Vier Corona-Fälle bei Tests in Herforder Freikirche

Herford. Es gab ein vorschriftsmäßiges Corona-Hygienekonzept, das auch eingehalten wurde. Und auch eine förmliche Mitteilung an die Stadt Herford, dass in der Gemeinde am Ostersonntag ein Präsenzgottesdienst stattfindet. Damit schien die freikirchliche Gemeinde &bdquo;Lebendige Hoffnung" mit ihren rund 150 Mitgliedern alles richtig gemacht zu haben. Nun steht sie jedoch wegen mehrerer positiver Corona-Tests im Fokus. Ihr Fall: Offensichtlich ein Beispiel dafür, wie extrem schwer es ist, das Infektionsgeschehen stoppen zu wollen und gleichzeitig an Präsenzgottesdiensten festzuhalten. Ordnungsamt am Ostersonntag vor Ort &bdquo;Wir waren an dem Morgen des Gottesdienstes bei der Gemeinde vor Ort", erklärt Peter Maria Böhm, als Beigeordneter der Stadt unter anderem für den Bereich Sicherheit und Ordnung und damit für die Kontrolle der Corona-Auflagen zuständig. &bdquo;Die Hygieneauflagen sind von der Gemeinde eingehalten worden", stellt Böhm weiter fest. Kirchengemeinden benötigen für ihre Gottesdienste keine Genehmigungen, wohl aber ein Hygienekonzept und sie teilen lediglich der Stadt mit, dass ein Gottesdienst bei ihnen stattfindet. Infizierte Person im Gottesdienst Die Mitarbeiter des Ordnungsamtes seien dann aber nach dem Beginn des Gottesdienstes in Amtshilfe für das Gesundheitsamt des Kreises tätig geworden, so Böhm. Und zwar aufgrund der Information, dass sich eine mit dem Virus infizierte Person unter den Gottesdienstbesuchern befunden habe. Nach Angaben des Kreises Herford handelte es sich um eine Person, die mit der britischen Corona-Muntante SARS-CoV-2/Covid 19 infiziert war. Nach rund einer Dreiviertelstunde sei deshalb der Gottesdienst per Ordnungsverfügung behördlich beendet worden. &bdquo;Wir sind von den Mitarbeitern freundlich nach draußen gebeten worden", erklärt Peter Janzen, der Pastor der Gemeinde. Alles sei ganz ohne Probleme und reibungslos abgelaufen. Die Gottesdienstbesucher hätten überaus verständnisvoll reagiert, erklärt auch Peter Maria Böhm. Die Menschen mussten allerdings längere Zeit bei den tiefen Temperaturen vor dem Gebäude warten. Das Ergebnis der Tests Nach Angaben von Pastor Janzen, der offensichtlich nichts von der aktuellen Infektion eines Besuchers mit der britischen Corona-Variante wusste, sei in der Woche zuvor ein Mitglied der Gemeinde beim Gottesdienst dabei gewesen, das später positiv auf das Virus getestet worden sei. Zum Zeitpunkt des Gottesdienst-Besuchs habe die Person aber nichts davon gewusst. Derzeit befinde sie sich in Quarantäne. Das Gesundheitsamt testete aufgrund der Ordnungsverfügung am Ostersonntag die Gottesdienstbesucher und nahm ihre Personalien auf. Gleichzeitig wurden sie alle in Quarantäne geschickt. Die Ergebnisse der Corona-Tests liegen jetzt vor. Danach sind vier der rund 100 Besucher mit der britischen Mutante des Corona-Virus infiziert, so der Kreis Herford. Derzeit läuft auch die Kontaktverfolgung. &bdquo;Wir bedauern ausdrücklich die Unannehmlichkeiten, die durch die zwingende Umsetzung der Anordnung des Gesundheitsamtes entstanden sind", erklärt Petra Stender, die den Bereich Sicherheit und Ordnung bei der Stadt Herford leitet. &bdquo;Die Maßnahme diente dem Schutz der Gesundheit aller Anwesenden. Die Gemeinde hat sich sehr kooperativ gezeigt. Alle notwendigen Schritte wurden gemeinsam abgesprochen." Die meisten Gemeinden haben auf Präsenzgottesdienste verzichtet Die weitaus meisten Herforder Kirchengemeinden hatten über Ostern auf Alternativen zu den Präsenzgottesdiensten gesetzt und etwa Angebote über das Internet gemacht. Kurz nach dem Jahreswechsel war die &bdquo;Gemeinde Jesu Christi" auf dem Homberg in die Kritik geraten. Der Gottesdienst der freikirchlichen Gemeinde war von der Polizei beendet worden. Der Verdacht: die Hygieneauflagen seien nicht eingehalten worden. Corona-Infektionen waren nicht festgestellt worden. In dem Fall geht es nun um die Frage, ob ein Bußgeld verhängt wird. Wie berichtet, ist dem Pastor der Gemeinde ein Anhörungsbogen zugegangen. In ihm geht es aber nicht um mutmaßliche Verstöße gegen die Corona-Vorgaben sondern darum, dass der Gottesdienst nicht bei der Stadt Herford angemeldet worden sei.

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