Auflösung: Sogar den Außenminister als „Stoffel“ tituliert

Herford. Unser Mittwochrätsel-Foto vom 31. März zeigte die Gaststätte &bdquo;Zur Post"/Kenter in Enger-Herringhausen. Auch hier ist zur Zeit coronabedingt nur die Abholung von Speisen möglich. Frank Kenter erinnert sich, dass die ins Podest des Haupteingangs eingebauten Bänke früher bei der Jugend sehr beliebt waren. Sie sind irgendwann einem Geländer gewichen. Kurt Willi Pörschke schreibt: &bdquo;Das Haus befindet sich: Antersiek 1, Zur Post. Auf dem Weg zum Kirschblüten-Fest mit dem Fahrrad von Bad Salzuflen über Herford nach Enger haben wir bei Familie Kenter öfter eine kleine Pause gemacht oder zum Stockcar Rennen auf der gegenüberliegende Wiese/Feld. Es gab immer Kaffee und Kuchen sowie für meine Kinder Kakao und frische Waffeln. Eine schöne Zeit verbunden mit guten Erinnerungen. Heute sind die Kinder 40 und 35 und ich 68 Jahre alt und Rentner." Klümpchenpapier in den Briefkasten geworfen Hans-PeterPahmeyer schreibt: &bdquo;An diese Gaststätte erinnere ich mich nur, weil gegenüber die Dorfschmiede Tiemeier, das Elternhaus meines Schulfreundes Oswald, stand. In meiner Freizeit bin ich oft in der Schmiede gewesen und durfte zusehen, wenn Ackerpferde einen neuen Beschlag bekamen. Und in der engsten Nachbarschaft befand sich der Hof von Wilhelm Kassing. Dort durften Oswald und ich mit einem Zugpferd und einem Kipppflug in Hofnähe pflügen. Diese Nähe zu Pferden mit Streicheln und Sprechen waren sicherlich mit ein Grund, dass ich später zwei Jahrzehnte dem Reitsport und Fahrsport zugetan war. In den Briefkasten an der Gaststätte habe ich manchmal im Vorbeigehen Klümpchenpapier eingeworfen, ganz ohne schlechtes Gewissen!" Alexander Pörschke schreibt: &bdquo;Der Vielfach-Radfahrer aus Bad Salzuflen, 20.000 km pro Jahr, denkt, es ist die Post am Antersiek 1." Anja Maschmann weiß: &bdquo;Während der Zeit der Weimarer Republik prägte Wirtin ,Tante Stoffel das Restaurant. Sie sprach alle männlichen Gäste mit ,Stoffel an. Selbst den damaligen Außenminister. Restaurant Zur Post, das urige, idyllische, ländliche Restaurant zwischen Enger und Herford."Claudia Greife meint: &bdquo;Heute probiere ich doch auch mal mein Glück, denn bei der Gaststätte kann ich nicht widerstehen. Zumal sie heute noch fast genauso aussieht. Zur Post, geführt heute von Frank Kenter. Fahre fast täglich vorbei." Michael Stachowski schreibt: &bdquo;Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, wie mich mein Arbeitsweg jeden Tag von Oetinghausen nach Enger über den ,Schäfferbrink, eine scharfe Linkskurve in den ,Schnatweg (vorbei an einer großen Gärtnerei) und dann über den ,Antersiek auf diese Hauptstraße führte. Das ist nun auch schon 35 Jahre her. Ich war von Oetinghausen aus mit dem Auto unterwegs. Die Sicht an der Straßenkreuzung war oft durch an der Bushaltestelle wartende Schüler, die auch mal herumtollten, versperrt. Am frühen Abend ging es dann den gleichen Weg wieder zurück von Enger nach Oetinghausen." Warten auf Eröffnung des Biergartens Susanne Brandt weiß: &bdquo;Dort gibt es als Spezialität den berühmten Pickert. Meine Eltern haben dort ,vor meiner Zeit ihren Polterabend im Saal gefeiert." Anke Freerks schreibt: &bdquo;Ich bin gestern grad noch vorbei gefahren." Simon Biskup hat auch den Werbeträger eines Bauern gesehen: &bdquo;Die Gaststätte &bdquo;Zur Post" liegt auf halbem Wege zwischen Enger und Herford