuschung. Ausgerechnet der Rödinghauser Torjäger hatte das entscheidende Elfmeterschießen mit einem Fehlversuch eröffnet, als kurz darauf Kapitän Daniel Flottmann die Kugel über die Latte jagte und der Lotter Exauce Andzouana traf, war die Entscheidung gefallen – Rödinghausens Rückkehr auf die David-gegen-Goliath-Bühne ist vertagt. Dabei war der SV Rödinghausen am Mittwochabend im Stadion am Lotter Kreuz zweimal zurückgekommen. Die vom Ex-Rödinghauser Andy Steinmann stark eingestellten Gastgeber hatten zum 1:0 (56.) und 2:1 (73.) vorgelegt, die Gäste glichen durch den eingewechselten Yassin Ibrahim (65.) und Enzo Wirtz (76.) aus. Die anschließende Elfer-Lotterie in Lotte ging dann an die Gastgeber. Drube-Team kommt zweimal zurück &bdquo;Es war ein Pokal-Fight, den wir mit unseren Chancen vorher entscheiden müssen“, ärgerte sich SVR-Trainer Nils Drube. Gegenüber der enttäuschenden 1:2-Niederlage in Ahlen hatte er zwei Änderungen in der Startelf vorgenommen. Für den angeschlagenen Sebastian Haut rückte Jonathan Riemer in die Abwehrkette, im Mittelfeld durfte Seung-won Lee anstelle von Yassin Ibrahim von Beginn an ran. Nach vorsichtigem Beginn verzeichneten Drubes Mannen auch die erste Torchance: Simakalas Abschluss zwang Jhonny Peitzmeier im Tor der Lotter zu einer starken Parade (16.). Münster liefert die Steilvorlage Frohe Kunde gab es derweil aus Verl. Denn dort legte nicht der favorisierte Drittligist, sondern der SC Preußen Münster durch Alexander Langlitz (22.) und Gerrit Wegkamp (26.) per Handelfmeter zur 2:0-Führung vor. Für die Rödinghauser eine Steilvorlage, denn jetzt würde ein Sieg in Lotte den Finaleinzug und gleichzeitig das Ticket für den DFB-Pokal bedeuten. Letzteres galt aber auch für die Sportfreunde Lotte, und die wurden im Verlauf der ersten Halbzeit mutiger und gefährlicher. Erst verzog Bennet van den Berg knapp, dann versuchte es Leon Demaj mit einem Flugkopfball – zur Freude der etwa 15 blau-weißen Fans, die ihr Team von außerhalb des Stadions lautstark unterstützten. Die zündeten zu Beginn der zweiten Halbzeit vor dem Stadion ein kleines Feuerwerk – mit Wirkung. Denn in der 56. Minute ließen die Lotter einen fußballerischen &bdquo;Knaller“ folgen: Nach einer Ecke köpfte der aufgerückte Sertan Yegenoglou zum 1:0 ein. "Joker" Yassin Ibrahim sticht Nils Drube reagierte zügig. Yassin Ibrahim kam für Christian Derflinger in die Partie, kurz darauf brachte er Nico Buckmaier für Patrick Kurzen – und einer der &bdquo;Joker“ stach sofort. Yassin Ibrahim war direkt zur Stelle und verwertete die Vorarbeit von Lukas Kunze und Ba-Muaka Simakala zum wichtigen 1:1 (65.). Und doch ließen sich die Gäste ein weiteres Mal überrumpeln. Torhüter Alexander Sebald hatte einen Schuss von Dino Bajric gerade noch um den Pfosten gedreht, doch bei der anschließenden Ecke passte die Zuordnung erneut nicht und es schlug ein. Erneut durch Sertan Yegenoglou, erneut per Kopf, erneut nach einem Eckstoß – 2:1 (73.). Die Reaktion der Wiehenelf folgte prompt. Simakala bereitete auf der rechten Angriffsseite vor, seine Hereingabe spitzelte Enzo Wirtz über die Torlinie – das 2:2 (76.) und die Fortsetzung eines tollen Pokal-Krimis. Danach riskierten beide nicht mehr alles – so musste in Lotte die Elfer-Lotterie entscheiden. So lief das Elfmeterschießen Das Elfmeterschießen (Rödinghausen beginnt): Simakala – scheitert an Peitzmeier, Timo Brauer für Lotte – mit Glück zum 3:2, Mirko Schuster – 3:3, Dino Bajric – 4:3, Nico Buckmaier – 4:4, Filip Lisnic – 5:4, Daniel Flottmann – ausgerechnet der Kapitän zeigt Nerven und schießt drüber, Exauce Andzouana lässt sich diese Vorlage nicht nehmen – 6:4.

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