Kreis Herford

Ob und wie Blutspenden in Corona-Zeiten möglich ist

Blutkonserven sind gerade in Krisenzeiten wichtig. Doch der Blutspendedienst West des Roten Kreuzes nimmt keine Schnelltests vor. Dafür hat er einen guten Grund.

Mancherorts waren zwischenzeitlich die Blutkonserven kanpp. Der Blutspendedienst West des Roten Kreuzes hat mit veschiedenen anderen Blutspendeeinrichtungen die Versorgung der Kliniken garantieren können. | © HDZ

14.05.2021 | 14.05.2021, 14:00

Kreis Herford. Derzeit bekommt der Blutspendedienst West des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) viele Fragen von potenziellen und langjährigen Blutspendern. Die Unsicherheit ist offenbar groß. Hier einige der Fragen mit den Antworten des Roten Kreuzes.

Darf ich nach einer Corona-Schutzimpfung Blut spenden?

Sie dürfen. und zwar nach Impfungen mit jedem zugelassen Impfstoff, also nach Impfungen mit den mRNA-Impfstoffe Moderna und BioNTtech sowie mit den Vektorimpfstoffe AstraZeneca und Johnson & Johnson. Sofern keine Impfreaktionen wie Fieber oder eine lokale Schwellung auftreten, können Geimpfte sogar schon am Folgetag wieder Blut spenden, so der Sprecher des DRK-Blutspendedienstes, Stephan David Küpper.

Wird das Blut auf SARS-CoV-2 getestet?

Nein. Denn das Virus lässt sich nach aktuellem wissenschaftlichem Stand und den Erkenntnissen des Robert-Koch- und des Paul-Ehrlich-Instituts nicht durch eine Bluttransfusion übertragen. Für die Patienten und Transfusionsempfänger bestehe keine Gefahr.

Wird vor der Blutspende ein Antigenschnelltest vorgenommen?

Nein. Ein wichtiges Element der Risikovorsorge der Blutspendedienste war von Anfang an, dafür Sorge zu tragen, dass sich Spender, bei denen das Risiko einer aktuellen Infektion mit dem Coronaviurs besteht, sich gar nicht erst auf den Weg zur Blutspende machen. Antigentests dienen dem Nachweis einer akuten Infektion. Das Angebot von Schnelltests hätte das Risiko erhöht, dass Personen, die eine eigene Infektion für möglich halten, die Blutspende nur deshalb aufsuchen, um einen Antigentest durchführen zu lassen, so Küpper.

Gelten die derzeitigen Beschränkungen auch für die Blutspendetermine?

Nein. Alle Coronaschutzverordnungen nehmen Blutspendetermine von den aktuellen Beschränkungen ausdrücklich aus.

Sollte potenzielle Blutspender jetzt überhaupt zur Blutspende kommen?

Ja. In den vergangenen Monaten ist es mit Anstrengungen gelungen, die Versorgung schwerkranker Patienten mit Blutkonserven zu garantieren. Das Rote Kreuz dankt allen, die dazu beigetragen haben und appelliert, dies auch in den kommenden Wochen und Monaten im Lichte möglicher Lockerungen zu tun. „Das Gesundheitssystem kann nicht funktionieren, wenn keine Blutkonserven zur Verfügung stehen, deshalb ist es wichtig, dass weiterhin Blut gespendet wird. Dieser selbstlose Einsatz dient der ganzen Gesellschaft“, sagt Küpper.

Wie ist für die Sicherheit der Spender gesorgt?

Durch umfangreiche Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen gewährleistet das DRK einen größtmöglichen Schutz für alle Blutspender, für die ehrenamtlichen und die hauptamtlichen Mitarbeiter. Das Hygienekonzept ist auch online einsehbar: www.blutspendedienst-west.de/corona

Brauche ich einen Termin für die Blutspende?

Ja. Terminreservierungen sind Bestandteil des Corona-Schutzkonzeptes, denn sie verhindern lange Warteschlangen auf Blutspendeterminen. Spender müssen einen Termine buchen, das ist über die Internetseite www.blutspende.jetzt möglich.

Was passiert bei einer Blutspende?

Wer Blut spenden möchte, muss mindestens 18 Jahre alt sein und sich gesund fühlen. Zum Blutspendetermin ist der Personalausweis unbedingt mitzubringen. Vor der Blutspende überprüfen die DRK-Helfer Körpertemperatur, Puls, Blutdruck und der Blutfarbstoffwert. Im Labor des Blutspendedienstes wird das Blut nach der Spende auf Infektionskrankheiten untersucht. Die eigentliche Blutspende dauert etwa fünf bis zehn Minuten. Danach gibt es normalerweise einen Imbiss, wegen des Schutzkonzeptes kann das DRK zurzeit nur Lunchpakete ausgeben.