gegenüber der dicken Kartoffel!" Anke Wessels schreibt: &bdquo;In Ihrem Mittwochrätsel ist natürlich die wunderbare Gaststätte ,Zur Post gemeint. Ob man Pickert mag oder lieber Grünkohl, Gans oder eine der vielen wöchentlich neu offerierten Mahlzeiten – bei Frank Kenter und seinem Team kommt man immer zum Genuss. Auch der persische Abend ist sehr zu empfehlen. Ich hoffe sehr, dass zumindest mit Beginn der Außensaison auch Franks ,Biergarten auf der Wiese wieder geöffnet werden kann. Mit freundlichen Grüßen und besten Erinnerungen an manch schöne Stunde in der Post." Bernd Wilhelms hat erkannt: &bdquo;Das Foto zeigt die Front der alten Dorfgaststätte ,Zur Post in Herringhausen, heute Ortsteil von Enger, das eigentliche Bauerndorf. Es muss wohl eine alte Poststelle gewesen sein. Auf jeden Fall war es der Treffpunkt für alle Ereignisse des Dorfes, denn neben der Gaststätte verfügte das Haus über einen Saal, der sogar eine kleine Theaterbühne besaß. In den 1950er Jahren hatte der Name allerdings für mich als Vorschulkind (heutige Bezeichnung) einen nicht so schönen Klang, denn, wenn es sonntags zu Oma nach Enger ging, sprach Vater immer von der EMR Linie 1, die zwar vor der Haustür abfuhr, aber nur bis Herringhausen Post fuhr. Dies war nämlich die Endstation, und das hieß für mich, eine schier endlose Strecke bis Enger zu laufen. Abends die Rückfahrt ging dann mit der ,Elektrischen etwas komfortabler, jedoch von der Haltestelle Füllenbruch bis zur Enger Straße war auch noch ein stattlicher Weg. So viel zur Mobilität Anfang der Fünfziger Jahre." Rita Frentrup schreibt: &bdquo;Ich war noch nie dort zum Essen, obwohl ich so gerne den berühmten Lappenpickert dort probieren möchte und deshalb hat mir meine Freundin im letzten Oktober zu meinem Geburtstag einen Gutschein geschenkt. Leider kam Corona dazwischen, aber sobald dort wieder geöffnet ist, bin ich da." Tante Stoffel hatte ihren Spitznamen weg Ulrich Stille meint: &bdquo;Der Briefkasten passt natürlich gut zur Gaststätte ,Zur Post. Bis 1968 war das hier noch die Gemeinde Herringhausen, bevor im Rahmen der Gebietsreform dieser Dorfteil zum 1.1.1969 zu Enger kam, während der Ostteil Herringhausens an Herford fiel. Das Restaurant entstand 1870 aus einer Bäckerei, einem Kolonialwarenladen und einer Poststelle, wie das damals oft so war. In der Weimarer Zeit wurde das Lokal von der resoluten Wirtin ,Tante Stoffel geführt, die ihre männlichen Gäste alle mit ,Stoffel ansprach. Das musste sich dort bei einem Besuch sogar der damalige Außenminister Gustav Stresemann gefallen lassen, wie berichtet wird, als er vergessen hatte, die Tür zu schließen. Heute bietet das Haus, das für seinen leckeren Pickert bekannt ist, eine deftige westfälische Küche. Dafür sorgt Küchenchef Ali Salehi, ein gebürtiger Iraner, den die Seniorchefin Hanna Kenter gut eingewiesen hat. Für mich war die ,Post vor vielen Jahrzehnten als junger Student einige Tage lang Ausgangspunkt für einen Ferienjob, bei dem ich mit einem Kollegen in ganz Enger und weiter Umgebung hunderte oder mehr Hausbriefkästen abklapperte, um dort die Werbung eines Herforder Möbelhauses zu verteilen, bei dem die Kunden kauften, die ,den Pfennig ehrten, deshalb des Talers wert waren und die die Mark nicht missen konnten". Klaus-Dieter Stork weiß darüber hinaus: &bdquo;Seit 1961 ist die Gaststätte in Besitz der Familie Kenter."

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